NachhaltigkeitErster E-Schlepper Dänemarks getauft

Morten Strauch

 · 11.09.2025

Taufe des ersten E-Schleppers Dänemarks durch Königin Mary
Foto: Kongehuset/Frederik Linde
Am Dienstag den 09. September 2025 wurde der erste E-Schlepper Dänemarks feierlich durch Königin Mary in Kopenhagen getauft. Einsatzort des leistungsstarken Hybriden wird der Öresund.

Die „Svitzer Ingrid“ ist mit einer Batterie von 1.808 kWh ausgestattet, was etwa der Leistung von 23 modernen Elektroautos entspricht, und kann 90 % ihrer Aufgaben rein elektrisch erledigen. Nach Angaben von Svitzer wird der E-Schlepper die CO₂-Emissionen im Vergleich zu den bestehenden Schleppern auf dem Öresund um 600–900 Tonnen jährlich reduzieren. Heimathafen wird das schwedische Helsingborg sein, wo das Aufladen mit erneuerbarer Energie im Hafen erfolgen wird.

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Daher ist der heutige Tag ein wichtiger Meilenstein für uns. Die Elektrifizierung unserer Schiffe ist ein Schlüssel zum Erreichen dieses Ziels", sagt Kasper Friis Nilaus, CEO von Svitzer.


Zahlen und Fakten zum E-Schlepper „Svitzer Ingrid”

  • Betrieb: Hybridschlepper mit 1.808 kWh Batterie (≈ 23 Elektroautos) und konventionellem Dieselmotor als Ergänzung
  • ​CO₂-Reduktion: 600-900 Tonnen/Jahr im Vergleich zu bestehenden Øresund-Schleppern
  • ​Aufladen: Volle Aufladung ca. 3,5 Stunden. In der Praxis soll etwa 1 Stunde für den Betrieb ausreichen.
  • ​Elektrizitätsanteil: ca. 90% der Aufgaben laufen über Batterie
  • ​Abmessungen: Länge 25,4 m, Breite 12,7 m, Tiefgang 5,4 m
  • ​Zugkraft: 70 Tonnen Pfahlzug
  • ​Heimathafen: Helsingborg (Aufladung mit erneuerbarer Energie)

Svitzer betreibt weltweit mehr als 450 Schlepper, die Tanker, Containerschiffe und Kreuzfahrtschiffe in die Häfen bugsieren. „Svitzer Ingrid” ist der erste nahezu vollständig batteriebetriebene Schlepper des Unternehmens. Ein zweiter E-Schlepper ist für 2026 bestellt, mit weiteren in Planung. Seit 2016 setzt die Reederei vier Hybridschlepper in Australien ein.

​Kasper Friis Nilaus betont, dass für eine breite Einführung von E-Schleppern eine neue Infrastruktur in den Häfen erforderlich ist: „Letztendlich werden die Häfen eine ähnliche Ladeinfrastruktur wie für Autos benötigen. Schifffahrtsunternehmen können das nicht allein schaffen - wir müssen branchenübergreifend mit Entscheidungsträgern und lokalen Gemeinden zusammenarbeiten, um nachhaltige grüne Lösungen zu entwickeln."


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