Seenotretter-App der DGzRS - Wo bleibst du?

Michael Rinck

 · 24.08.2017

Seenotretter-App der DGzRS - Wo bleibst du?Foto: DGzRS

Die Seenotretter verbessern ihr Angebot mit der Smartphone-App SafeTrx. Wir haben sie getestet und zeigen die wichtigsten Funktionen

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat mit SafeTrx eine App entwickelt, die das Auffinden von verunglückten Wassersportlern erleichtern soll.

Bei der Anwendung für Smartphones handelt es sich um einen Tracker, das heißt, Bootfahrer gestatten den Seenotrettern, die Posi­tionsdaten ihres Mobiltelefons auszuwerten, um im Notfall das Suchgebiet so klein wie möglich zu halten.

Ursprünglich wurde die App von der irischen Küstenwache ent­wickelt, mittlerweile wird sie von den Rettungs­gesellschaften ei­niger europäischer Länder verwendet. So kommt die Variante der niederländischen KNRM auf 25.000 Nutzer. Sie soll besonders die Sicherheit für Eigner kleiner Boote ohne Funk und AIS erhöhen. Nach 50 Einsätzen mit Unterstützung der App gilt sie in unserem Nachbarland als Erfolg.

Nach dem Herunterladen vergibt der Nutzer einen Anmeldenamen und ein Passwort. Danach wird die Anwendung konfiguriert. So können Bootsdaten inklusive eines Bilds vom Boot und ein Notfallkontakt angegeben werden. Dies reicht bis zum Maschinentyp sowie Art und Anzahl der Rettungsmittel.

Der Nutzer entscheidet, wie detailliert die Angaben sein sollen. Dies alles geschieht, bevor es aufs Wasser geht.

Vor Törnbeginn müssen dann lediglich die Route, die Zahl der an Bord befindlichen Per­sonen und die voraussicht­liche Ankunftszeit ein­gegeben und die Tracking-Funktion aktiviert werden.

Der Notfallkontakt wird auto­matisch über den Fahrtbeginn und die vor­aussichtliche Ankunft per SMS informiert.

SafeTrx übermittelt dann Positionsdaten an das MRCC Bremen. Zehn Minuten vor der vorher festgelegten Ankunftszeit erinnert die App den Nutzer; bei Verspätung, etwa wegen schlechten Wetters, kann die Zeitangabe angepasst werden.

Reagiert der Nutzer nicht spätestens bei Überschreiten der angegebenen Ankunftszeit, wird erneut der Notfallkontakt per SMS benachrichtigt. Jetzt kann dieser aktiv werden und vielleicht erst einmal anrufen – höchstwahrscheinlich sitzen die Reisenden schon beim Essen und haben das Handy nur nicht gehört.

Bootsdaten und ein Bild werden hinterlegt. So wissen die Retter im Notfall genau, wonach sie suchen müssen
Foto: t. moench

Es wird nicht automatisch eine Suche ausgelöst. Wenn jedoch tatsächlich eine Not­situation schuld an der Verspätung ist, kann der Notfallkontakt die Seenotretter ver­ständigen, die dann mit einem Blick in ihr System sehen, wo sich die Vermissten be­finden oder wo der Kontakt letztmals bestanden hat.

Denn auch wenn die Netz­ab­de­ckung an der deutschen Küste sehr weit reicht, ist es ohne Weiteres denkbar, dass das Boot einfach keinen Empfang hat oder schlicht der Akku des Smartphones leer ist.

Es kann aber auch direkt aus der App ein Notruf abgesetzt werden.

Des Weiteren hält SafeTrx Informationen zum Verhalten in Notsituationen, technische Hinweise und Schaubilder zur Lichterführung bereit.

Die App hat im Test gut funktioniert und ist für iPhones und An­droid-Geräte kostenlos verfügbar. Weitere Infos auch online.