Unbekannt
· 04.06.2019
Wenn das Boot im Notfall verlassen werden muss, werden viele Dinge im Dingi oder in der Rettungsinsel benötigt – sie gehören ins Grab Bag
Das Verlassen des eigenen Bootes sollte im Notfall immer die allerletzte Option sein – und selbst dann so spät wie möglich erfolgen. Besonders wenn der Totalverlust nicht sicher ist und bei rechtzeitiger Hilfe eventuell sogar abgewendet werden könnte. Dennoch muss die Besatzung auf diese Situation vorbereitet sein. Dazu gehört eine griffbereite Tasche mit vollständiger Überlebensausstattung, die mit in die Rettungsinsel oder ins Beiboot genommen wird – das sogenannte Grab-Bag.
Es sollte wasserdicht, gut verschließbar, schwimmfähig und mit einer Sicherungsleine ausgestattet sein. Zudem darf es nicht so vollgepackt sein, dass es keinen Auftrieb mehr hat.
Handliche Kunststofftonnen mit Schraubdeckel und Tragegriffen sind ebenfalls geeignet. Der Inhalt setzt sich einerseits aus Ausrüstungsgegenständen zusammen, die das SOLAS-Abkommen auch für Rettungsinseln in der Berufsschifffahrt vorsieht, also beispielsweise Signalmittel, zum anderen aus persönlich wichtigen Dingen wie etwa speziellen Medikamenten.
Für Sportboote gilt zudem die ISO-Norm 9650-1 als zusätzliche Richtlinie. Auch das Revier spielt natürlich eine Rolle. Aber selbst in relativ geschützten Küstengewässern stellt nur ein vollständiges Grab-Bag sicher, dass auch in der hektischen Stresssituation eines Notfalls nichts an Bord vergessen wird, was später wichtig werden könnte.
Anhand der Checkliste sollte der Inhalt zumindest einmal zu Saisonbeginn, im Zweifelsfall aber auch vor einzelnen Törns, überprüft werden. Neben der Vollständigkeit sind auch der technisch einwandfreie Zustand aller Gegenstände und die Haltbarkeit sicherzustellen.