E-ScooterFlinker Elektro-Roller zum fairen Preis

Martin Hager

 · 15.11.2024

Elektrorollere sind ideal für kurze Land-Ausflüge.
Foto: YACHT
Der Xiaomi Electric Scooter 4 Lite (2. Generation) im Test: Wie bordtauglich ist der 15,4 Kilogramm schwere Roller?

Elektroroller sind eine gute Alternative zum Klappfahrrad. Sie sind kompakter, leichter und oft viel günstiger. Für den schnellen Einkauf im Hafensupermarkt oder beim Bäcker sind die strombetriebenen Fahrzeuge daher ideal. Eines der neuesten Modelle auf dem Markt ist der Xiaomi Electric Scooter 4 Lite (2. Generation), der für 399,99 Euro viel Mobilität zu einem fairen Preis bietet >> z.B. bei Otto.de erhältlich.

Wer wissen will was der kleine Flitzer kann, muss sich zuerst das Datenblatt genauer ansehen. Die theoretischen Werte des Xiaomi-Lite-Modells klingen vielversprechend:

  • Gewicht: 15,4 kg
  • Reichweite: 20 km
  • Nennleistung:300 Watt
  • Batteriekapazität: 10400mAh
  • Fahrmodi: 3
  • Topspeed: 20 km/h
  • Radgröße (Luftreifen): 10 Zoll
  • Ladezeit laut Hersteller: 9 h
  • Batterie: Lithium-Ion 21.6 V 10.2 Ah 221 Wh
  • Max. Tragkraft: 100 kg
  • Schnell einsatzbereit

Der Aufbau des Testgerätes war schnell vollbracht. Vorderstange anheben, Lenker einstecken und mit sechs Inbusschrauben festziehen. Inbusschlüssel und Schrauben sind natürlich im Lieferumfang enthalten. Die Konstruktion aus robustem Karbonstahl und soliden Kunststoffteilen macht einen stabilen und durchdachten Eindruck und die Packmaße im zusammengeklappten Zustand zeigen sich backskistentauglich: 1.140 x 440 x 1.219 Millimeter.

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Intuitive Bedienung

Auch als E-Roller-Neuling gelingt die erste Fahrt ohne Probleme, die Bedienung funktioniert intuitiv. Mit einem Bein anrollen, dann den Gashebel an der rechten Seite des Lenkers mit dem Daumen bedienen und los geht die Fahrt. Die gummierte Standfläche bietet dabei viel Halt, fällt aber nicht üppig breit aus. Auf E-Rollern steht man bestenfalls ohnehin mit leicht eingedrehten Füßen, ähnlich der Standposition auf einem Skateboard.

Komfortables Fahrgefühl

Innerhalb von nur sechs Sekunden beschleunigt der 300-Watt-Motor bei maximal durchgedrücktem Gashebel das neue Lite-Modell auf die Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h, die sich dank komfortabler 10-Zoll-Luftreifen immer sicher anfühlen. Die Pneus schlucken auch größere Unebenheiten effizient. Die Beschleunigung ist sportlich, aber gleichmäßig und kontrolliert. Per Doppelklick auf die An-Aus-Taste wechselt der Fahrer zwischen den drei Fahrmodi „Fußgänger“ (sehr langsam, 6km/h), „Standard“ (mittel, 12km/h) und „Sport“ (zügig, 20km/h).

Keine Bergziege

Kleinere Steigungen schafft der E-Scooter auch ohne sportliche Anroll-Unterstützung des Fahrers, aber bei 14 Prozent ist Schluss. Bergab drosselt der Motor in der Regel erfolgreich auf 20 km/h herunter. Bei stärkerem Gefälle kann es trotzdem vorkommen, dass die erlaubte Maximalgeschwindigkeit für kurze Zeit bis zu 2 km/h überschritten wird, was sich aber immer noch sicher anfühlt. Zumal die Bremse an der linken Lenkerseite sehr gut anspricht; hier empfiehlt es sich, zaghaft den Hebel zu betätigen.

Vorbildliche Sicherheits-Ausstattung

Besonders überzeugend sind die strahlend hellen Vorder- und Rückleuchten, sowie die Blinker. Ein Paket, das auch sichere Fahrten bei Nacht ermöglicht. Der Blinkerschalter sitzt am linken Lenkergriff und lässt sich mit dem linken Daumen auch während der Fahrt im Sportmodus problemlos bedienen. Ebenfalls in Reichweite befindet sich die laute Klingel, besonders im Stadtverkehr ein unverzichtbares Ausstattungsmerkmal. Dank IPX4-Schutzklassenzertifizierung kann man auch bei nassem Schietwetter zum nächsten Supermarkt fahren.

So weit kommt man

Die Reichweite liegt laut der Ingenieure des 2010 gegründeten chinesischen Technologie-Riesen bei 20 Kilometer, was in etwa der Realität entsprechen dürfte. Wir sind den Testroller bei Temperaturen um 7 Grad Celsius gefahren und haben einen nicht ganz ebenen Weg von fünf Kilometern als Teststrecke mit einer Akkuladung dreieinhalb Mal geschafft, also 17,5 Kilometer. Dass die Akkukapazität und damit die Reichweite elektrischer Gefährte bei kälteren Temperaturen leidet, ist mittlerweile bekannt.

Cruise Control, bitte!

Was bei langen Fahrten geradeaus fehlt, ist ein Tempomat. Wer drei oder mehr Kilometer ohne Ampel fährt, merkt den Druck am Gashebel. Hier wäre eine Geschwindigkeitsregelanlage, wie man sie aus dem Auto kennt, wünschenswert.

Lange Ladung

Um die Batterie von null auf 100 Prozent zu laden muss der E-Roller rund neun Stunden an der Steckdose hängen. Die Einsätze des Brötchen-Shuttles müssen also gut geplant sein. Wie voll der Akku noch ist, lässt sich auf dem mittig platzierten Lenkerdisplay nur ungefähr ablesen. Hier zeigen fünf Balken, die je für 20 Prozent Ladung stehen, an, wie viel Power noch im Akku steckt. Wer es genauer wissen will, muss die Xiaomi App installieren und den Electric Scooter mittels Bluetooth mit dem Smartphone koppeln. Über die App lassen sich nicht nur Fahrzeugdaten auslesen, sondern auch der eingebaute Diebstahlschutz aktivieren. Dabei handelt es sich um eine elektronische Motorsperre. Höchst clever, wie wir finden.

Test-Fazit

Wer einen günstigen und hochwertig verarbeiteten E-Roller für kürzere Distanzen sucht, macht mit dem Xiaomi Electric Scooter 4 Lite (2. Generation) keinen Fehler. Das Fahrgefühl ist komfortabel, die Bedienung intuitiv und das installierte Sicherheitspaket vorbildlich.

Fahrkomfort
Reichweite
Packmaß
Aufladezeit
Preis/Leistung

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