Torsten Moench
· 01.11.2022
Klebefolien können das Aussehen eines Bootes grundlegend beeinflussen. Unsere Fotoanleitung zeigt, wie die Holzoptik-Folierung des Heckspiegels eines 45 Jahre alten Kunststoffbootes dessen optischen Auftritt verändern kann
In diesem Artikel:
Die Heckspiegel alter Kunststoffboote sind in den seltensten Fällen eine Augenweide. In die Jahre gekommenes Gelcoat, Verfärbungen durch Auspuffgase und intensive Sonneneinstrahlung sowie Kratzer und Blessuren gehören zur Tagesordnung. Und auch die Formgebung war in den 70er-, 80er- und 90er-Jahren meist alles andere als gefällig. Hochbordige, gerade Spiegel waren beim Bootsbau technisch einfach umzusetzen und bei hoher achterlicher See sicher beruhigend. Mit den raffinierten Formen und der Farbgestaltung moderner Schiffe heutiger Bauart können sie aber keinesfalls mithalten. Was also tun, wenn eine notwendige Renovierung ansteht?
Die klassische Lackierung ist technisch gesehen sicher eine gute Lösung und von jedem Yachtlackierer in wenigen Tagen gemacht. Dem Gesamteindruck des Bootes hilft sie aber nur bedingt weiter. Da helfen selbst Zierstreifen, wie sie auch an unserem Boot zu finden waren, nicht. Wir entschieden uns deshalb bei der Überarbeitung des Heckspiegels unserer 45 Jahre alten Ancora 41 für eine andere Lösung: eine Folierung in Holzoptik. GfK-Puristen mögen das für Frevel halten, aber die Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Hinzu kommt, dass Aufwand und Kosten (rund 1200 Euro) sich in etwa mit einer Lackierung die Waage halten. Je nach örtlichen Gegebenheiten kann eine Folierung – wie in unserem Fall – aber auch im Wasser stattfinden, was bei einer Lackierung kaum möglich ist und zusätzliche Slipkosten spart.
Für Auswahl, Beschaffung und Verarbeitung der Folie sollte man stets auf Fachwissen zurückgreifen. Großflächige Folierungen sind nichts für Anfänger. Spezialwerkzeuge sind zwar nicht vonnöten, ein gewisses Maß an Erfahrung jedoch schon. Im Zweifel sollte man solche Arbeiten vom Profi machen lassen. In unserem Fall wurden wir unterstützt von Folierungsprofi Birgit Schmitz.