

Test: Leopard 43 PC
Schnell gemacht - Teil 2
Deutlich einfacher macht es die Leopard 43 PC dem Skipper bei Hafenmanövern. Aufgrund der weit auseinanderliegenden Antriebswellen dreht das 13-m-Boot mit gegenläufig eingekuppelten Motoren fast auf der Stelle und lässt sich dezimetergenau manövrieren. Dabei profitiert der Fahrer von der hohen Flybridge-Position mit perfektem Rundumblick. Bleibt zu sagen, dass man die geräumige Fly, auf der sich neben Fahrstand und Sitzgruppe noch eine Wetbar mit Grill und eine Liegefläche befinden, zusätzlich rundherum mit Folienfenstern verschließen kann.
Eine feste Windschutzscheibe im herkömmlichen Sinne gibt es jedoch nicht, sodass längere Schlechtwetterfahrten wenig Freude bereiten dürften. Am Fahrstand fällt zudem das vergleichsweise kleine Steuerrad auf, welches mehr an ein Autolenkrad als an ein maritimes Ruderrad erinnert und die Lenkbefehle sehr direkt auf die Ruder leitet. Alle Bedienelemente wie Gashebel, Navigationsinstrumente und Schalter sind gut angeordnet.
Auf dem Hauptdeck genießt man die Vorteile eines Katamarans in vollen Zügen. Die rechnerisch verfügbaren 87 m2 Grundfläche des Bootes verteilen sich auf das üppige Vordeck, den Salon mit Pantry und Esstisch sowie eine Hecksitzgruppe, die sechs Personen ausreichend Platz bietet. Dank Schiebetür und -fenster zwischen dieser und dem Salon verschmelzen beide Bereiche bei Bedarf zu einem überdachten "Großraum".
Naturgemäß geht es in den beiden etwa 1,7 m breiten Rümpfen enger zu. In der von uns gefahrenen Drei-Kabinen-Version finden sich im Steuerbordrumpf neben dem Flur mit Einbauschränken und einer Art Büroarbeitsplatz eine Doppelkabine sowie ein geräumiges Bad. Im Backbordrumpf sind zwei Doppelkabinen und ein kleineres Bad integriert. In der maximalen Ausbaustufe (vier Kabinen plus Crewbuden) lassen sich bis zu zehn Personen beherbergen.
Gut gelöst ist der Zugang zum Vordeck. Durch eine Tür erreicht man es direkt aus dem Salon und muss nicht den Weg über die Seitendecks wählen. Wichtig: Bei Seegang sollte diese Tür stets verschlossen sein, Spritzwasser und überkommende See finden sonst schnell ihren Weg ins Bootsinnere. Die Ausführung der technischen Installationen lässt die jahrzehntelange Erfahrung der südafrikanischen Großwerft erkennen und gibt keinen Anlass zur Kritik. Verarbeitung und Ausstattung des Testbootes waren gut, wobei hervorzuheben ist, dass es sich bei unserer Probandin um ein Charterboot handelt. Privateigner würden sich sicher für eine gediegenere Ausstattungsvariante entscheiden.
Fazit
Alles in allem handelt es sich bei der Leopard 43 PC um ein durchweg ausgereiftes Raumwunder mit hohem Geschwindigkeitspotenzial und beruhigend sicheren Fahreigenschaften. Wer viel Platz braucht und große Distanzen zurücklegen will, ist mit diesem Boot bestens bedient.
Der Artikel erschien in der BOOTE-Ausgabe 04/2017
- Schnell gemacht
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