

BootsCheck: Daycruiser
Hellwig Milos V630 Cabin IB
Hellwig-Boote gehören zum Bild eines jeden Hafens wie die Möwe an die Küste oder die Ente ins Binnenland: Wenn man sich danach umschaut, findet man immer irgendwo eine Hellwig herumschwimmen. Das liegt zum einen an der über 70-jährigen Firmengeschichte, zum anderen an der anhaltend großen Beliebtheit der Boote. Alle Modelle sind nach Inseln in der griechischen Ägäis benannt – und fast ebenso viele Modelle wie griechische Inseln gab es im Lauf der sieben Jahrzehnte auch bei der traditionsbewussten Firma im rheinländischen Erkelenz. Doch egal ob in Griechenland, den Niederlanden oder an der Ostsee: Die Boote von Hellwig geben nicht nur ein gutes Bild ab, sondern eignen sich dank ihrer ausgesprochen guten Rauwassereigenschaften auch für jedes Revier.
Die Milos V630 – die größere Schwester der V580 und V585 – ist eine eigene Entwicklung des Werftchefs Michael Hammermeister. Die Boote werden im Handauflegeverfahren mit sehr viel Liebe zum Detail gefertigt. Das merkt man zum Beispiel an den deutschen Beschriftungen der Instrumententafeln – extra auf den neuen Eigner abgestimmt. Mit ein Grund, weshalb sich Hellwig nicht "Werft" nennt, sondern "Manufaktur".
Bei der Milos V630 ist dieselbe Rumpfschale sowohl als Innen- und Außenbordervariante, als Bowrider oder in der von uns getesteten Version – mit geschlossenem Vordeck und Schlupfkabine – erhältlich. Die Motorenpalette von Mercruiser ist mit drei 4,5-Liter-Benzinern zwischen 200 und 250 PS und zwei 2,0-Liter-Dieseln mit 150 oder 170 PS genauso breit gefächert wie der Katalog von möglichen Extras und Sonderausstattungen.
Noch mehr Informationen? Den BootsCheck der Hellwig Milos V630 Cabin IB mit technischen Daten und weiteren Bildern finden Sie in BOOTE-Ausgabe 02/2021 am Kiosk oder online im Delius Klasing-Shop.
Unser Testboot besitzt eine verlängerte Badeplattform (Aufpreis: 1760 Euro) und ist komplett mit einem hochwertigen Antirutschbelag belegt (3620 Euro). Der Wakeboard-Tower aus schwarz lackiertem Aluminium (3990 Euro) und die Sonderlackierung in giftigem Grün (970 Euro) geben dem Boot zusätzlich ein sportliches Erscheinungsbild. Die Polster und Sitze sind überaus bequem und hochwertig. Selbst an eine große Kühlbox mit 50 Liter Volumen wurde gedacht. Die Schlupfkabine bietet viel Platz und diagonal eine Liegefläche von 1,80 Meter Länge.
Der Mercruiser mit 4,5 Liter Hubraum und 250 PS ist unter der Motorraumluke von allen Seiten gut zu erreichen und beschleunigt die Milos V630 bis auf 44,5 Knoten bei 4900 U/min. Am wirtschaftlichsten fährt sie sich jedoch bei 3000 U/min mit 22,8 Knoten. Dann erreicht sie mit einer Tankfüllung von 160 Litern (abzüglich 15 Prozent Reserve) eine Reichweite von 135 Seemeilen. Die Fahreigenschaften sind durchweg gut. Sowohl bei langsamer als auch schneller Verdrängerfahrt läuft das Boot sehr kursstabil geradeaus. Beim Übergang zur Gleitfahrt nimmt es ab 2600 U/min für etwa drei Sekunden die Nase hoch, was die Sicht nach vorn kurz ein wenig einschränkt, legt sich ab 2800 U/min dann aber wieder in die Waagerechte und läuft mit leichtem Trimm wunderbar davon. Schnelle Manöver sind ohne Sorge selbst im Fahrtrimm möglich. Mit Trimm unten geht die Milos beeindruckend eng in die Kurve und reagiert sehr direkt auf die Kurskorrekturen. Auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten fühlt sich das Boot immer sicher und kontrollierbar an.
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