

Revier: Flensburger Förde
Die Blaue Grenze
Die Leuchtfeuer
Die Fahrwasser der Flensburger Förde (dänisch: Flensborg Fjord) sind durchgängig mit Leit- und Richtfeuern bezeichnet. Bei der Nachtansteuerung von See kommend sind dabei folgende Feuer mit ihren farbigen Sektoren besonders wichtig: Gammel Pøl im Südosten von Als (Oc (3) WRG. 15s, 20m, 11/8M), Kegnæs am östlichen Ende der gleichnamigen Halbinsel (Oc. WRG. 5s, 32m, 12/9M) und Kalkgrund auf seiner Seeposition nördlich des gleichnamigen Riffs (Iso. WRG. 8s, 22m, 14-12M, Horn Mo(FS) 30s), dazu im weiteren Verlauf der Turm auf der Halbinsel Holnis (Iso. WRG. 6s, 32m, 13-10M). Der Leuchtturm von Falshöft ist dagegen nur noch eine Landmarke, sein Feuer ist gelöscht.
Geltinger Bucht
Im Süden der Bucht gibt es gleich zwei gut geschützte Sportboothäfen: Wackerballig, dessen Steganlage 250 Meter vor der Küste liegt und nur über eine Holzbrücke vom Badestrand aus zu erreichen ist, was "Inselerlebnis" weckt (www.jachthafen-wackerballig.com), und Gelting-Mole, der zwar direkt am Ufer liegt, dafür als zertifizierte Vier-Sterne-Marina aber viele Serviceleistungen anbietet. www.sporthafen-gelting-mole.de
Langballigau
Ganz gemütlich im Grünen, mit Café-Restaurant und nahem Strand präsentiert sich der Kreishafen von Langballigau, in dem auch einige Fischer beheimatet sind. Wer Glück hat, bekommt den frischen Fang sogar direkt von Bord. www.im-jaich.de
Schausende
Nördlich der Halbinsel Holnis müssen selbst Sportboote das betonnte Fahrwasser unbedingt einhalten: Westlich von Leuchtpfahl "6" beträgt die Wassertiefe weniger als einen Meter. Bis vor wenigen Jahren lag an dieser Stelle übrigens noch eine Leuchttonne, die "Schwiegermutter" genannt wurde – wer sie schnitt, den ließ sie auflaufen. Auf der Westseite der Halbinsel befindet sich der Yachthafen von Schausende, wo beim Club Nautic auch Gastlieger willkommen sind. Ganz nebenbei: Nördlicher als hier auf 54° 51’ 5 N kann man entlang der deutschen Ostseeküste nicht festmachen … www.club-nautic.de
Glücksburg
Der großzügige und schön gelegene Yachthafen ist Stützpunkt des Flensburger Segel Clubs und der Hanseatischen Yachtschule und bietet vollen Service (www.fsc.de). Gleichzeitig ist er der beste Ausgangspunkt für einen Ausflug zum Wasserschloss Glücksburg, das mit seinen markanten vier Ecktürmen zu den bedeutendsten Prachtbauten der Renaissance in Nordeuropa zählt. Von Juli bis August finden täglich jeweils um 14 Uhr Führungen statt. Zur Anlage gehören außerdem Schlosspark und Rosengarten. www.schloss-gluecksburg.de
Fahrensodde
Großer Sportboothafen des Flensborg Yacht Clubs und der Seglervereinigung Flensburg in ruhiger Lage (www.seglervereinigung.de). Sowohl das sieben Kilometer entfernte Glücksburg als auch Flensburg (sechs Kilometer) sind von hier aus mit dem Bordfahrrad noch bequem zu erreichen.
Sonwik
Auf ehemaligem Marinegelände ist neben der Marina gleich ein komplettes Wohnviertel für den gehobenen Anspruch enstanden – Hafenpromenade inklusive. Das Flair ist deutlich urbaner, und die drei Kilometer ins Stadtzentrum Flensburgs kann man mit dem Bus der Linie 5 bequem in zehn Minuten zurücklegen. Das Serviceangebot der Marina lässt übrigens keine Wünsche offen. www.sonwik.de
Flensburg
In der Fördestadt gibt es gleich eine ganze Reihe von Häfen, die über Gastplätze verfügen, am zentralsten liegt man aber im Stadthafen, der von der Firma "im jaich" am Ostufer betrieben wird (www.im-jaich.de). Im gemütlichen Restaurant "Heimathafen Flensburg" gleich am Steg gibt es "süddeutsche Küche mit dem Besten von hier", die bunte Karte reicht von Krabbensuppe bis zu Käsespätzle (www.heimathafen-flensburg.de). Allerdings sind es auch nur wenige Gehminuten bis in die Innenstadt mit zahlreichen anderen Restaurants. Danach führt der Landgang vielleicht zum Schifffahrtsmuseum und zur Museumswerft (www.museumswerft.de), wo man altes Bootsbauhandwerk live erleben kann.
Die Ochseninseln
Store Okseø und ihre noch kleinere, unbewohnte Nachbarin sind die einzigen Inseln in der Flensburger Förde. Trotzdem gibt es einen Fähranleger, ein nettes Ausflugslokal und etwa 30 Plätze für Gastlieger an Schwimm- und Feststegen. www.ochseninseln.de
Nybøl Nor
Unter der Klappbrücke von Egernsund hindurch kommt man von der Rinkenæsbucht auf das Nybøl Nor, einen mit der Förde verbundenen, idyllischen Binnensee. Liegeplätze gibt es in der Marina Fiskenæs in Gråsten (enjoyresorts.dk/enjoy-resorts-marina-fiskenaes). Gråsten Slot, etwa einen Kilometer nördlich, ist die Sommerresidenz der dänischen Königin.
Marina Minde
Dieser gut ausgestattete Sportboothafen mit Strand und Ferienanlage liegt auf dänischer Seite gegenüber der Halbinsel Holnis. Guter Startpunkt für einen Ausflug in das vier Kilometer entfernte Broager. www.marinaminde.com
Broager
ist das einzige Dorf Dänemarks mit einer doppeltürmigen Kirche. Im Inneren ist sie mit Kalkmalereien verziert, deren älteste Motive aus der Zeit um das Jahr 1200 stammen sollen.
Dybbøl
steht für ein dunkles Kapitel in der Geschichte beider Länder. 1864 fand bei den Düppeler Schanzen die entscheidende Schlacht im Deutsch-Dänischen Krieg statt, die mit der Niederlage der Dänen endete. Eine Ausstellung erinnert an die blutigen Ereignisse jener Tage, und bei einem Spaziergang über den Höhenzug mit weitem Ausblick über die Förde lässt sich ein wenig darüber nachgrübeln. www.1864.dk
Sønderborg
am südlichen Ausgang des Alssunds ist eigentlich ein Muss auf jedem Fördetörn: Gäste haben die Wahl zwischen der Mauer im Sydhavnen zwischen Klappbrücke und Schloss (im Sommer schnell belegt) und dem etwas außerhalb gelegenen Sportboothafen (www.soenderborg-lystbaadehavn.dk). Mit gleich mehreren Supermärkten ist die Versorgungslage gut, und wer die höheren Preise nicht scheut, kann auch eines der vielen Restaurants ausprobieren. Unser Tipp ist das "Ox-En Steakhouse" gleich am Hafen. Im Schloss ist das Regionalmuseum der Region Südjütland untergebracht (www.museum-sonderjylland.dk), die Entfernung zu den Düppeler Schanzen auf dem Ostufer beträgt knappe vier Kilometer.
Vorfahrt auf der Förde
Der Grenzverlauf in der Flensburger Förde führt dazu, dass das Fahrwasser vom Tonnenpaar "1"/"2" bis zum Tonnenpaar "13"/"14" – also von der seeseitigen Ansteuerung bis kurz vor Flensburg – nicht "als Fahrwasser im Sinne der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung" gilt – obwohl durchgängig Lateralbetonnung ausliegt. Stattdessen kommen fast auf der gesamten Förde ausschließlich die Internationalen Kollisionsverhütungsregeln beim Ausweichen zur Anwendung. Genau gesagt ist es Regel 9 der KVR, die enge Fahrwasser betrifft. www.elwis.de
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