

Reise: Ärmelkanal / England
Ins Blaue hinein
Blaue See voraus, an Backbord die Steilküste Devons. Felder ziehen sich bis zur Kante, eine grobe Woll-
decke in Gelb und Grün, die über die englische Landschaft gebreitet wurde. Einmal mehr lassen wir Plymouth Sound hinter uns: Langsam verblasst die Silhouette der Stadt mit der Zitadelle und der feinen Nadel von Smeaton’s Tower hoch oben im Hoe Park. Es wird unser zweiter Anlauf, um den Ärmelkanal zu überqueren.
Am Anfang unseres Sommertörns, der mit dem Cruising Club der Schweiz in diesem Jahr von Plymouth nach Cherbourg führt, fesselte uns bei Traumwetter zunächst eine kaputte Kühlwasserpumpe an den Steg.
Doch als das Ersatzteil endlich geliefert und eingebaut war, kam der Wind. Aus der für uns völlig falschen Richtung brachte er eine Welle mit sich, die unsere schönen Pläne komplett pulverisierte... Denn eigentlich hatten wir vorgehabt, unterwegs auch die Kanalinseln zu erkunden. Die waren nun außer Reichweite, sowohl räumlich wie zeitlich. Stattdessen liefen wir vor der See ab, um auf das nächste Wetterfenster zu warten, und nahmen uns stattdessen die Südküste Cornwalls bis Falmouth vor (siehe BOOTE 01/2019).
Von dort ging es langsam zurück zum Ausgangspunkt. Die vergangene Nacht verbrachten wir schließlich in Cawsand Bay, und nachdem wir am Morgen ankerauf gegangen waren und die langen Schatten von Rame Head verlassen hatten, nahmen wir zum zweiten Mal Kurs auf den Ärmelkanal. Ein Zwischenstopp noch, heute in Salcombe, dann soll es endlich über den Channel gehen – wäre auch besser so, denn schon in drei Tagen müssen wir in Frankreich sein, um die "Rolling Swiss 2" an unsere Nachfolgecrew zu übergeben.
Zwei Stunden folgt die Yacht der Küste nach Südosten. Die Mündung des River Yealm zieht vorbei, dann Bigbury Bay und schließlich Bolt Head mit seinem scharfen Profil. Wir drehen nach Norden in das Kingsbridge Estuary. Der Törnführer verrät, dass es sich dabei um ein ria handelt, ein versunkenes Flussdelta, das in diesem Fall allerdings viel zu groß für seine kleinen Zuflüsse ausfällt und eher wie eine Förde wirkt. "
Popular with sailors and holiday makers", heißt es weiter. Salcombe, das es sich etwa eine halbe Seemeile hinter der Barre an den Uferhängen im Westen bequem gemacht hat, liegt noch im Sonnenschein, als uns der Harbour Master mit seinem Boot zielstrebig zu Muringboje "V 17" lotst. Ein Kormoran muss seinen Platz für uns räumen, und bald liegen wir an doppelten Vorleinen sicher im Strom.
Die vollständige Reportage lesen Sie in der März-Ausgabe von BOOTE, die es ab dem 20.02.19 am Kiosk gibt – für Abonnenten natürlich schon eher.
- Das könnte Sie auch interessieren
-
Reise: Kanalküste / EnglandPer Zufall nach Cornwall
Wenn das Wetter alle Pläne ändert: Nicht nur Segler sind vom richtigen Wind abhängig. Teil 1 unserer Törnreportage auf dem Ärmelkanal
-
Abenteuer: Pogo Loxo 32Viking Saga
Zwei Motorboote und zweitausend Seemeilen auf den Spuren der Wikinger. Ein modernes Abenteuer – und der Traum eines Mannes
-
Reise: IrlandBlue Highway
Der Shannon durchquert Irland einmal von Nord nach Süd. Mit Charteryacht auf dem großen Fluss der grünen Insel.
-
Reise: Schilly-Inseln / EnglandZu schön, um wahr sein
Im klassischen Commuter-Stil lässt die Neuheit aus dem Niederlanden zwei Personen auf Entdeckungstour gehen – und auch auf längere Törns
-
Törn: Loch Lomond / SchottlandBonnie Banks
Der schottische Loch Lomond ist das jüngste Charterrevier in Europa. Wir haben seine schönen Ufer erkundet
-
Törn: Atlantik / SchottlandLord of the Isles
Auf dem Törn rund Großbritannien erkundeten die Kittels mit ihrer „Azura“ auch die Inseln im rauen Norden Schottlands