

Törn: Mallorca
Rund um die Insel
Manchmal kommt alles ganz anders. Das ist insbesondere bei einer einwöchigen Bootstour in einem Küstenrevier des westlichen Mittelmeers einzukalkulieren, denn das Wetter kann schnell einen Strich durch die Rechnung machen. Eigentlich wollten wir von Mallorca starten, um dann die Küsten der Nachbarinsel Menorca anzulaufen und zu erkunden. Das sollte die Fortsetzung unseres Balearen-Törns aus der BOOTE-Ausgabe 8/2015 werden.
Doch der Mistral pfeift gewaltig aus Nordwest, als wir erneut auf der "España Emotion", einer Bavaria Sport 39 HT von Premium Charter SL, eintreffen.
Zum Glück haben wir etwas Spielraum einkalkuliert, denn bei dem Starkwind ist ans Auslaufen nicht zu denken. Es bleibt nichts anderes übrig, als erst mal im Club de Mar in Palma de Mallorca auf besseres Wetter zu warten. Also nutzen wir die Zeit, um uns im 900 Meter entfernten Porto Pi Centro Comercial mit Lebensmitteln zu versorgen.
Am Abend folgt eine kulinarische Entdeckungsreise. Ein Tipp führt uns zum ungewöhnlichen Fischrestaurant "La Parada del Mar", und er ist so gut, dass er erwähnt werden muss. Die Gaststätte liegt keine zwei Kilometer entfernt in der Cala Fornaris. Am Eingang steht eine große Theke mit Frischfisch. Man wählt aus, bekommt eine Nummer und holt das Meeresgetier dann zubereitet ab. Einfach, preiswert und vorzüglich in der Qualität.
Die Wetter-App verspricht eine ruhige Phase
Am nächsten Morgen haben sich Wind und Welle gelegt. Die Wetterapp "El Tiempo.es+", mit der wir die Prognosen einsehen, verspricht eine ruhigere Phase. Also nehmen wir Kurs auf Portocolom an der gegen nordwestliche Winde gut geschützten Ostseite von Mallorca. Die Strecke wäre mit der sportlichen Motoryacht in zwei Stunden erledigt, doch es liegen attraktive Ziele auf dem Weg, von denen wir einige nicht auslassen wollen.
Die schöne Cala Pi und den herrlichen Sandstrand von Es Trenc lassen wir an Backbord liegen. Stattdessen möchten wir die malerische Cala Figuera näher betrachten. Die kleine Bucht hat einen tief einlaufenden schmalen Finger, wo traditionelle Fischerboote und alte Bootsgaragen noch die ursprüngliche Kulisse bieten. An der Außenseite der Mole bei der Einfahrt gibt es nur fünf Plätze. Wer eine Lücke findet, kann mit dem Heck zur Mole und Grundleine für einen Landgang festmachen.
Ein Spaziergang durch den idyllischen Fischereihafen ist ebenso empfehlenswert wie der Stopp in einem der zahlreichen Restaurants für ein Mittagessen. Die Verlockung ist groß, hier über Nacht zu bleiben.
Aber wir wollen weiter und nehmen Kurs zur Cala Mondragó, die nur zwei Seemeilen nordöstlich wartet. Die kaum bebaute Naturbucht gehört zu den schönsten in Mallorca – im Sommer auch zu den vollsten. Wenn das Wetter passt und kein Schwell von Südosten kommt, kann hier für einen Badestopp auf weißem Sand geankert werden. Übernachten geht nur bei perfekter Wetterlage, denn die Bucht ist recht offen. Da Wind und Welle wieder zugelegt haben, beschließen wir nach einer Runde die Weiterfahrt.
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