Rettungswesten können im Ernstfall Leben retten - vorausgesetzt, sie funktionieren einwandfrei. Bei automatischen Rettungswesten ist eine regelmäßige professionelle Wartung daher unerlässlich. Die meisten Hersteller empfehlen, ihre Westen alle zwei Jahre von Fachkundigen prüfen zu lassen. Doch nicht jeder, der Wartungen anbietet, ist dafür auch qualifiziert. Rettungswesten unterscheiden sich in Aufbau und Ausstattung teilweise erheblich. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte daher genau prüfen, wem er seine lebensrettende Ausrüstung anvertraut.
Die Preise für eine professionelle Rettungswesten-Wartung variieren je nach Anbieter zwischen 30 und 50 Euro, zuzüglich eventuell notwendiger Ersatzteile. Auch die Bearbeitungszeit schwankt je nach Wartungsstation und Saison. In der Regel dauert die Prüfung einer Rettungsweste etwa zwei Wochen. Allerdings sollten weder Preis noch Dauer das ausschlaggebende Kriterium bei der Wahl der Wartungsstelle sein. Entscheidend ist vielmehr die Qualifikation der Mitarbeiter.
Wer auf der sicheren Seite sein möchte, informiert sich auf der Website des Herstellers. Dort sind in der Regel alle qualifizierten Wartungsstationen aufgelistet. Die Hersteller legen großen Wert darauf, dass die Mitarbeiter dieser Stationen ihre Westen genau kennen und schulen sie regelmäßig. Zudem beliefern sie ausschließlich diese Partner mit Original-Ersatzteilen. Selbsternannte Experten gehen bei der Ersatzteillieferung leer aus und werden auch nicht über technische Änderungen informiert. Ihnen fehlen zudem die notwendigen Wartungshandbücher.
Wer seine Rettungsweste zur Wartung in unqualifizierte Hände gibt, riskiert, sie unzureichend geprüft und möglicherweise mit unpassenden Ersatzteilen ausgestattet zurückzubekommen - ohne dies zu bemerken. Die Folgen können im Ernstfall fatal sein. Eine professionelle Wartung umfasst die Kontrolle des Schwimmkörpers auf Dichtigkeit, die Überprüfung von CO2-Patrone, Auslösemechanismus und Mundventil auf Funktionalität sowie den Austausch von Verschleißteilen. Zudem werden sämtliche Nähte und Gurte begutachtet.
Grundsätzlich gilt: Wer seine Weste zum Ende der Saison in die Wartung gibt, kann in der Regel davon ausgehen, sie vor Saisonbeginn zurückzuerhalten. Allerdings stapeln sich in den Wartungsstationen jedes Jahr im Februar und März die Westen. In dieser Hochphase kann die Bearbeitungszeit auf vier bis fünf Wochen ansteigen - für viele Wassersportler hat die Saison dann bereits begonnen. Als Alternative bietet sich daher eine Wartung im Sommer an, wenn die Auslastung der Werkstätten geringer ist.
Die regelmäßige Wartung von Rettungswesten ist unabhängig von der Nutzungshäufigkeit notwendig, da das Material auch bei Nichtgebrauch altert. Der Auftriebskörper kann spröde, Nähte können porös werden, wodurch die Dichtigkeit nicht mehr gewährleistet ist. Auch bei den Auslöseelementen in der Automatik besteht die Gefahr, dass sie mit der Zeit ihre Wirksamkeit verlieren. Viele kritische Fehler sind für Laien nicht erkennbar oder können von ihnen nicht überprüft werden. Im Notfall könnte die Weste dann versagen.
Rettungswesten sollten maximal 15 Jahre genutzt werden, vorausgesetzt, sie werden alle zwei Jahre gewartet. Nach zehn Jahren müssen die Westen jährlich direkt zum Hersteller zur Überprüfung geschickt werden. Auch bei regelmäßiger Wartung sollten sich Eigner und Gäste mit ihrer Weste vertraut machen und sie vor Törnbeginn oder gelegentlich während der Saison kontrollieren. Ein Reserveset mit Auslöser und CO2-Patrone sollte stets an Bord sein, um eine ausgelöste Weste wieder aktivieren zu können.