Marine-FernglasSilva Eterna Navigator 3 im Praxistest

Hauke Schmidt

 · 12.11.2025

Äußerlich ist das Navigator 3 kaum von seinen Vorgängern zu unterscheiden, es besitzt die für Silva typische Signalfarbe.
Foto: Hauke Schmidt
Durch die signalgelbe Farbe fällt das Silva Eterna Navigator sofort ins Auge. Das 7x50-Kompassfernglas positioniert sich im Mittelfeld der Marineferngläser und verspricht gute optische Leistung zu einem fairen Preis. Wir haben das Fernglas im Praxiseinsatz getestet und dabei sowohl Stärken als auch Schwächen entdeckt.

Die offizielle Preisempfehlung des Eterna Navigator 3 von Silva liegt bei rund 270 Euro. Tatsächlich ist es im Handel deutlich günstiger zu finden, was es zu einem interessanten Marine-Fernglas aus dem mittleren Preissegment macht. Die Verarbeitung wirkt solide. Das Gehäuse ist gummiert, wasserdicht und stickstoffgefüllt, was Beschlagen von innen verhindert. Mit einem Gewicht von etwa 1,1 Kilogramm liegt es im üblichen Bereich für Porro-Prismen-Gläser dieser Größe.

Fernglas mit überraschend guter Optik

Das Bild des Eterna Navigator 3 ist angenehm scharf und hell, mit gutem Kontrast. Besonders positiv fällt auf, dass die Schärfe bis in die Randbereiche erhalten bleibt. Randunschärfen, wie sie bei günstigeren Ferngläsern oft auftreten, sind hier kaum ein Thema. Der in den linken Sichtkanal eingespiegelte Kompass ist gut ablesbar und hinreichend genau. Eine Strichplatte zur Peilung ist ebenfalls vorhanden. Die integrierte Beleuchtung für Nachtpeilungen funktioniert, ist aber für Nutzer mit kleineren Händen schwer zu erreichen.

Das Fokussystem des Silva Eterna Navigator weicht vom Standard ab: Das Fernglas verfügt über zwei große seitliche Hebel neben den Okularen. Mit diesen lässt sich die Schärfe schnell und einfach mit einem Finger verstellen. Die Hebel haben ein spürbares Losbrechmoment, bewegen sich dann aber leichtgängig und rasten in definierten, gut hörbaren Positionen ein. Die vorhandene Skalierung ist allerdings verwirrend. Wenn die Schärfeeinstellung auf null steht, ist das Fernglas auf etwa sechs Meter Entfernung fokussiert – nicht auf unendlich, wie zu erwarten wäre. Für Objekte in üblicher Entfernung muss man die Hebel auf vier stellen, fast am Ende der Skala. Die Augenmuscheln lassen sich für Brillenträger zurückdrehen, sind aber relativ hart und bieten keine gute Abdeckung gegen Falschlicht von hinten. Zudem sind sie nicht für jede Gesichtsanatomie ideal. Wer eine große Nase besitzt, muss mit Druckstellen rechnen.

Wie vom Hersteller versprochen, schwimmt das Silva Eterna Navigator. Allerdings schwimmt es senkrecht im Wasser wodurch es trotz der auffälligen gelben Signalfarbe schwerer zu entdecken ist. Die Gummierung des Gehäuses ist relativ glatt und bietet bei Nässe weniger Grip als erwartet. Der größte Minuspunkt ist die Okularschutzabdeckung: Die Gummikappe besitzt keinerlei Sicherung. Sobald man sie vom Okular abnimmt, ist sie ein loses Einzelteil ohne Befestigungsmöglichkeit am Tragegurt. Damit dürfte sie sehr schnell verloren gehen.

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Das Silva Eterna Navigator 3 besitzt eine Optik, die für den Preis erstaunlich scharf und kontrastreich ist. Der Kompass lässt sich gut nutzen. An die verwirrende Fokus-Skalierung gewöhnt man sich im Alltag schnell; die nicht gesicherte Okularkappe und die etwas rutschige Gummierung sind nicht ideal. Für unter 270 Euro bietet der Markt aber kaum ein anderes, optisch überzeugendes 7x50-Fernglas. Daher vergeben wir vier von fünf Sternen.

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