Elektroboote: Der neue Fahrspaß ist leise und sauber

Nicht nur auf den Straßen sieht man immer mehr Fahrzeuge mit Elektroantrieb, sondern auch auf dem Wasser: Elektroboote sind keine Raritäten mehr und die E-Mobilität ist auch in der Motorbootbranche großes Thema – bei Nutzern genauso wie bei Herstellern. Die Meinungen zu der lautlosen Antriebsart gehen weit auseinander. Für die einen ist die rasante Entwicklung bei elektrischen Antriebsarten politisch gepusht und basiert nicht auf ihren tatsächlichen Vorzügen. Für die anderen sind E-Motoren die Antriebsart der Zukunft, zu der es keine Alternative gibt.

BOOTE klärt auf, welche Vorteile Elektroboote wirklich haben und wo sie zu Recht kritisiert werden. Fest steht: Es bleibt spannend. Denn nirgends überschlagen sich technische Neuerungen derart schnell wie im Bereich der Elektromobilität. Man darf neben den bereits beeindruckenden Elektrobootmodellen, die bereits am Markt sind, also noch viel erwarten in den nächsten Jahren. Mit BOOTE verpassen Sie garantiert nichts davon.

Was ist ein Elektroboot?

Motorboote können mit Verbrennungsmotoren oder mit Elektromotoren ausgestattet sein. Ein Elektroboot unterscheidet sich also lediglich durch seinen Antrieb von anderen Booten.

Bei Verbrennungsmotoren wird durch das Zünden von Diesel oder Benzin in hochverdichteter Luft im Zylinderraum eine Explosion ausgelöst, die schließlich einen Kolben nach unten treibt. Die senkrechte Bewegung des Kolbens wird mit Pleuelstange und Welle in eine Drehbewegung umgewandelt – voilà, fertig ist der Propellerantrieb.

Welle und Propeller sind E- und Verbrennungsmotoren gemein. Anstelle der Brennstofftanks sitzen im Elektroboot aber Batterien. Und auch der Motor an sich arbeitet nach einem ganz anderen Prinzip: Der sogenannte Rotor wird von einer Spule umgeben. Fließt durch diese Strom, so entsteht ein Magnetfeld. In Wechselwirkung mit dem magnetischen Stator, der den Rotor umgibt, entsteht nun eine Drehbewegung des Rotors. So kann die Propellerwelle angetrieben werden.

Im Vergleich zum Verbrennungsmotor hat der Elektromotor einen deutlich besseren Wirkungsgrad. Vom ersten Moment an können hohe Drehzahlen erreicht werden, was für eine wesentlich bessere Startbeschleunigung sorgt.

Pro und Contra: Was spricht für Elektroboote, was dagegen?

Soviel also zur reinen Technik. Was sind nun aber die Vor- und Nachteile dieser Technik im Vergleich zu der des Verbrennungsmotors? Sind Elektromotoren wirklich die bessere, sauberere Lösung?

Klar für Elektroboote spricht:

  • Elektro-Motorboote haben eine deutlich bessere Klimabilanz als Verbrennungsmotor-Boote – werden sie mit Ökostrom betrieben (oder durch selbst erzeugten Solar- oder Windstrom), so ist ihr Betrieb sogar völlig klimaneutral.
  • Elektroboote erzeugen keine schädlichen oder stinkenden Abgase und es wird kein Öl zum Schmieren der aneinanderreibenden Teile im Motor benötigt. Darüber freuen sich nicht nur die Gesundheit und der Geruchssinn der Besatzung, sondern auch die Umwelt. Sie wird weder durch Abgase belastet noch können Brennstoffe oder Öle ins Wasser gelangen.
  • Der Betrieb von Elektromotoren ist günstiger als der von Verbrennungsmotoren: Der Energieträger Strom ist wesentlich preiswerter als fossile Brennstoffe wie Diesel oder Benzin – mal ganz abgesehen davon, dass diese immer knapper werden.
  • Das ist aber nicht der einzige Grund, aus dem die laufenden Kosten für den Betrieb eines Elektrobootes geringer ausfallen als die für ein herkömmliches Motorboot: E-Motoren sind fast wartungsfrei. Nutzer sparen auch hier Kosten – und Zeit.
  • Ein ganz großer Pluspunkt ist auch die Lautstärke von Elektrobooten: Sie fahren fast geräuschlos. Selbst unnachgiebige Verfechter von Verbrennungsmotoren können diesen Vorteil nicht abstreiten – und werden sich an die Stille gewöhnen.
  • Wie oben bereits erwähnt haben Elektromotoren einen wesentlich besseren Wirkungsgrad, da sie keine Leerlaufdrehzahl benötigen. Das bedeutet in der Praxis schon ein hohes Drehmoment ab der ersten Umdrehung und somit eine bessere Startbeschleunigung. Elektroboote sind also keine Spaßbremsen.
  • Während Verbrennungsmotoren teilweise mit Muskelkraft per Seilzug gestartet werden müssen, reicht bei Elektromotoren immer ein Knopfdruck aus.
  • Auch die Drehzahl und -richtung kann bei Elektrobooten oft stufenlos und ohne Gangschaltung geregelt werden. So sind sie insgesamt einfacher zu bedienen.
  • Der simple Wechsel von einer Drehrichtung in die andere und die stufenlose Regelung sorgen auch für eine sehr gute Manövrierfähigkeit.
  • Elektroboote verfügen oft bereits in der Basisausstattung über zusätzliche elektronische Überwachungs- und Navigationshilfsmittel wie Anzeige der Restreichweite oder des Stromverbrauchs, GPS oder Autopilot.
  • Auch wenn das langwierige Aufladen der Akkus insgesamt eines der Mankos von Elektrobooten darstellt – zugutehalten muss man ihnen zumindest, dass man sie dort aufladen kann, wo man ohnehin parkt – nämlich am Liegeplatz, ohne Zwischenstopp an der Tankstelle.
  • Zugleich hat man durch die Batterien immer Strom an Bord – nicht nur für den Betrieb des Motors, sondern auch für alle anderen Geräte. Ein Umwandeln der Bewegungsenergie in Strom, wie es auf Booten mit Verbrennungsmotoren durch die Lichtmaschine passieren muss, ist damit nicht mehr erforderlich.
  • Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass E-Skipper sich garantiert nicht vor Fahrverboten fürchten müssen. Mit dem emissionsfreien Elektromotor wird man jeder Abgasnorm gerecht.

Die wichtigsten Nachteile von Elektrobooten sind:

  • Fast alle Contras gegen Elektrobooten drehen sich um die Akkus, die als Stromspeicherquellen für die E-Motoren benötigt werden. So ist auch das am häufigsten aufgeführte Gegenargument der begrenzten Reichweite auf die Batterien zurückzuführen. Deren Energiespeicherkapazitäten können noch nicht mit denen von Brennstofftanks mithalten und somit fallen Elektroboote für manche Einsatzzwecke aus – zum Beispiel, wenn bei starken Strömungen oder Seegang gefahren werden muss oder eben dann, wenn weite Strecken zurückgelegt werden müssen. Man sollte allerdings bedenken, dass man durch den eigenen Fahrstil großen Einfluss auf die Reichweite hat. Genauso wie bei Verbrennungsmotoren erhöht sich der Verbrauch ab einer bestimmten Geschwindigkeit überproportional.
  • Ein weiterer Minuspunkt ist der Anschaffungspreis von Elektrobooten – und auch der ist auf die Batterien zurückzuführen. Denn diese machen einen gewichtigen Anteil des Gesamtpreises von Elektrobooten aus. Umso höher der Leistungsbereich von Elektromotoren, umso größer müssen die Batterien sein und umso teurer sind sie demzufolge auch. Den höheren Anschaffungspreis kann man aber in der Regel wieder hereinfahren – durch geringere Ausgaben für Energie. Das passiert aber natürlich nur, wenn man auch genügend fährt.
  • Einen Nachteil stellt auch die Ladezeit der Batterien dar: Während die Brennstofftanks eines „normalen“ Motorboots innerhalb von Minuten befüllt werden können, muss das Elektroboot meist mehrere Stunden pausieren, bis seine Energiespeicher wieder voll aufgeladen sind. Man sollte die Routen also gleich so planen, dass das Laden über Nacht stattfinden kann.
  • Kritiker nehmen oft auch den Herstellungsprozess der Batterien in die Mangel, für den Rohstoffe wie Lithium benötigt werden. Diese werden teilweise unter hoher Umweltbelastung und Missachtung der Menschenrechte in Afrika und Südamerika abgebaut. CO2 wird auch bei ihrem Transport nach Europa ausgestoßen. Falsch ist jedoch, dass all das die positive Gesamtbilanz von Elektrobooten ins Wanken bringt.
  • Ein Problem kann auch das Gewicht der Batterien darstellen: Gerade die günstigeren Bleisäure- und AGM-Batterien sind sehr schwer. Auch wenn der Motor von Elektrobooten selbst wesentlich leichter ist als ein Verbrenner, ist das Antriebssystem insgesamt aufgrund des Gewichts der Akkumulatoren schwerer.
  • Obwohl das System eines Elektroantriebs sehr wartungsarm ist, sollte die Installation und Inbetriebnahme von Batteriebank, Motor, Propeller und Stromleitungen sowie eventuellen, weiteren Komponenten wie Ladegerät/ Wechselrichter, Motorkontroller, Generator, Solar- oder Windanlage und Steuerungsgeräte am Fahrstand von Profis und bestenfalls von ein und derselben Firma vorgenommen werden. Passen Systemkomponenten nicht zusammen oder sind sie fehlerhaft installiert, so kann dies zu verfrühtem Verschleiß, Defekten und Sicherheitsmängeln führen. Fallen an den langlebigen Bauteilen doch mal Reparaturen an, so gilt auch hier: Lieber einen Fachmann beauftragen als selbst Hand anlegen.
  • Zu guter Letzt muss man noch sagen, dass Elektromotoren nur bis zu einer bestimmten Leistungsanforderung in Frage kommen. Größere Schiffe oder Boote, die mit stärkeren Strömungen zu kämpfen haben, brauchen noch immer Verbrennungsmotoren oder ein Hybrid-Antriebssystem, um – über einen längeren Zeitraum hinweg – fortbewegt werden zu können. Die nötige Power für die beliebte Gleitfahrt bringen E-Motoren zwar inzwischen her, bei größeren Yachten sind Verbrenner aber immer noch das bevorzugte Mittel der Wahl, wenn der Bug sich bei hoher Geschwindigkeit aus dem Wasser heben soll.

Elektro – immer eine gute Alternative?

Fazit: Elektroboote sind in den meisten Fällen eine gute Alternative zu Motorbooten mit Verbrennungsmotoren. Nicht nur beim Neukauf sollte man die Vorzüge eines Elektroantriebs am Schirm haben, sondern auch dann, wenn man bereits ein Boot besitzt. Ein Umrüsten von Diesel oder Benzin auf Elektro ist in den meisten Fällen problemlos möglich – egal, ob Innenborder, Außenborder, Z-Antrieb oder sonstige Antriebsart. An die Stelle der Brennstofftanks (oder anderswo hin – Batterien kann man flexibel platzieren) kommen dann die Akkus.

Auch der Markt für gebrauchte Elektroboote wird langsam breiter und man kann sich auch dort nach dem passenden Modell umsehen. Man sollte sich aber bewusst sein, dass das Alter der Batterien begrenzt ist und womöglich bald die Investition in neue Akkumulatoren anstehen könnte.

Bootstyp, Motor, Batterie und Einsatzzweck: Was passt zusammen?

Wer ein Elektroboot kaufen möchte, der muss genauso wie Käufer von Verbrennungsmotor-Booten darauf achten, dass das Wasserfahrzeug zum Einsatzzweck passt. Denn Elektroboote gibt es genauso wie alle anderen Boote in den verschiedensten Ausführungen. Yachten, Katamarane, Trimarane, Sportboote, Daycruiser, Kajütboote, Runabouts, Schlauchboote, RIBs, Gleiter, Verdränger, Halbgleiter, Retroboote und Klassiker – all diese Bootstypen können mit elektrischen oder Hybrid-Antrieben ausgestattet sein. Auch das Gewässer, auf dem man unterwegs sein möchte, sollte eine Rolle spielen bei der Wahl des Bootes und seiner Motorisierung.

Genauso wie das Elektroboot zu den Bedürfnissen des Nutzers passen muss, muss auch das Antriebssystem zum Boot passen. Das Antriebssystem besteht wiederum aus mehreren Komponenten, die zueinander passen müssen. E-Motor, Akkus, Propeller, Stromleitungen und Ladegerät müssen zueinander passen.

Um hier die richtige Wahl zu treffen, braucht man etwas Know-how bzw. eine gute Beratung. Die benötigte Motorleistung berechnet man grob aus Länge und Gewicht des Bootes. Je nachdem, wie lange man mit dem Boot unterwegs ein möchte, berechnet man aus der Motorleistung schließlich die nötige Kapazität der Akkus. Eine Rolle spielen dabei natürlich auch die äußeren Umstände, die auf dem Wasser selten gleich sind. Im Zweifelsfall nimmt man also lieber den größeren Akku, um bei etwas mehr Wind und Wellen nicht plötzlich manövrierunfähig zu sein.

Verlängern lässt sich die Reichweite von Elektrobooten beispielsweise durch die Nutzung von Solar- oder Windenenergie oder durch die Hinzunahme eines Generators. Es gibt auch reine Solarboote, deren Batterien ausschließlich mit Sonnenenergie aufgeladen werden – und überschüssigen Strom teilweise sogar noch einspeisen im Hafen. Dass Segelboote mit Windenergie angetrieben werden, ist nichts Neues. Wind kann aber auch zum Betrieb von Windgeneratoren genutzt werden, die wiederum die Batterien von Elektromotoren laden.

Know-how zu Batterien: Welche Arten eignen sich und wie geht man mit ihnen um?

Es gibt verschiedene Arten von Batterien, die für Elektroboote in Frage kommen. Am hochwertigsten und leichtesten sind Lithium-Batterien. Sie sind aber auch am teuersten. Nicht für jeden Nutzer lohnt sich dieser tiefere Griff in den Geldbeutel. Eine solide, etwas günstigere Alternative für Skipper, die ihr Wasserfahrzeug nicht ganz so häufig nutzen, sind AGM-Batterien. Von Billiglösungen wie Auto-Starterbatterien sollte man auf jeden Fall die Finger lassen – sie sind nicht für den Betrieb von Elektromotoren geeignet. Auch Bleisäure-/ Nassbatterien entsprechen nicht mehr dem neuesten Stand der Technik und sollten nur dann zum Einsatz kommen, wenn keine hohen Erwartungen an die Qualität bestehen – und um jeden Preis gespart werden muss. GEL-Batterien eignen sich eher für Beleuchtung, Kühlbox oder Ähnliches, jedoch weniger für den Betrieb des E-Motors. Fazit: Wer an den Akkus spart, büßt das später wieder ein.

Aber selbst hochwertige Lithium-Ionen-Akkus halten nicht sehr lange, wenn sie nicht pfleglich behandelt werden. Damit sie die maximale Lebensdauer erreichen und die versprochenen Ladevorgänge auch tatsächlich herhalten, sollte man folgende Regeln beachten:

  • Bootsakkus dürfen niemals ganz leer gefahren werden: Je nach Art der Batterie müssen immer 20 bis 35 % Restladung verbleiben – Tiefenentladung ist tödlich für die Akkumulatoren.
  • Batterien sollten keinen extremen Temperaturen ausgesetzt werden – sowohl starke Hitze wie auch Kälte schadet ihnen.
  • Auch Schnellladung kann die Lebensdauer von Akkus verkürzen.
  • Die Batterien sollten nach jeder Fahrt umgehend aufgeladen werden – umso länger sie leer herumstehen, umso schlechter.
  • Das Ladegerät muss zu den Akkus passen.

Bei sachgerechtem Umgang kann eine Lithium-Batterie von hoher Qualität schon mal zehn Jahre alt werden. Das ist aber eher die Ausnahme und das Durchschnittsalter von Akkus liegt deutlich darunter.

Der Bereich der Energiespeicher- und Ladetechnik wird ständig weiterentwickelt. So ist zu erwarten, dass manche Probleme rund um die Akkus in den nächsten Jahren gelöst und Elektroboote damit noch attraktiver werden.

Elektronik auf Elektrobooten: Smarte und komfortable Grundausstattung

Da Elektroboote meist eher neuere Boote sind, verfügen sie in der Regel über eine moderne, komfortable Ausstattung. Gerade im Bereich der elektronischen Geräte und Hilfsmittel sind sie Motorbooten mit Verbrennungsmotoren oft voraus. Schließlich bedeutet es wenig zusätzlichen Aufwand, Motor- oder Batteriedaten an einem zentralen Anzeigegerät am Steuerstand auszuspielen. Auch GPS-Empfang und Navigationsgeräte gehören auf Elektrobooten oft zur Basisausstattung. Zusätzlichen Komfort bietet die stufenlose Schaltung, mit der Elektroboote oft ausgerüstet sind. Dadurch sind E-Boote sehr einfach zu bedienen und zu manövrieren. Das macht sie zu den perfekten Anfängerbooten.

Einsatzzwecke von Elektrobooten

Während früher überwiegend Kleinboote mit elektrischen Außenbordern verfügbar waren, gibt es inzwischen auch größere Motorboote mit E-Antrieb. Kajüte, Schlafkabine, Pantry, Nasszelle sowie Freizeiteinrichtungen an Deck finden sich auf Elektroyachten inzwischen ebenso wie auf herkömmlichen Motoryachten. Es findet sich also für fast jeden Zweck das passende Elektroboot.

Gerade Angler setzen schon länger vermehrt auf Elektroantriebe. Oft ist beim Angeln ein präzises Ansteuern von bestimmten Punkten nötig – das klappt mit E-Motoren besonders gut. Vor allem dann, wenn sie am Bug angebracht sind – deswegen gibt es speziell für Angler entwickelte, elektrische Bugmotoren. Oft verfügen diese noch über weitere Funktionen wie Fern- oder Fußpedalsteuerung, Autopilot oder automatische Geschwindigkeitskontrolle, die Anglern zu Erfolg verhelfen.

Einen Boom erleben momentan die Hausboote, die zum beliebten Urlaubsdomizil für Familien geworden sind. Viele dieser rechteckigen, eher trägen Wasserfahrzeuge werden von E-Motoren angetrieben und verfügen auf ihren großflächigen Dächern zusätzlich über Solarzellen.

Nicht jedes Elektroboot ist für Salzwasser geeignet. Manche Modelle gibt es in verschiedenen Ausführungen für Salz- und Süßwasser.

Elektroboote auf Binnengewässern: Familien- und umweltfreundlich

Es gibt immer mehr Binnengewässer, auf denen Benzin- oder Dieselmotoren aufgrund ihrer Emissionen nicht erlaubt sind. Elektroboote sind dann die einzige Möglichkeit, wenn es motorisiert aufs Wasser gehen soll. Auch das Problem mit dem Seegang, das Elektromotoren mitunter zu schaffen macht, entfällt dann. Viele Modelle sind deswegen von vornherein für Binnengewässer konzipiert. Umgekehrt ist die Infrastruktur entlang der Binnengewässer oft perfekt ausgebaut für Elektroboote – ganz besonders dort, wo nur mit Elektrobooten gefahren werden darf. So zum Beispiel am Steinhuder Meer. Wer kein eigenes Elektroboot hat, der kann sich dort beim Bootsverleih Kielhorn ein Elektroboot ausleihen – ganz ohne Sportbootführerschein. Die Kleinboote des Bootsverleihs sind nur sehr niedrig motorisiert und so für Anfänger und Familien geeignet. Weil E-Boote so benutzerfreundlich sind, gibt es längst auch an vielen anderen Seen Bootsverleihe, die auf Elektroboote spezialisiert sind, so zum Beispiel am Chiemsee, Starnberger See, Eibsee und am Berliner Wannsee.

Strenge Abgasnormen gelten auch am größten See Deutschlands, dem Bodensee. Dort dürfen zwar noch Verbrenner verwendet werden, aber nur dann, wenn sie die Grenzwerte der BSO Stufe 2 nicht überschreiten. Viele Eigner setzen deswegen gleich auf Elektromotoren und somit ist auch rund um den Bodensee die nötige Infrastruktur für die Elektromobilität auf dem Wasser gegeben.

Generell gilt, dass überall dort, wo Motorboote erlaubt sind, auch Elektroboote zugelassen sind. Auch Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten für alle Freizeitboote gleichermaßen. Abgesehen von den bereits genannten Ausnahmen auf vielen Seen gibt es auch weitere Fälle, in denen man mit dem E-Boot Vorteile hat. In manchen Regionen sind beispielsweise auf allen nicht schiffbaren Gewässern dennoch E-Boote bis höchstens ein Kilowatt Leistung erlaubt.

Sicherheit auf E-Booten

Die einfache Bedienung von Elektrobooten sollte nicht zu Leichtsinn führen. Für das Führen von E-Booten ist bereits ab 7,5 Kilowatt Leistung der Besitz des Sportbootführerscheins erforderlich und Skipper sollten bei Fahrtantritt über das nötige Know-how zu Revier, Verkehrsregeln, technischem Equipment, Sicherheitsausrüstung usw. verfügen.

Ganz im Gegensatz zu den Seen als Binnengewässer steht die See – oder gar die Hochsee. Dafür sind Elektroboote aktuell noch nicht geeignet. Weder können genügend Batterien an Bord gelagert werden, damit die Energie für eine Ozeanüberquerung reicht, noch kommen Elektromotoren gegen sehr hohe Wellen und Stürme an.

Aber auch auf Stillgewässern gilt, noch mehr als für Verbrenner, dass eine effiziente Fahrtweise angebracht ist, wenn man nicht schon nach kurzer Zeit mit leerem Akku dastehen möchte.

Hersteller und Marken: Wer liegt vorne im Wettrennen um Reichweiten und Effizienz?

Die Hersteller von Booten tun es den Automobilunternehmen gleich (wenn auch etwas zeitverzögert) und rüsten auf in Sachen E-Antriebe. Wer da nicht mitzieht, verliert langfristig den Anschluss. Und so bieten die allermeisten Werften zumindest einige ihrer Modelle auch mit Elektromotor an. Viele der Motoren, mit denen diese Boote dann ausgerüstet sind, kommen aus dem Hause Torqueedo, dem weltweit führenden Hersteller von elektrischen Bootsmotoren.

Es gibt aber auch Werften, die sich auf den Bau von E-Booten spezialisiert haben. So zum Beispiel Greenline, Frauscher, Alfastreet Marine, My-Electroboat, Say-Carbon, Lex-Boats oder Marian. Im Bereich der doppelschaligen Kleinboote und RIBs bietet Whaly einfache, günstige Lösungen aus Polyethylen.

Sind Sie bereit für die Zukunft?

Fazit: Das Glück auf dem Wasser gibt es auch ohne Dieselgestank und Geräusche der Motoren. Fahrspaß und Umweltfreundlichkeit müssen sich nicht mehr widersprechen.

Die E-Mobilität wird heiß diskutiert und spaltet Skipper. Finden Sie selbst heraus, was Ihre Bedürfnisse sind – und ob ein Elektroboot sie erfüllen kann. Erst einmal ein E-Boot zu chartern und die Technologie mit all ihren Vor- und Nachteilen auf diese Weise kennenzulernen, ist sicherlich eine gute Idee. Auch die informativen BOOTE-Artikel können Ihnen dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.

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