WerkstattAntifouling - Schichtweise

Unbekannt

 · 30.04.2009

Werkstatt: Antifouling - SchichtweiseFoto: Morten Strauch
Beschreibung

VC-Haifischhaut in der Praxis. Wir sagen, was die Beschichtung in Bezug auf Streichfähigkeit, Deckkraft und Preis leistet.

  BeschreibungFoto: Morten Strauch
Beschreibung

Sind Deckkraft und Farbauftrag zufriedenstellend, muss der Rumpf noch sieben Tage trocknen, bevor das Boot zu Wasser geht. Sollten im Nachhinein Reparaturanstriche nötig sein, schadhafte Stellen mit dem Exzenterschleifer großzügig anschleifen und mit HFH-Primer bestreichen.

Wenn auf einem dunklen Epoxidprimer eine helle Haifischhaut aufgetragen werden soll, ist ein zweiter Gang mit der Rolle nötig, der – je nach Schichtdicke des ersten Anstrichs – nach etwa acht Stunden Wartezeit erfolgen kann. Der Untergrund muss dabei aber vorher mit einem Schleifvlies behandelt werden.

Im Gegensatz zum Bewuchsschutz, der schon nach einem Anstrich mit Haifischhaut gegeben ist, kann wegen mangelnder Deckkraft ein zweiter Anstrich nötig sein. Dies hängt vom Farbton des Untergrunds ab.

Spätestens wenn die Silikonbestandteile sich miteinander verbinden (Schichtbildung), geht nichts mehr, und man schiebt mit der Rolle nur noch eine zähe Masse vor sich her. Für ein optimales Ergebnis sofort nach dem Mischvorgang Haifischhaut zügig mit einer Mohairrolle verarbeiten.

Wenn Basisfarbe und Härter sorgfältig miteinander vermischt sind, alles in eine Farbwanne geben und sofort verarbeiten. Die sogenannte Topfzeit von Haifischhaut liegt nach offiziellen Angaben bei maximal zwei Stunden (20 °C). Wie die Praxis zeigt, sollte man dieses Zeitfenster nicht voll ausreizen.

Um die Haifischhaut zu streichen, müssen zunächst Basismaterial und Härter zusammengebracht werden. Damit man das Mischungsverhältnis von 16 zu 1 genau austarieren kann, ist ein Behältnis (Becher oder kleiner Eimer) sehr hilfreich. Die benötigten Mengen lassen sich am einfachsten mit einer Waage kontrollieren.

Im nächsten Arbeitsgang wird der Rumpf mit dem dünnflüssigen VC-HFH-Primer behandelt. Mittels Baumwolltuch aufgetragen, bereitet er die Oberfläche des Epoxid so weit vor, dass die Silikonteilchen optimal anhaften können. Die Trocknungszeit des HFH-Primers liegt bei etwa drei Stunden.

Danach muss der Rumpf einen Anstrich mit Epoxidprimer bekommen. Der Untergrund sollte in jedem Fall gut ausgehärtet und mit Trockenschleifpapier (240) angeschliffen sein.

In der Praxis konnten wir die Haifischhaut in der Marina Brodersby betrachten und am Rumpf einer Motoryacht einmal selbst die Rolle anlegen. Bevor der neue Stoff mit der Haiformel aufgetragen werden kann, heißt es zunächst einmal „alles runter bis auf das Gelcoat“.

So liegen die Kosten für den Hauptanstrich zurzeit bei 49,95 Euro für 750 ml, wobei die Ergiebigkeit laut Vosschemie bei 14 qm pro Liter liegt. Der zur Verarbeitung nötige HFH-Primer kostet 14,95 Euro pro 100 ml und soll für 10 qm reichen.

Leider können auch wir nicht in die Glaskugel schauen, und Antworten auf Fragen nach Haltbarkeit und Wirkungsgrad werden erst Langzeitversuche bringen. Was aber Anwendung, Verarbeitung und Preis betrifft, lässt sich schneller Licht ins Dunkel bringen.

Die Resonanz auf unseren Bericht in Boote 2/09 „Die Alternativen“, in dem wir die Haifischhaut vorstellten, war groß. Fast alle Leser bewegten die gleichen Fragen: „Funktioniert das wirklich?“, „ Wie lange hält so eine Beschichtung?“, „Was kostet das?“, „Kann ich das auch selber auftragen?“.

Eines dieser Zukunftsprodukte ist die sogenannte Haifischhaut von Vosschemie. Wir haben uns den „Stoff“ mit der Haiformel einmal näher angeschaut und uns über Streichfähigkeit, Deckkraft, Preis und Verarbeitung informiert.

Die jüngsten EU-Bestimmungen schränken die Verwendung von Giftstoffen im Antifouling weiter ein. Die Zukunft, so mutmaßen Experten, gehört langlebigen, umweltschonenden Silikonbeschichtungen.

Im Anschluss genau wie beim Erstanstrich die Haifischhaut anmischen, auftragen und drei bis vier Tage aushärten lassen.

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