

Messe: Hamburg Boat Show
Der Anfang ist gemacht
Absichten zu äußern ist eine Sache, ihnen Taten folgen zu lassen eine andere. Nicht selten mangelt es hier an Konsequenz. Im Falle des „Letter of Intent“, den der Deutsche Boots- und Schiffbauer-Verband (DBSV) während der 58. und letzten hanseboot in Umlauf gebracht hatte, um das Interesse der Aussteller am Erhalt ihres "Marktplatzes im Norden" zu ergründen, scheint dies anders zu sein.
Rund 300 Unternehmen hatten schon frühzeitig signalisiert, dass sie bei einer vom DBSV „von der Branche für die Branche“ veranstalteten Bootsmesse in Hamburg mit von der Partie sein wollen. Mit deren Ausrichtung hat der Verband das Interboot-Team der Messe Friedrichshafen betraut (BOOTE 3/2018, S. 12).
„Die Resonanz aus der Bootsbranche ist ausgesprochen positiv, geradezu euphorisch. Dass der Norden eine Bootsmesse braucht, daran gibt es keine Zweifel. Im Gegenteil – die Stimmung ist ausgesprochen motivierend und spornt uns als Macher an, das Projekt mit voller Kraft durchzuziehen", berichtet DBSV-Präsident Torsten Conradi.
Bootsmarken wie Dehler, Hanse, Jeanneau, Sunbeam, Fairline, Elling, Hellwig oder Bella werden, so Conradi, neben vielen weiteren klangvollen Namen bei der Premiere der neuen Bootsausstellung zu sehen sein.

Die Repräsentanten des Vermieters, des Veranstalters sowie des Ausrichters der neuen Bootsmesse: von links HMC-Chef Bernd Aufderheide, DBSV-Präsident Torsten Conradi und Friedrichshafens Messechef Klaus Wellmann
Projektleiter Dirk Kreidenweiß, der mit seinem Team neben der Interboot Friedrichshafen auch für das operative Geschäft der Hamburg Boat Show verantwortlich ist, freut sich nicht minder über den enormen Zuspruch.
"Täglich gehen bei uns neue Anmeldungen aus allen Wassersportbereichen ein, und wir können jetzt schon zahlreiche Boots- und Ausrüstungsanbieter vermelden."
Mit Nimbus und Targa beispielsweise folgten vor Redaktionsschluss dieser BOOTE-Ausgabe weitere Bootsmarken, namhafte Yachtversicherungen sind bei der Hamburg Boat Show ebenso am Start wie renommierte Yachtausrüster. Flagge bei der Messepremiere zeigt auch der Delius Klasing Verlag mit einem Gemeinschaftsstand von BOOTE, YACHT und Buchverlag.
Kreidenweiß ist begeistert: "Es gibt so viele in der Branche, die sich zeigen und Gas geben." Sie nutzen die einmalige Chance, gemeinsam etwas Neues auf die Beine zu stellen, bevor die Tür ganz zufällt.
Der nach dem hanseboot-Aus (Nachruf in BOOTE 2/2018) entsprungene Fluss mit dem Namen „Wir retten unseren Marktplatz im Norden“ hat demnach gute Chancen, ein Jahr später in einer neuen Hamburger Bootsmesse zu münden. Sie soll keine „hanseboot 2.0“ werden, betonen Veranstalter wie Ausrichter, sondern ein echter Neuanfang.
Der wird bereits an der auf fünf Tage verkürzten Laufzeit sichtbar und ermöglicht damit auch Ausstellern die Teilnahme, die eine sich über zwei Wochenenden erstreckende Messe weder personell noch finanziell stemmen könnten. Beim Blick auf die HBS-Website fallen weitere Veränderungen ins Auge: Rückkehr zu den klassischen Öffnungszeiten von 10 bis 18 Uhr mit einer Verlängerung um zwei Stunden am Freitagabend.
Mit einer stehenden Welle („Surf-Days“) und einem SUP-Test-becken bekommt auch die „Bretter-Community“ einen starken Auftritt. Und nach dem offiziellen Messetag soll das „Festival“ auch für Besucher weitergehen, bei After-Show-Partys in den Hallen sowie in Locations außerhalb des Messegeländes. www.hamburg-boat-show.de
Dieser Artikel stammt aus der aktuellen Juni-Ausgabe von BOOTE, die es ab dem 16. Mai im Handel gibt. Für Abonnenten natürlich schon eher.
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