Erich Bogadtke
· 17.10.2023
In diesem Special:
Es ist so weit, jetzt schlägt die Stunde der Technik. Das heißt, die BOOTE-Schrauber installieren alles, was der von uns eingekaufte 50-PS-Außenborder braucht. Und das sind Starterbatterie, Motorinstrumente, Einhebelschaltung für Gas und Getriebe und eine Radsteuerung. Logisch, wer will schon einen Motor dieser Leistungsklasse von Hand starten und mit der Pinne steuern? Wir nicht! Das Kunststück überlassen wir gern den „echten Artisten“. Wir starten mit der Energieversorgung in den Arbeitstag. Im Klartext: Der Batteriekasten wird an Steuerbord im Staufach vor dem Steuerstand auf die vom Bootshersteller vormontierten Stehbolzen gesetzt und mit Dichtmasse und großen Unterlegscheiben verschraubt. Hutmuttern und eine dicke Styropor-Einlage sorgen dafür, dass es an der Batterie auch im Rauwasser keine „Stoßverletzungen“ gibt. Wichtig: vor dem Verschrauben den Spanngurt für den Deckel unter den Kasten verlegen.
Im Anschluss können die mitgelieferten Batteriekabel Richtung Steuerstand und Motorwanne gezogen werden. Eine der leichtesten Übungen, wenn die Werft, wie bei unserer Pegazus, dafür schon bei der Fertigung Leerrohre im Rumpf verlegt hat. Liegt alles richtig, können die Kabeldurchführungen in der Decksform mit Dichtmittel eingesetzt und verschraubt werden. Im Finale befestigt der Elektriker das Minuskabel (schwarz) an der „Masse-Schiene“ im Steuerstand und das rote Pluskabel am Batteriehauptschalter. Vorn im Staufach werden beide Kabel mit Kabelbindern aus Kunststoff solide gehaltert. Da klappert nix!
Bei der Einhebelschaltung für Gas und Getriebe (gehört zum Lieferumfang des Motors) hat der Bootsverkäufer Vorarbeit geleistet und die zum Motor und Boot passenden (acht Fuß langen) Bowdenzüge in der Schaltbox vormontiert. Bei der Platzwahl für die auf Seitenmontage ausgelegte Schaltbox muss der Schrauber darauf achten, dass es beim Lenken, Schalten und Gasgeben in jeder Situation – auch bei voll voraus und zurück und im Kreisverkehr – genügend Bewegungsfreiheit für die Hände des Fahrers gibt.
Ist der beste Platz gefunden, werden die 6,5 mm großen Löcher für die drei nicht rostenden Befestigungsschrauben auf der Konsole, durch die alle Kabel verlegt werden, angezeichnet und gebohrt. Jetzt die Schrauben durch die Schaltbox und die mitgelieferten Distanzhülsen zwischen Box und Konsole stecken und die Schaltung mit großen Unterlegscheiben und selbstsichernden Muttern verschrauben. Das hält ewig und drei Tage. Ein Tipp: Kurze Klebebandstreifen verhindern, dass die Schrauben bei der Montage nach vorn rausrutschen.
Bei der Verlegung der Schaltzüge gilt die Regel „Je größer der Kurvenradius, desto leichter der Schaltvorgang“. Aus diesem Grund wird mit der Lochsäge ein Durchgang in die Kabel-Konsole geschnitten, den später eine blank polierte Hutze abgedeckt. Funktioniert prima und sieht auch noch richtig gut aus. Gleiches gilt für den Spiralschlauch, durch den Kabel und Bowdenzüge unsichtbar in Richtung Motorwanne verlegt werden.
Bei der Platzwahl für Drehzahlmesser und Trimmanzeige steht die freie Sicht auf die Instrumente im Vordergrund. Ist der Platz gefunden, muss im Steuerstand nachgesehen werden, ob „die Bahn“ frei ist. Ein angesägter Kabelbaum wäre der Super-GAU. Klar ist, dass die beiden Rundinstrumente auf einer Linie untereinanderstehen sollen. Bevor die großen (100 mm und 52 mm) Lochsägen in Aktion kommen, ist absolute Sorgfalt beim Ausmessen und Anzeichnen angesagt. Wichtig: Beim Sägen gehört die Bohrmaschine in „feste Hände“.
Ist der Schnee (Sägespäne) geräumt, werden die Instrumente eingesetzt, ausgerichtet und von hinten verschraubt. Das ist mitunter ein bisschen fummelig, aber nichts, was routinierte Schrauber aus der Ruhe bringt. Beim Einbau des Lenkkabels ist Teamwork angesagt. Das heißt, während einer an der Welle des Lenkgetriebes dreht, führt der „zweite Mann“ im Steuerstand das Kabelende in den Getriebeeingang ein. Stimmt alles, verschwindet das spiralförmige Ende des Kabels komplett im Getriebe, und der Monteur kann das Widerlager für das Lenkungskabel am Getriebegehäuse einsetzen und verschrauben.
Fehlt nur noch das schicke Sportlenkrad. Damit das in die perfekte Geradeausstellung gebracht werden kann, wird ein Adapter mit einer dicken Mutter auf der Getriebewelle verschraubt. Das „Zwischenstück“ bietet die Möglichkeit, das Lenkrad mit den passenden Inbusschrauben in sechs verschiedenen Stellungen zu montieren. Welche die richtige ist, muss der Steuermann bei der ersten Probefahrt herausfinden. Geht’s in Geradeausstellung um die Ecke, kann das Lenkrad „umgestellt“ werden.
Dieser Artikel ist Teil des Bastelboot-Specials. Alle Inhalte: