Boote Redaktion
· 21.01.2022
Eiszeit: Auch im Winter vor einem Jahr erstarrten die Gewässer Mecklenburg-Vorpommerns wieder für einige Wochen in Eis und Schnee. Ein Fotostreifzug im gefrorenen Nordosten zwischen binnen und buten, von der Müritz bis nach Usedom
Boote im Eis, Spuren im Schnee. Ob Tier oder Mensch, keine Spur bleibt verborgen
auf dem schneebedeckten Eis der Mecklenburgischen Seenplatte. Wo im Sommer die Wellen tanzen und im glitzernden Gegenlicht gegen Rümpfe und Stege plätschern, ist zum Höhepunkt des Winters eine eisige Ruhe eingekehrt. Während die Boote im Winterschlaf weilen, tasten sich die Besucher erst vorsichtig und dann immer weiter vor. Die Klangwellen des knackenden Eises mahnen dabei ebenso zur Vorsicht wie die krächzenden Krähen aus den blätterlosen Baumwipfeln.
Vereiste Skulpturen, arktisches Seeheilbad. Der Anleger am Ende der Bansiner Seebrücke präsentiert sich als kleines Märchenschloss aus Eis inmitten der frostigen Ostsee. An der Wasserlinie haben sich meterhohe Barrikaden aus angetriebenem Schnee und Eis aufgetürmt, während sich Skilangläufer und Kinder in bunten Schneeanzügen an diesem seltenen Naturschauspiel erfreuen. Ein verwaister Ausguckturm der Rettungsschwimmer erinnert an die warmen Sommermonate, in denen es Eis nur am Stiel oder in der Waffel zu kaufen gibt.
Dicht gedrängte Eisschollen. Aus der Vogelperspektive betrachtet, ergibt sich ein wunderschönes Mosaik aus gebrochenem Eis und polarblauem Wasser. Gerade hat ein Schlepper, vom Greifswalder Bodden kommend und mit einer Eiszapfen verzierten Reling, sich den Weg durch die Hafeneinfahrt von Lauterbach gebahnt. Auch der Seeadler ist bei der Jagd auf Fisch auf eisfreies Wasser angewiesen und lauert zu Eiszeiten vorzugsweise an den frisch aufgebrochenen Fahrrinnen der Schiffsrouten.
Schneebedeckte Felder, stahlblaue See. Der Leuchtturm von Kap Arkona wacht auch im frostigen Winter über die deutsche Ostsee und ihre Besucher. Über den steilen Kreidefelsen thronend und bei bestem Bilderbuchwetter strahlt diese ikonische Landmarke eine magnetische Anziehungskraft aus.
Eisige Nacht, gespenstische Ruhe. Nur zwei Boote überwintern am eingefrorenen Steg des Hafens von Barhöft. Die nächtliche Brise ist so kalt, dass der Atem kondensiert und die Finger sich kaum noch bewegen lassen. Ein letztes Bild noch aus dieser faszinierenden Winterwelt und dann schnell zurück ins Warme. Gute Nacht!
Den vollständigen Fotoessay “Eiszeit” finden Sie mit weiteren Bildern in BOOTE-Ausgabe 02/2022 – seit dem 12.01.2022 am Kiosk oder online im Delius Klasing-ShopDelius Klasing-Shop.