Leonie Meyer
· 07.03.2024
Die “Amadea” galt einst als Inbegriff von Luxus und Prestige, doch seit ihrer Beschlagnahmung mit Hilfe des FBI auf den Fidschi-Inseln im Jahr 2022 ist sie zu einem symbolischen Schauplatz im geopolitischen Kräftespiel zwischen den USA und Russland geworden. Als Eigentum des sanktionierten russischen Oligarchen Suleiman Kerimov steht die Superyacht im Mittelpunkt eines Rechtsstreits, der nicht nur die Frage nach ihrer rechtlichen Zukunft aufwirft, sondern auch erhebliche finanzielle Belastungen für die US-Regierung mit sich bringt. Bereits seit 2018 befindet sich Kerimov in den USA aufgrund von Geldwäsche auf der Sanktionsliste. Im Zuge des Ukrainekriegs wurde er auch von der EU und anderen Ländern sanktioniert. Das geht aus der aktuellen Berichterstattung des US-Senders CNN hervor.
Die monatlichen Unterhaltskosten für die “Amadea” belaufen sich demnach auf fast eine Million Dollar, was die Bundesanwaltschaft dazu veranlasst hat, einen Richter um Erlaubnis für den Verkauf des Schiffes zu bitten. Diese Kosten, bestehend aus etwa 600.000 Dollar für den Unterhalt, 144.000 Dollar für die Versicherung und zusätzlichen 178.000 Dollar für Trockendock-Gebühren, stellen eine erhebliche Belastung für die amerikanischen Steuerzahler dar.
Trotz des hohen Marktwertes der Yacht von 230 Millionen Dollar (etwa 210 Millionen Euro), der von Experten geschätzt wurde, steht dem Verkauf ein Widerspruch von Eduard Khudainatov, einem weiteren Oligarchen, entgegen. Khudainatov, ehemaliger Chef des russischen Ölproduzenten Rosneft, bietet an, die Kosten für die Instandhaltung zurückzuerstatten und beansprucht gleichzeitig das Eigentumsrecht an der Motoryacht. Nach Angaben des SPIEGELS könnte dieser auch als Strohmann für Kerimov fungiert haben. Diese juristische Auseinandersetzung könnte sich über Monate hinziehen und die Kosten für den Unterhalt der “Amadea” weiter in die Höhe treiben.
Die Frage nach dem Verkauf der “Amadea” ist nicht nur eine finanzielle Angelegenheit, sondern auch ein Symbol für den Versuch der USA, Druck auf den Kreml auszuüben, indem sie Vermögenswerte von Kreml-nahestehenden Personen beschlagnahmen. Während die Strafbehörden einen Verkauf als Möglichkeit sehen, die Kosten für die Steuerzahler zu senken, weigern sich die potenziellen neuen Eigentümer, die Luxusyacht aufzugeben, und stellen die Rechtmäßigkeit der Beschlagnahme infrage.