Bastelboot-SpecialBadeleiter, Ankerrolle und Staukästen verbauen

Erich Bogadtke

 · 15.10.2023

Generalprobe – vor dem Kleben wird noch einmal  geguckt, ob alles passt
Foto: Felix Wemheuer
Bohren, Schrauben und Kleben: In diesem Artikel unseres Bastelboot-Specials suchen und finden Badeleiter, Ankerrolle und Staukästen ihren Platz

In diesem Special:


Mal eben schnell ins Wasser hopsen? Wenn’s schön warm ist und die Badebüx gut sitzt, kein Problem. Ein solches entsteht erst, wenn Mann oder Frau unfreiwillig über Bord geht. Ob freiwillig oder nicht, die Frage ist doch immer: Wie kommt man da allein heil und möglichst bequem wieder raus? Ohne vernünftige Badeleiter geht da im Zweifel gar nichts. Klar, aber was heißt vernünftig?

Fragt man die BOOTE-Tester, die das Thema Badeleiter genau aus diesem Grund in die Kategorie Sicherheit einordnen, soll die Leiter breit und stabil sein und ausgeklappt tief ins Wasser reichen. Breite, rutschfeste Stufen und eine Verriegelung (Klappleiter), die sich auch vom Wasser aus mühelos lösen lässt, sind für die kritischen Prüfer ein Muss.

Sicherheit steht an erster Stelle

Safety first! Sicherheit steht auch beim Ankern an erster Stelle. Ein passender Anker, die dazugehörende Leine und ein solider Bugbeschlag mit Rolle und Curry-Klemme, in der die Leine in jeder gewünschten Position „belegt“ werden kann, sollten auch bei kleinen Sportbooten wie der Pegazus 450 zur Standardausrüstung gehören. Stauraum kann man nie genug haben! Oder? Wird dieser in Kombination mit einer komfortablen Sonnenliege angeboten, lohnt sich die Investition der BOOTE-Bastler in zwei Sitz/Staukästen, zwei Paneele und einen kompletten Satz Polster allemal. Gesagt, getan.

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In der Werkzeugkiste liegen heute Zollstock, Bleistift, Anschlagwinkel, Bohrer-Set, Bohrmaschine, Klebeband, Kartuschenpresse, Schraubenzieher, 13er- und 10er-Schlüssel, Schmirgelleinen, Aceton und Putzlappen. Der Platz für die Badeleiter, an Backbord direkt neben der Motorwanne, und die in der vorbildlichen Bauanleitung vorgegebene Position für die Löcher der Befestigungsschrauben sind schnell gefunden und auf dem Rumpf angezeichnet.

Badeleiter anbringen

Im zweiten Schritt wird wegen der „Rutschgefahr“ zuerst einmal klein (3,5 mm) vor- und erst im Anschluss auf das richtige Maß (8,5 mm) aufgebohrt. Wichtig ist jetzt die Anprobe im „Trockenen“. Sitzt die Leiter perfekt, kann sie mit dem mitgelieferten Dichtmittel (Polyurethankleber) angesetzt und mit den beiden M8-Hutmuttern verschraubt werden. Große Unterlegscheiben und ein 13er-Ringschlüssel sind dabei die perfekten Helfer. Ein Tipp: überschüssigen Kleber vor dem Aushärten mit einem Putzlappen und Aceton entfernen.

Ein Ratschlag, den wir auch bei der Montage des Bugbeschlags geben. Vorher haben wir auf dem Vordeck mit Zollstock und Anschlagwinkel die „Mittellinie“ ausgemessen und angezeichnet. Beim Anzeichnen der Bohrungen für die Befestigungsschrauben dient die Basis-Platte des Beschlags, die bündig mit der Scheuerleiste sein soll, als Schablone. Sind die „Zeichen“ gesetzt, wird wie gehabt erst klein (3,5 mm) und dann groß (6,5 mm) gebohrt. Es folgt das „Probesitzen im Trockenen“. Stimmt alles, werden die Bohrungen mit Aceton gereinigt und mit Kleber abgedichtet.

Stauraum an Bord der Pegazus 450

Im Montage-Finale verschrauben wir dann Basis-Platte und Bugbeschlag mit zwei 6-mm-Senkkopfschrauben, Unterlegscheiben und den passenden Hutmuttern fest mit dem Deck. Dazu brauchen wir einen Kreuzschlitz-Schraubenzieher mittlerer Größe und einen 10er-Ringschlüssel. Wohin mit Fender, Leinen Hafenplane & Co? Stauraum muss her! Und den liefert der Bootsbauer integriert in vorgefertigten Sitzbank-Konsolen, erstklassig verarbeitet und komplett mit allem, was dazu gehört. Das heißt mit Deckel, soliden Scharnieren, sorgfältig verrundeten Schnittkanten und einem abschließenden Anstrich. Die Sitz/Staukästen werden nicht verschraubt, sondern mit dem Rumpf verklebt. Das spart Arbeit und garantiert, vorausgesetzt man arbeitet mit einem professionellen Polyurethankleber, dass die Staukästen dicht sind, was Vor- und Nachteile (keine Selbstlenzung) hat.

Im ersten Arbeitsgang werden die Kästen auf ihren Platz im Boot gestellt, die Klebeflächen innen und außen angezeichnet und anschließend angeschliffen und mit Aceton entfettet. Die Klebeflächen an den Kästen werden schon im Werk angeschliffen. Damit der Kleber nur dort hinkommt, wo er hinsoll, werden alle Klebeflächen sorgfältig und millimetergenau abgeklebt. Bevor es richtig ernst wird, stellen die „Bastler“ die Kästen noch einmal trocken ins Boot und prüfen, ob die beiden Paneele der Sonnenliege sauber passen. Sie dürfen nicht klemmen oder klappern, und die Höhe muss stimmen. Ein Tipp: Beim Auftragen des Klebers aus der Kartusche Handschuhe tragen. Das Zeug ist „echt“! Anschließend die Kästen ohne große Schieberei platzieren und mit platzieren und mit Muskelkraft andrücken, damit sich der Kleber gut verteilt. Zum Schluss zum Fixieren die Paneele einlegen, das Ganze 24 Stunden trocknen lassen und dann alle Fugen sauber mit Sikaflex-Kleber versiegeln.


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Dieser Artikel ist Teil des Bastelboot-Specials. Alle Inhalte:


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