Jan Zier
· 22.12.2022
Liontron stellt auf der Messe boot in Düsseldorf (21.–29. Januar, Hallo 10, Stand C49) wasserdichte Lithium-Bordbatterien als „Weltpremiere“ vor. Es gibt sie mit 12,8 oder 25,6 Volt und Kapazitäten von 55, 100, 150 oder 200 Amperestunden, basieren auf einer Lithium-Eisenphosphat-Technologie.
Verglichen mit einem Blei-Säure-Akku mit gleicher Amperestundenzahl bieten sie ein deutlich geringeres Gewicht bei konstanter Entladungsspannung und doppelter Kapazität, da ihnen eine Tiefentladung nicht schadet, so der Hersteller. Er verspricht „über 3.000 Lade- und Entladezyklen mit schnelleren Ladezeiten“. Ein Batterie-Management-System informiert via Bluetooth über den Ladezustand des kompletten Batteriesatzes mit bis zu vier in Reihe geschalteten Batterien. Zusätzlich werden die momentane Ladung und Entladung dargestellt. Das erspart dem Skipper einen Batteriemonitor und sei „sehr viel exakter“, so Liontron.
Außerdem schütze die Batterie auch vor Kurzschlüssen, Verpolung, Überspannung oder zu hohen Temperaturen. Sie ist wasserdicht bis zu einer Tauchtiefe von fünf Metern, Kondensationsfeuchtigkeit im Inneren wird über ein Ventil mit einer speziellen Membran nach außen geleitet. Die Liontron Marine Batterien sind dabei kompatibel zu allen bestehenden Blei-Batterie-Techniken ohne die bestehende Lade- und Entladestruktur verändern zu müssen.
Aufgrund ihres modularen Aufbaus soll die Batterie zudem schnell geöffnet, überprüft und repariert werden können. Das Gehäuse ist nicht verklebt und lässt sich durch das Lösen von vier Schrauben öffnen, die einzelnen Komponenten wie die Lithium-Zellen, das Batterie-Management-System oder das Bluetooth-Modul sind nicht verlötet, sondern verschraubt. Liontron spricht hier vom „3 x 5 Minuten“-Konzept: Damit sei es möglich, jede Batterie binnen fünf Minuten zu öffnen und auf Fehler zu testen. In weiteren fünf Minuten könne jedes Bauteil ausgetauscht werden. Und nach nochmal fünf Minuten sei die Batterie auch wieder zusammengebaut und einsatzbereit. „So sind die Lithium-Batterien keine Wegwerfprodukte mehr, sondern eine nachhaltige Lösung“, sagt Liontron, die dafür im Bereich „Nachhaltigkeit & Umwelt“ den „European Innovation Award“ verliehen bekamen.
Im Gegensatz zu anderen Lithium-Technologien werden weder Cobalt, Nickel, Kadmium noch andere umweltschädliche Schwermetalle bei der Zellproduktion eingesetzt. „Alle eingesetzten Metalle sind bis zu 100 Prozent recycelbar und es werden keine giftigen Schwermetalle in die Umwelt emittiert“, verspricht Liontron.
Alle Modelle sind auch als „Arctic“-Version mit integrierter Zellenheizung erhältlich. Dann kann die Batterie auch in einer Umgebung mit tiefsten Minustemperaturen geladen werden. Der deutsche Hersteller bietet fünf Jahre Garantie und zehn Jahre Ersatzteilservice. Das Unternehmen beschäftigt 120 Mitarbeiter und sitzt am Niedrrrhein, zur Unternehmensgruppe zählen auch der Anbieter von alternativen Energielösungen GreenAkku und die Marke selfPV, die für steckerfertige Balkon-Solaranlagen steht.