Unbekannt
· 02.04.2016
Mente Marine bringt das Boot automatisch in die optimale Lage. Wir haben das automatische Trimm-System getestet.
Mit Trimmhilfen auf Sportbooten richtig umzugehen, ist immer wieder ein Riesenthema bei den Skippern. Häufig hören wir auch von Händlern, dass viele Kunden oftmals Fragen zum Trimmen haben und sich die richtige Bedienung zeigen lassen. Welche gängigen Trimmhilfen gibt es?
Da wäre die Gewichtstrimmung, beispielweise durch eine schwere Ankerkette, die den Bug runterdrückt. Die zweite Variante ist der Powertrimm, mit dem man den Anstellwinkel von Außenborder oder Z-Antrieb zum Bootsspiegel und damit den Schubwinkel ändert. Dritte Möglichkeit: Trimmklappen, die das Heck anheben und damit gleichzeitig den Bug runterdrücken. Das sorgt für bessere Sicht in der Übergangsphase von Verdränger- in Gleitfahrt.
Auch die untere Gleitgeschwindigkeit lässt sich mit Klappen herabsetzten (positiv für den Spritverbrauch). Weiterer Vorteil: Es lassen sich Schräglagen ausgleichen, die Wind oder unterschiedliche Beladung hervorrufen. Bedient werden die Klappen in der Regel über zwei parallel angeordnete Wipptaster. Der Druck auf’s Knöpfchen oben lässt die Trimmklappen herunterfahren und den Bug absenken. Druck unten: Trimmklappen fahren hoch und somit auch der Bug.
Solange der Skipper beide Knöpfe parallel drückt und nur über die Querachse trimmt, kommt er meist noch gut klar. Kommt jedoch Seitenlage dazu, kann es zu Verwirrungen kommen. Denn wenn beispielsweise die linke Taste auch die linke Trimmklappe bedient, legt sich das Boot nicht auf die erhoffte linke Seite, sondern auf die rechte. Außerdem muss man Änderungen immer wieder per Hand selbst ausgleichen.
Um den Skippern das Leben in diesen Punkten leichter zu machen, hat sich Mente Marine eine Trimmautomatik einfallen lassen. Es handelt sich dabei um eine Bedieneinheit, die einfach mit dem Trimmschalter im Armaturenbrett getauscht wird und die Trimmklappen-Steuerung übernimmt. Kompatibel ist das System mit Trimmklappen von: Bennet, Eltrim, Lenco, Lectrotab, Insat-Trimm QL Trimmmaster und Ulatraflex.
Über sechs Kabel erfolgt der Anschluss, der verständlich in der Bedienungsanleitung beschrieben ist. Gleiches gilt für die Aufgaben: Überprüfung der Anschlüsse und die System-Kalibrierung. Wer mit Trimm oder Elektronik auf "Kriegsfuß" steht, dem empfehlen wir, das System von einem Fachmann einbauen zu lassen.
Ausprobiert haben wir die Automatiksteuerung an einer Sea Ray 260 und Buster Super Magnum. Bei beiden Booten schaltet sich das System ab 8 km/h selbstständig ein und mit zunehmender Geschwindigkeit fährt es die Trimmklappen herunter. Beim Beschleunigen der Sea Ray wird der Bug spürbar tiefer gedrückt, als wenn man ohne die Automatik und Klappen fährt. Allerdings fällt auf, dass der Rumpf erst einige Male hin- und herpendelt, bevor er sich stabilisiert.
Hierzu kommentiert Peter Osteberg von Mente Marine: "Wir müssen das System noch feiner auf das Boot abstimmen, denn der hohe Schwerpunkt lässt es sehr empfindlich reagiern".
Perfekter das Verhalten an der Buster, hier gibt es während der Beschleunigung gute Sicht und stabile Lage. Bei Gewichtsverlagerungen reagierte es nach etwa 4 s (Zeit veränderlich) und gleicht die Krängung aus. Kurvenfahrt? Merkt die Steuerung und arbeitet nicht gegen an. Selbstverständlich lässt sich die Automatik ausschalten und das Panel als manuelles Bedienteil nutzen, was beispielsweise bei Rauwasserfahrt sinnvoll ist, um den Bug noch tiefer zu trimmen und dadurch die Fahrt komfortabler zu machen.
Was kostet der Spaß? Nur die Funktion über die Längsachse 599 €, plus Querachse sind es dann 699 €. www.ferropilot.de