ÜbersichtWelcher Warmwasserboiler passt am besten zu Ihrem Bootstyp?

Aaron Schreiber

 · 18.08.2024

Wir geben euch eine Übersicht für Warmwasserboiler
Foto: picture alliance / Westend61
Warmwasserboiler erhöhen den Bordkomfort und sind von den meisten Booten nicht mehr wegzudenken. Eine Einschätzung der gängigsten Modelle auf dem Markt

Warmwasserboiler gehören bei größeren Motorbooten oftmals bereits zur Standardausstattung oder sind optional gegen Aufpreis bestellbar. Doch sind sie wirklich bloß eine komfortable Bequemlichkeit für große Yachten, oder lohnt sich die Anschaffung auch bereits für einen kleineren Daycruiser?

Unsere Marktübersicht zeigt die derzeit auf dem Markt verfügbaren Geräte mit einem Volumen von bis zu 80 Litern. Einen Anspruch auf Vollständigkeit haben wir dabei jedoch nicht.

Grundlagen zum Duschen an Bord mit einem Warmwasserboiler

Um jedoch ein Gefühl zu den Größen der jeweiligen vorgestellten Boiler zu bekommen, sollte man vorab erst einmal die Grundlagen darlegen. Denn auf den ersten Blick mag das Volumen der Boiler bei einigen Herstellern sehr gering erscheinen. Der Durchschnittsverbrauch bei einem Duschvorgang zu Hause liegt zwischen 50 und 150 Litern. Ein normaler Duschkopf verbraucht hierbei etwa 12 bis 15 Liter die Minute, sparsame Modelle schaffen es, diesen Wert zu halbieren. Im Marinebereich sind die Duschköpfe zudem in der Regel nochmals deutlich kleiner und verbrauchen somit auch deutlich weniger, da die Durchflussrate geringer ist. Die wenigsten Skipper werden zudem an Bord eine ausgiebige Dusche nehmen, wie sie es von zu Hause gewohnt sind. Da sich der angegebene Durchschnittswert auf ein Warm/Kaltwassergemisch bezieht, kann man davon ausgehen, dass im Schnitt 20 bis 40 Liter Warmwasser pro Duschvorgang benötigt werden. Es sei denn natürlich, man ist ein ausgesprochener Warmduscher.

Das Warmduscherpaket der Firma Tigerexped

Namentlich passend dazu, jedoch aus dem Offroad-Bereich stammend, bietet die Firma Tigerexped das Warmduscherpaket an. Ein Komplettpaket, das unter anderem mit einer Luftstandheizung betrieben wird, die gleichzeitig das Wasser im Boiler erhitzt. In kühleren Bootsrevieren, wo die Außentemperatur eher nach einer geschlossenen Plane verlangt, oder bei längerem Aufenthalt in einer Bucht eignet sich diese Variante hervorragend. Denn ist es draußen kühler oder kalt, läuft die Standheizung innen meistens sowieso dauerhaft. Die dann von der Standheizung abgegebene Luft wird durch den Boiler getragen und erhitzt so das Wasser im Speicher, bevor die warme Luft den Rest des Bootes erwärmt.

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Sollte der Törn so geplant sein, dass sich das Boot öfter oder längere Strecken in Fahrt befindet, besteht die Möglichkeit, eine weitere Warmwasseraufbereitungsvariante zu nutzen. Das Brauchwasser wird hier durch eine integrierte Heizspirale mit dem Motorkreislauf verbunden und so erhitzt. Dies erfordert jedoch, dass der Motor vorher eine gewisse Zeit lief, um das Wasser später in der Bucht oder im Hafen auch noch warm zu haben.

Als dritte Alternative ist das Aufheizen auch elektrisch möglich. Diese Form der Beheizung macht dann Sinn, wenn ausreichend Batteriekapazität vorhanden ist, oder das Boot am Landstrom angeschlossen ist. Je nach Hersteller sind 12-V-, 24-V- oder 230-V-Optionen verfügbar.

Variationen mit allen drei Erhitzungsmöglichkeiten sind ebenfalls verfügbar und für längere Touren die beste Möglichkeit, in jeder Situation Zugriff auf warmes Wasser zu haben.

Angebot der Firma Pundmann

Die Firma Pundmann bietet neben den bereits aufgezählten Boilern für die Nutzung mit Luftheizungen auch Niederdruck-Boiler, Boiler für Wasserheizungen und auch eine mobile Variante namens Boiler in a Box an. Die Boiler-in-a-Box-Ausnahme zeichnet sich dadurch aus, dass kein Wassersystem im Boot vorhanden sein muss. Das mobile Gerät verfügt neben einem 20-l-Warmwassertank nämlich auch über einen weiteren 6-l-Kaltwassertank. Bei einem Leergewicht von knapp 11 kg eine gute Alternative für eine sporadische Nutzung auch auf kleineren Booten, auf denen man aus Platzgründen sonst keine Dusche unterbringen könnte.

Vetus verwendet doppelwandiges System

Wer eine schnelle Erhitzung bevorzugt, sollte sich den Boiler der Firma Vetus genauer ansehen. Im Gegensatz zu anderen Boilern verwendet dieser keine Heizschlange, sondern ein doppelwandiges System. Die Fläche, die erhitzt wird, ist somit deutlich größer als die der anderen Konkurrenten.

Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Variationen der jeweiligen Hersteller stellen wir in unserer Übersicht der Warmwasserboiler nur einige Modelle der auf dem Markt verfügbaren Varianten vor. Weitere Boiler, die zwar erhältlich, aber nicht aufgeführt sind, gibt es unter anderem von bekannten Herstellern wie Truma, Phaesun Solar und Webasto. Da diese Modelle jedoch mit Gas oder rein elektrisch betrieben werden, sind sie dauerhaft vermutlich eher für den Campingbereich zu gebrauchen.

Aufbau der Warmwasserboiler

Der technische Aufbau der Boiler ist oftmals relativ gleich. Die Kessel sind fast immer aus Edelstahl, die Außenhaut bzw. die Dämmung oftmals aus Kunststoff. Je nach Stärke der Dämmung hat man auch mehrere Stunden nach der letzten Nutzung des Boilers noch warmes Wasser zur Verfügung.

Lediglich in der Form unterscheiden sich die Boiler oftmals stark – von rund, was eher Stauraum-raubend ist, über quadratisch und eckig ist alles dabei. Auch das Volumen variiert stark, kleine Modelle bieten Literangaben im einstelligen Bereich, wogegen andere mit fast 100 Litern eher für die größere Familie zu nutzen sind.


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