Bootsklau - Raumschiff Enterprise

Gernot Apfelstedt

 · 26.10.2017

Bootsklau - Raumschiff EnterpriseFoto: Andreas Hähnel
Die Entführung der Voyager 860 „Enterprise“ endete auf einem Seitenstreifen des Osdorfer Rings in Großbeeren.

Volltreffer dank BOOTE-Leser: Was eine Science-Fiction-Fernsehserie aus den Siebzigern mit einem Fahndungserfolg vor den Toren Berlins zu tun hat.

Gewöhnlich parkt Andreas Hähnel seinen 7,5-Tonner nach einer Tour vor seiner Wohnung und startet von dort zum nächsten Auftraggeber. Am Morgen des 24. August ist es anders. Der Berliner hatte Urlaub und den Lkw in dieser Zeit woanders abgestellt. Also schwingt er sich gegen 5 Uhr auf seine 650er BMW, um den Laster abzuholen.

Die Gemeinde Großbeeren am südwestlichen Rand der Hauptstadt hätte normalerweise nicht auf seiner Route gelegen, der dortige Osdorfer Ring auch nicht. Doch Straßensperrungen bringen ihn – ohne es zu ahnen – auf eine heiße Spur.

Auf einem Seitenstreifen Höhe Hausnummer 28 entdeckt er im Vorbeifahren ein schon von der Form her auffälliges Boot, dessen in großen Lettern am Bug prangender Name ihn elektrisiert: „Enterprise“. Hähnel denkt sofort an das Raumschiff aus der gleichnamigen Fernsehserie, die in den 1970ern im ZDF lief. Und er erinnert sich, so ein Boot gerade erst in der Zeitschrift BOOTE gesehen zu haben – in der Rubrik „Wanted“.

  Markantes Heck, unveränderte Kennzeichen: Die Voyager 860 „Enterprise“ wurde nur 14 Kilometer von ihrem Diebstahlort im Tempelhofer Weg 32 wiedergefunden.Foto: Andreas Hähnel
Markantes Heck, unveränderte Kennzeichen: Die Voyager 860 „Enterprise“ wurde nur 14 Kilometer von ihrem Diebstahlort im Tempelhofer Weg 32 wiedergefunden.

Um sich zu vergewissern, stoppt er gegen 6.30 Uhr seinen Lkw an besagter Stelle und macht mit seinem Mobiltelefon Fotos von Boot und Trailer. Nach Feierabend vergleicht er diese daheim mit denen in BOOTE: In der Jubiläumsausgabe „20 Jahre Wanted“„20 Jahre Wanted“ (Heft 9/2017) veröffentlichten wir eine Sichtmeldung einer Voyager 860 zusammen mit zwei Fotos der „Enterprise“ und der Bitte um weitere Hinweise. Das vorausgegangene Heft 8/2017 enthält den Steckbrief des in der Nacht zum 2. Juni gestohlenen Bootes mit den wichtigsten Daten und Merkmalen.

Andreas Hähnel hat keinen Zweifel: Das ist die gesuchte „Enterprise“, nicht mehr als 14 Kilometer vom Diebstahlort im Tempelhofer Weg 32 entfernt.

Er wählt die in BOOTE angegebene Hinweisnummer und landet beim Sachverständigenbüro YISS. Das sucht im Auftrag des Versicherers nach dem von Woterfitz gebauten „Raumschiff“. Dann geht es Schlag auf Schlag. Noch am selben Abend wird die Voyager von der Berliner Polizei identifiziert und sichergestellt.

  Noch ein Identifikationsmerkmal: Typenschild am Trailerrahmen der Voyager 860 „Enterprise“Foto: Andreas Hähnel
Noch ein Identifikationsmerkmal: Typenschild am Trailerrahmen der Voyager 860 „Enterprise“


Vielen Dank, Andreas Hähnel! Ein schöneres Geschenk zum „Wanted“-Jubiläum hätten wir uns nicht wünschen können. Es unterstreicht Sinn und Wert unserer Fahndungsrubrik – und zeigt erneut, was möglich ist, wenn unsere Leser ihr Aufmerksamkeit schenken.