Der Eckernförder Verlag hat zum Saisonstart eine großes Update ausgerollt und auch gleich mit einem neuen Logo versehen. Die Liste der Verbesserungen ist lang: Sicherheitsrelevant sind zum Beispiel die AIS-Alarme wie CPA (Closest Point of Aproach) oder Anker-Alarm, die sich nun via Apples neuem Feature “kritische Hinweise” auch optisch und akustisch bemerkbar machen können, wenn das Smartphone eigentlich im Stumm-Modus ist. So kann der Skipper über eine drohende Kollision via AIS gewarnt werden, oder wenn der Anker beginnt zu slippen.
Ebenfalls neu ist, dass der für Nachttörns wichtige Dunkel- oder Nachtmodus jetzt über den Layer-Button direkt in der App bedient werden kann. Das geht schneller und erspart es, Einstellungen an der Helligkeit des benutzten Tablets oder Smartphones zu verändern, die man dann später wieder vergisst zu korrigieren.
Verbessert wurde auch das Auto-Routing-Feature, dass es nun besser erlaubt, an einmal erstellten Routen später, während der Nutzung, noch manuelle Veränderungen vorzunehmen. Neue Seekartensätze sind ebenfalls verfügbar, besonders für Motorbootfahrer interessant sein dürfte der Satz Binnenland 5, der auch den Mittellandkanal und neue Teile der niederländischen Reviere umfasst. Gleich bleibt dabei die alte Regel beim NV-Verlag, dass wer die Karten als Papiersatz kauft, die App-Nutzung obendrein umsonst per Gutschein-Code im Satz bekommt. Natürlich kann man die Sätze aber auch als Jahresabo nur digital in der App erwerben. Ebenfalls geblieben ist das sehr schöne und wohl auch beliebte Feature, zwischen Raster- und Vektorkarten mit nur einem Klick hin und her zu wechseln. Erstere haben in Sachen Übersichtlichkeit noch immer manche Vorteile zu bieten, gerade wenn etwas aus dem Kartenbild herausgezoomt wird. Auch die Anzahl der Hafeninfos wurde laut NV-Geschäftsführer Jeppe Scheidt deutlich erweitert.
Besonders erfreulich ist auch, dass die App durch den Relaunch deutlich stabiler und einfacher zu nutzen ist, vor allem auf Tablets oder Geräten mit weniger Arbeitsspeicher. Die NV-App war schon bisher bei Tests unseres Schwestermagazins YACHT eine derer, die am meisten Speicher brauchte, um schön smooth zu laufen. Auf Geräten mit nur zwei Gigabyte stürzte die App immer mal wieder ab, oder man konnte nicht die Vektor-Version benutzen. Zwar sind nach dem Update immer noch vier oder optimal sechs Gigabyte Arbeitsspeicher zu empfehlen, aber die älteren Geräte laufen jetzt viel stabiler, wie sich die bei Stichprobeben am Wochenende selbst von überzeugen konnte. Wer nur zwei oder vier Gigabyte Speicher hat, bekommt nun manchmal von der NV-App einen Hinweis, dass das Schließen anderer App die Performance verbessert.
Ebenfalls gestört hat manchmal, dass die App neu starten musste, wenn das Tablett bei Nicht-Nutzung in den Schlafmodus ging. Nun ist die App sofort wieder da, wenn man den Bildschirm zuvor aktiv mit der On/Off Taste rechts ausschaltet oder der Bildschirm-Schutz einer Hülle für das iPad geschlossen wird. Für den schnellen Blick bei engeren Passagen ein echtes Plus.
Ansonsten gab es noch eine große Menge weitere Design- und Stabilitätsverbesserungen, die nicht sofort ins Auge fallen, aber im Detail. Eine Liste des vollen Umfangs der Updates gibt es auf der Seite der Herstellers. Wie immer bei NV ist das Relaunch für alle Plattformen, also iOS, Android, MAC OS und Windows ausgespielt worden. Damit dürfte die NV-App noch immer diejenige sein, die wohl auf den meisten Hardware-Plattformen läuft, was manche Crews zu schätzen wissen.