Das System wurde gemeinsam mit Mercury Marine entwickelt und ist für den Einsatz in Verbindung mit deren Antriebssystemen konzipiert. AutoCaptain nutzt eine Kombination aus Kameras, Sensoren und Echtzeitdaten, um Position, Bewegung und Umgebung des Bootes zu analysieren. Auf dieser Grundlage steuert es das Boot selbstständig und kann Wind- und Strömungseinflüsse aktiv ausgleichen. Anders als viele bisherige Systeme soll AutoCaptain keine zuvor gespeicherten Routen benötigen, sondern dynamisch auf die jeweilige Umgebung reagieren.
Die Steuerung erfolgt über die bestehenden Simrad-Displays und die Joystick-Systeme von Mercury. Das System ist vollständig ins Boot integriert und soll sich damit optisch wie funktional nahtlos in die vorhandene Bordelektronik einfügen. Während des Anlegens kann AutoCaptain das Boot stabil an der Pier halten, bis die Crew Festmacherleinen oder Fender setzt – ein Szenario, das bisher meist manuelles Geschick erforderte.
Simrad plant, AutoCaptain als Plattform kontinuierlich weiterzuentwickeln. Neue Funktionen sollen künftig per Software-Update nachrüstbar sein. Damit positioniert der Hersteller das System als Baustein einer langfristigen Entwicklung hin zu stärker automatisierten Booten.
Erstmals kommt das Simrad AutoCaptain auf Modellen wie der Boston Whaler 405 Conquest zum Einsatz. Präsentationen sind unter anderem auf der Fort Lauderdale International Boat Show sowie auf der CES 2026 in Las Vegas vorgesehen. Wie sich das System im praktischen Einsatz bewährt, wird sich in den kommenden Tests und bei den ersten Auslieferungen zeigen. Für Bootsfahrer könnte AutoCaptain ein weiterer Schritt in Richtung komfortableres und sichereres Manövrieren bedeuten – ohne dabei die Verantwortung des Skippers völlig abzugeben.