Hauke Schmidt
· 09.12.2025
Garmin hat seine Mini-Serie nach drei Jahren mit dem inReach Mini 3 Plus neu aufgelegt. Im Gegensatz zum inReach Mini 2, der nur ein kleines Schwarz-Weiß-Display und Tasten hatte, besitzt das neue Modell einen 1,88-Zoll-Farb-Touchscreen mit einer Auflösung von 306 mal 230 Pixeln sowie eingebaute Lautsprecher und Mikrofone. Garmin integriert die inReach-Technologie inzwischen auch in Smartwatches wie die Fenix 8 Pro, die ebenfalls Satellitenkommunikation und SOS-Funktionen bietet. Im Gegensatz zu speziellen Satellitentelefonen für Segler liegt der Fokus des Kommunikators auf Textnachrichten, Sprachaufzeichnungen und Notrufen – klassische Telefongespräche sind nicht möglich.
Die bedeutendste Neuerung des inReach Mini 3 Plus ist die Fähigkeit, Sprachnachrichten aufzunehmen und über das Satellitennetz zu senden. Diese Aufnahmen können bis zu 30 Sekunden dauern und werden automatisch in Text umgewandelt, wenn der Empfänger keine Möglichkeit hat, die Audiodatei abzuspielen. Über die gekoppelte Garmin-Messenger-App können zudem Fotos vom Smartphone mit dem Mini 3 Plus gesendet werden. Empfangene Bilder werden direkt auf dem Farbdisplay des Geräts angezeigt. Das Touchscreen-Display ermöglicht erstmals die direkte Eingabe von Textnachrichten am Gerät selbst – bis zu 1.600 Zeichen, inklusive Emojis und Reaktionen. Gruppenchats werden unterstützt. Alternativ lässt sich das Gerät weiterhin per Bluetooth mit einem Smartphone koppeln und über die Garmin-Messenger-App oder die Garmin-Explore-App bedienen. Letztere bietet zusätzliche Navigationsfunktionen mit Kartenmaterial.
Im Notfall löst der inReach Mini 3 Plus per Tastendruck einen interaktiven SOS-Notruf an die Garmin-Response-Zentrale aus, die rund um die Uhr besetzt ist. Die Notfallkoordinatoren können bidirektional mit dem Nutzer kommunizieren, kontaktieren hinterlegte Notfallkontakte und koordinieren Such- und Rettungsmaßnahmen mit den zuständigen Behörden. Auch während eines SOS-Notrufs können Fotos und Sprachnachrichten übertragen werden, um den Koordinatoren Details zur Notlage zu vermitteln. Nach Herstellerangaben hat das Garmin-Response-Team in fast zwei Jahrzehnten mehr als 18.000 Rettungseinsätze in über 150 Ländern auf allen sieben Kontinenten unterstützt. Eine integrierte Sirene soll zusätzlich helfen, auf sich aufmerksam zu machen. Die Positionsdaten werden per GPS, Glonass und Galileo bestimmt. Über die LiveTrack-Funktion können Freunde und Familie den eigenen Standort in Echtzeit verfolgen, inklusive Informationen zu zurückgelegter Distanz, verstrichener Zeit und Höhe.
Das Gehäuse ist nach IP67 gegen Wasser und Staub geschützt und wiegt 125 Gramm. Garmin verspricht eine Akkulaufzeit von bis zu 330 Stunden im Zehn-Minuten-Tracking-Modus, im Leistungsmodus sollen 95 Stunden möglich sein. Bei leichter Nutzung gibt der Hersteller 14 Tage Laufzeit an. Das Gerät arbeitet ausschließlich über das Iridium-Satellitennetzwerk, das weltweite Abdeckung inklusive der Polarregionen bietet. Für die Nutzung ist ein aktives Satellitenabonnement erforderlich. Die Tarife beginnen laut Garmin bei etwa zehn Euro monatlich. Voreingestellte Standardnachrichten lassen sich versenden, ohne das monatliche Nachrichtenkontingent zu belasten.
Parallel zum Mini 3 Plus führt Garmin auch den inReach Mini 3 (ohne "Plus") ein, der für 450 Euro erhältlich ist. Diese Version verzichtet auf Sprachnachrichten und Fotofunktionen, behält aber den Farb-Touchscreen, die SOS-Funktion, LiveTrack und die standardmäßige Textnachrichtenfunktion.
Alternative Satelliten-Kommunikatoren: