Thomas Bock
· 08.10.2017
Lasergestützte Entfernungsmessung kann die Navigation deutlich vereinfachen. Wir testeten vier Profi-Geräte im Prüflabor
Entfernungen richtig einschätzen ist besonders auf offener See nicht einfach. Ein Grund, warum Laser-Entfernungsmesser bei Bootsleuten so beliebt sind. Sie zeigen per Knopfdruck die Entfernung zum anvisierten Ziel und bieten so Gewissheit bei Ansteuerung und Navigation.
Auch bei etwas monotonen Kanalfahrten kann man sich mit solch einem Helfer sinnvoll die Zeit vertreiben und beispielsweise die Entfernung zur nächsten Schleuse oder Brücke exakt bestimmen.
Wer nicht zwei optische Geräte mit sich herumtragen will, greift zur Fernglas- Entfernungsmesser-Kombination, um die es in diesem Test geht.
Die Geräte beinhalten ein Laser-Mess-Modul, dessen Funktion auf einer Laufzeitmessung beruht. Einfach gesagt: Das Modul misst die Zeit, die der ausgesandte Laser benötigt, um vom angepeilten Objekt reflektiert zu werden und zum Ausgangspunkt zurückzukehren.
Wir kennen die Technik aus dem Straßenverkehr, wo die Ordnungshüter versteckt hinter Büschen Temposünder mit der sogenannten Radarpistole jagen. Hier arbeitet auch ein Laser, nur das Gerät gibt nicht den Abstand zum Objekt wider, sondern ermittelt anhand von mehreren Messungen zwei Abstände und errechnet aus dem Zeitabstand dazwischen eine Geschwindigkeit.
Optische Entfernungsmesser im Fernglas sind da einfacher gehalten und dienen zum einen der Beobachtung, zum anderen können sie aber auch per Knopfdruck Entfernungen bis zu etwa einer Seemeile messen und anzeigen.
Wir nahmen vier dieser neuen Kombigeräte mit bootstauglicher achtfacher Vergrößerung unter die Lupe. Den Anfang machte das LRF 1700 von Steiner Optik. Die Namensgebung geht zurück auf die maximale Messentfernung von 1700 Metern. Die Anzeige erfolgt im rechten Strahlengang des Fernglases als rötlich schimmernde Digitalzahlen. Diese lassen sich in vier Helligkeitsstufen an die Umgebung anpassen.