NachfolgerHelge Heegewaldt wird neuer BSH-Präsident

Gernot Apfelstedt

 · 15.02.2023

Nachfolger: Helge Heegewaldt wird neuer BSH-PräsidentFoto: BSH
Neuer BSH-Präsident: Helge Heegewaldt übernimmt am 1. März das Amt

Beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) übernimmt am 1. März 2023 mit Helge Heegewaldt ein neuer Präsident und Professor das Ruder. Dies hat das Bundeskabinett in einer seiner Sitzung am 8. Februar entschieden.

Der 46-jährige Volljurist folgt Präsidentin und Professorin Dr. Karin Kammann-Klippstein, die Ende 2022 in den Ruhestand ging. Helge Heegewald in einem ersten Statement anlässlich seines bevorstehenden Dienstantrittes: „Das BSH ist eine sehr vielfältige, gut vernetzte und bestens aufgestellte Behörde. Ihr Spektrum reicht von zahlreichen Aufgaben im Bereich der Seeschifffahrt über die Unterstützung des beschleunigten Ausbaus der Offshore-Windenergie, die Meereskunde bis hin zur nautischen Hydrographie. Es umfasst damit für die Zukunft besonders bedeutsame Themen für unser Land. Von der Zukunftsfähigkeit dieser zentralen maritimen Behörde hängt viel ab, gerade bei der Umsetzung der Energiewende, aber auch in allen Fragen der Digitalisierung im maritimen Bereich und des Meeresschutzes. Daher bin ich sehr dankbar, als zukünftiger Leiter des BSH einen Beitrag zu einem erfolgreichen Gelingen dieser wichtigen Aufgaben zu leisten. Ich freue mich sehr auf die kommenden Herausforderungen und auf ein tolles Team in Hamburg und Rostock.“ An den beiden Dienstsitzen sowie auf fünf Schiffen arbeiten rund 1000 Beschäftigte aus mehr als 100 Berufen.

Berufliche Erfahrung im politiknahen Bereich

Heegewaldt verfügt über breite berufliche Erfahrungen im politiknahen Bereich, in der Zusammenarbeit von Bund und Ländern sowie in der Ministerialverwaltung. Vor seinem Wechsel in das BSH war Heegewaldt im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in unterschiedlichen Funktionen tätig. Zuletzt leitete er das Personalreferat des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Berlin und Rom sowie dem juristischen Vorbereitungsdienst am Kammergericht Berlin und an der Deutschen Botschaft in Washington DC arbeitete er zunächst in der Bürgerberatung der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin. Im Anschluss war er in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Büro des Ersten Parlamentarischen Geschäftsführers tätig. Dort war er neben der Europakoordinierung zur Umsetzung des Lissabon-Vertrages vor allem für die Verhandlungen im Vermittlungsausschuss mit den Ländern bei der Suche nach Kompromissen in laufenden Gesetzgebungsverfahren zuständig. Anschließend begleitete er im Referat für Kabinett- und Parlamentsangelegenheiten des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit vor allem im Umweltausschuss des Deutschen Bundestages und des Bundesrates die Gesetzgebungsvorhaben des Bundesumweltministeriums. Das betraf auch die Gesetzgebungsvorhaben zur Energiewende. Als persönlicher Referent zunächst im Bundesumweltministerium bereitete er die parlamentarische Staatssekretärin insbesondere in den Themen Energiewende und Klimaschutz, Wasserwirtschaft, Abfall und Ressourcenschutz, Umwelt und Gesundheit, Chemikaliensicherheit sowie in den Themen nationale und internationale Umweltpolitik vor. Nach seinem Wechsel ins Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur brachte er seine Kompetenz unter anderem in den Bereichen Elektromobilität und Verkehrssicherheit ein.

BSH-Jahresbericht 2022

Noch vor der Ernennung des neuen BSH-Präsidenten veröffentliche die wichtigste Schifffahrtsbehörde Deutschlands am 17. Januar ihren Jahresbericht 2022, in dessen Vorwort sich Heegewaldts Vorgängerin Dr. Karin Kammann-Klippstein nach vierjähriger Amtszeit an der Spitze des BSH und fast 40 Jahren im öffentlichen Dienst verabschiedet. Hitze, Sturmfluten und extremes Niedrigwasser beschäftigten die maritime Behörde im vergangenen Jahr intensiv. Für die Nordsee war der vergangene Sommer der wärmste seit 1997. Die Oberflächentemperaturen lagen mehr als ein Grad über dem langjährigen Mittel, die der Ostsee großflächig sogar um 1,5 Grad. Auch die Zahl der Sturmfluten bezeichnet das BSH als ungewöhnlich hoch. So ereigneten sich vom 30. Januar bis 7. Februar sechs Sturmfluten, darunter zwei schwere. Kurz danach folgte aufgrund des Sturms „Zeynep“ mit sieben Sturmfluten die längste Sturmflutkette seit 1990. Ein PDF des 64-seitigen Jahresberichts kann hier von der BSH-Website kostenlos heruntergeladen werden.


Weitere Informationen: www.bsh.de