PorträtR.S. Yachtconsult - AUF EIN OFFENES WORT

Udo Hafner

 · 22.06.2016

Porträt: R.S. Yachtconsult - AUF EIN OFFENES WORTFoto: x

Reihard Steltzer Yachtconsulting: Der Aufstieg des Hamburger Urgestein vom Hafenjung zum Trawler-Papst

Er hat 45 Jahre Erfahrung im Yachtbau, wahrscheinlich Elbwasser in den Adern und ist mit Herz und Seele mit der Schifffahrt verbunden – da darf man auch mal auf den Tisch hauen. Manch einen Kunden oder Kollegen hat er sich "schon zur Brust genommen", wie der Hamburger Yachtkonstrukteur und Sachverständige Reinhard Steltzer selbst gern erzählt.

Als Sprössling eines traditionsreichen Hamburger Hafenschlepper- und -umschlagbetriebs lernt er das Handwerk bereits im Kindesalter kennen; schon in jungen Jahren ist er mit allen nautischen Patenten und einer technischen Ausbildung ausgestattet.

Wenig überraschend, dass er mit 25 Jahren einen verwegenen Deal einfädelt: 1971 kauft er in Taiwan gleich sechs Mandarin-Trawler aus dem damals noch kritisch beäugten Werkstoff GFK und lässt sie nach Hamburg verschiffen, Drachenkopfschnitzereien im Interieur inklusive.

Es wird ein Erfolg, daraus entsteht der AMS Marine Trawler 34; das 80. Boot wird auf der hanseboot 1980 verkauft.

Das Flugticket muss er heimlich kaufen, die Bestellung wird mit einem Bankakkreditiv ausgelöst. Das Risiko macht sich bezahlt: Allein von der 34er wurden insgesamt rund 1200 Stück gebaut, fast doppelt so viele Schiffe der 40er-Baureihe verließen die asiatischen Werften, hauptsächlich nach Nordamerika.