Pimp-my-Boat-SpecialSo wird das Vorschiff der Pegazus 450 zur Kabine

Jan-Ole Puls

 · 04.12.2023

Als erstes müssen die Edelstahlaufnahmen angezeichnet werden
Foto: BOOTE/Julian Fietze
Auf offenen Sportbooten wie unserem „Bauhaus-Bastelboot“ kann man normalerweise nicht übernachten. Doch auch hier macht die Pegazus 450 eine Ausnahme. Mit dem optional erhältlichen Zelt-Set, lässt sich das Vorschiff zur Kabine wandeln. Das Zelt ist einfach aufzubauen und bietet ausreichend Platz für zwei Personen. In der folgenden Anleitung erklären wir, wie es aufgebaut wird und ob es hält, was es verspricht.

In diesem Special:


Für die Montage brauchen wir das Zelt-Set, einen Akkuschrauber mit 2, 6,5 und 12,5 Millimeter Bohrer, eventuell einen Staubsauger zum Entfernen der Späne, einen Stift, einen Zollstock und Klebeband. Im Set sind passende Schrauben, sechs Edelstahlaufnahmen und die Halbrundösen vorhanden. Der erste Schritt beim Aufbau des Unterschlupfs ist das Anbringen der Aufnahmen für die späteren Zeltstangen. Dazu müssen sechs 12,5 Millimeter Löcher in den Süllrand gebohrt werden.

Die Positionierung ist wie folgt: Von der Hinterkante der ersten Sitzbank wird senkrecht nach oben gemessen. Dazu eignet sich eine gerade Holzlatte. An der Süllkante wird nun die Position markiert und 3 Zentimeter nach außen verschoben. Hier ist die beste Position für das erste Loch. Von dort aus messen wir 76,5 Zentimeter nach vorn und wieder drei Zentimeter nach außen. Das Ganze wiederholen wir, sodass wir insgesamt drei Markierungen pro Seite haben. Auf der gegenüberliegenden Seite wird entsprechend Verfahren. Die markierten Punkte können nun mit einem 5 Millimeter Bohrer vorgebohrt und anschließend mit einem 12,5 Millimeter Bohrer aufgebohrt werden.

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Vorbereitungen für die Montage

Jetzt kommen die Zeltstangenaufnahmen zum Einsatz. Diese sind leicht schräg, so dass die Zeltstangen nach innen geneigt sind. Um den Winkel auszugleichen, müssen die Löcher angeschrägt werden. Dazu haben wir den 12,5er Bohrer genommen und das Loch auf den ungefähr passenden Winkel vergrößert. Aus dem runden Loch wird jetzt eine Art Langloch. Jetzt liegen die Aufnahmen flach auf der Oberfläche und können ausgerichtet werden. Zur Befestigung werden M6 Schrauben mit Hutmutter verwendet. Dazu einfach die Befestigungen wie auf den Bildern zu sehen ausrichten und die Schraubenlöcher anzeichnen. Mit einem 6,5 Millimeter Bohrer bohren, anschließend können die Aufnahmen mit Dichtmasse, wie beispielsweise Bostik oder Sika montiert werden.

Danach kann das Zelt aufgebaut werden. Jeder, der schon einmal ein Zelt aufgebaut hat, kennt das System. Die Zeltstangen werden ineinander gesteckt und durch Laschen am Zelt geschoben. Die Stangen werden nun in die Aufnahmen am Boot gesteckt und schon steht das Zelt.

Löcher für die Zeltstangen in die Pegazus 450 bohren

Um das Zelt gegen Wind zu sichern, werden Spanngurte und Druckknöpfe angebracht. Letztere werden an der Unterseite der Süllkante angeschraubt. Um die Positionierung und damit den richtigen Sitz zu gewährleisten, müssen die Stellen markiert werden. Anschließend zeichnet man die Positionen der Knöpfe an und schraubt sie auf der Linie möglichst einen Zentimeter von der Scheuerleiste entfernt an. Das geht am besten durch Vorbohren mit einem kleinen Bohrer (2 Millimeter). Danach können dann die Knöpfe mit Schrauben und Dichtmittel angebaut werden. Aber Vorsicht: Nicht zu tief vorbohren, sonst kommt man auf der Oberseite des Süllrandes heraus. Tipp: Man kann entweder die Tiefe auf dem Bohrer mit einem Klebeband markieren oder man verwendet zusätzliche Anschlagringe. Diese werden dann auf den Bohrer geschraubt und verhindern ein zu tiefes Bohren. Die Variante mit dem Klebeband ist vor allem bei kleineren Bohrern einfacher, erfordert aber auch mehr Aufmerksamkeit.

Nun ist das Zelt nach Backbord und Steuerbord gesichert, es fehlen jedoch noch Befestigungen nach vorn und hinten. An der Süllkante werden kleine halbrunde Ösen angebracht und ebenfalls verschraubt. Hier können nun die Gurte mit den vorhandenen Harken eingehängt und gespannt werden. Wer das Zelt komplett schließen möchte, für den gibt es noch eine separate Abdeckung für den Bug. Dieses wird mit einem Reißverschluss am Zelt befestigt und ebenfalls wie oben beschrieben mit Druckknöpfen fixiert.

Übernachten auf der Pegazus 450? Das Fazit zum Zelt-Set

Knapp drei Stunden und unzählige Bohrungen später steht unser Pegazus-Zelt und wir sind überrascht, wie viel Platz wir gewonnen haben. In der kleinen Zeltkabine ist nun ausreichend Schlafplatz für zwei Personen. Mit den zusätzlichen Einlegeböden in der Mitte lässt sich sogar ein Doppelbett bauen. Qualitativ ist das Zelt gut verarbeitet und auch alle Anbauteile sehen gut und hochwertig aus. Das Zelt macht aus der Pegazus 450 zwar kein Kajütboot, dennoch erhöht es den Nutzwert des Bootes ungemein.


Dieser Artikel ist Teil des Pimp-my-Boat-Specials. Alle Inhalte:


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