Panoblu IR360-Grad-Kamera für Rundumsicht zu jeder Zeit

Sören Gehlhaus

 · 09.10.2025

​Panoblu IR: Das Carbongehäuse enthält 14 HD-Kameras, 12 davon mit Infrarottechnik.
Foto: Panoblu
Mit der 360-Grad-Kamera Panoblu IR sollen Nutzer über Live-Videos mit einer Auflösung von bis zu 8K jederzeit alles rund um das Schiff auf einen Blick sehen können – insbesondere bei völliger Dunkelheit.

Panoblu IR heißt eine neue 360-Grad-Kamera für Rundumsicht und Aufnahmen bei Tag, Nacht, schlechten Lichtverhältnissen oder Nebel. Die Idee dazu kam einem österreichischen Eigner, der die Überführungsfahrt seines Kats lückenlos aufgezeichnet haben wollte und kein passendes Gerät auf dem Markt fand. Das 3D-gedruckte Carbongehäuse hat in etwa die Größe eines platten Basketballs und enthält 2 Terabyte lokalen Speicher sowie 14 HD-Kameras, 12 davon mit Infrarottechnik.

​Panoblu IR liefert einen Live-Stream in Echtzeit und zeichnet außerdem Panorama-Videos in 8K zur Überprüfung, Wiedergabe oder zum Export auf. Aufgezeichnet wird ein kontinuierliches Panorama-Protokoll, das nach Zeit, Ort oder Ereignis indexiert und später überprüft werden kann. Das Kamerasystem kommt ohne mechanisches Schwenken aus, will tote Winkel eliminieren und erlaubt sofortiges Zoomen per Fingertipp, Echtfarben- oder Wärmebild-Ansichten in 360 Grad sowie Aufzeichnung und Archivierung mit einem Klick.

Besseres Lagebewusstsein auf See

​Da das System mithilfe von vollständigem Filmmaterialeinen einen klaren Überblick über außen stattfindende Bord-Ereignisse liefert, eignet es sich auch zur Kollisionsvermeidung mit thermischer Erkennung oder zur Analyse von (Beinahe-) Havarien und Mensch-über-Bord-Szenarien (MOB). Die Überprüfung präziser Bewegungsmomente würde die Rettungschancen ohne manuelle Kamerasteuerung verbessern. Über zukünftigen Updates könnte laut Panoblu eine KI-basierte Erkennungsunterstützung hinzukommen.

​​Upgrade und Kompatibilität

Das Software-Upgrade RAD (Range Awareness Display) blendet Live-Entfernungsanzeigen von der Wasserlinie bis zum Horizont ein. ​Während herkömmliche CPA-Tools (Closest Point of Approach) auf Vorhersagemodellen basieren, soll RAD eine unmittelbare visuelle Referenz bieten, etwa beim Manövrieren in engen Häfen oder Ankern in unbekannten Gewässern.

Die auf Malta gefertigte Einheit lässt sich über HTML5-Schnittstellen im Bordnetzwerk nahtlos in bestehende Displays und vernetzte Systeme integrieren. ​Panoblu kann NMEA-Daten für kontextbezogene Überlagerungen erfassen, wobei die Integration von Radar- und AIS-Überlagerungen über Plattformen von Drittanbietern oder benutzerdefinierte Einstellungen möglich ist.

Panoblu IR befindet sich noch im Prototypstadium, der Soft-Launch richtet sich an Systemintegratoren, Flottenmanager, Eignervertreter und Kapitäne.

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