Eine himmlische Aktion

Ingrid Bardenheuer

 · 30.10.2012

Eine himmlische AktionFoto: Almut Lauenstein
Großartig gelugen: Der Stern aus dem Flugzeug fotografiert.

Auf dem Erfelder Altrhein organisierte der Yachtclub Darmstadt eine Bootsformation, die sich am besten aus der Luft betrachten ließ – einen Stern.

Bis zuletzt blickten Vorstand und Mitglieder des Yachtclub Darmstadt besorgt zum Pegel Worms: Reicht der Wasserstand des Rheins? Kann die Veranstaltung überhaupt stattfinden? Dass Beistand von ganz oben kam und Niederschläge das Flussbett zeitnah auffüllten, war abzusehen. Schließlich hatte der Club Himmlisches vor: eine „Stern“-Formation auf dem Erfelder Altrhein (Zufahrt Rhein-km 473,9 RU), gebildet aus Dutzenden von Booten.

Der Erfelder Altrhein ist das Heimatrevier des Yachtclub Darmstadt. Seinen „Stern“ organisiert der Verein alle zwei Jahre, diesmal am ersten Samstag im September. Ort des Geschehens war die „Nordspitze“, das Mündungsgebiet des Erfelder Altrheins, eine lagunenartige Landschaft am Europareservat Kühkopf-Knoblochs-aue. Die Logistik für den 2012er „Stern“ hatten Frank Herden, früherer YCD-Vorsitzender, und sein Amtsnachfolger Dr. Christian Lauenstein übernommen.

Den Anfang machte das „Flaggschiff“ des Vereins, die „Lyra“. Von ihr wurde ein Seil zur „Lady One“ vom Yachtclub Erfelden gelegt. Danach ging es Schlag auf Schlag. Boot um Boot galt es zu platzieren. Weitere Anker wurden gelegt, Leinen über Kreuz gezogen, Yachten miteinander vertäut. „Als sich gegen 13 Uhr der Oppenheimer Club ACON mit neun Booten anmeldet, ist die Hektik groß“, berichtet YCD-Schriftführerin Almut Lauenstein. So viele Boote auf einmal einzuweisen, ist eben eine Herausforderung.

Dann lag der „Stern“. 64 Yachten aus dreizehn Vereinen bildeten ihn – „die vielen kleinen Schlauchboote gar nicht mitgezählt“, so Almut Lauenstein. 2010 hatte der „Stern“ 77 Boote. Damals beteiligten sich elf Clubs an der Formation.

Später, bei Anbruch der Nacht, ertönten mit einem Mal Trompetenklänge. Auf den Booten verstummten die Gespräche, jeder lauschte der Musik. „Es herrschte eine ganz besondere Stimmung“, erzählt Almut Lauenstein. Romantik, Spaß, Fachsimpelei und noch viel mehr sei der „Stern“, sagt sie. Und: „Er ist Kult.“ 2014 wird der „Stern“ in seine nächste Runde gehen.