HamburgWindjammer – doch kein Hafenmuseum für die “Peking”?

Lasse Johannsen

 · 28.11.2024

Viermastbark "Peking"
Foto: B. Scheurer
Den geplanten Bau eines Deutschen Hafenmuseums auf dem Hamburger Grasbrook stellt der Bundesrechnungshof in Frage. Vor dem Gebäude gegenüber der Hafencity sollte die 2017-2020 aufwändig sanierte Viermastbark “Peking” als schwimmendes Leitobjekt ihren Liegeplatz beziehen. Eine Finanzierungslücke von 100 Millionen Euro könnte den Plan jetzt zum Platzen bringen.

In einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages spricht sich der Rechnungshof konkret gegen die Umsetzung des geplanten Bauvorhabens aus. Das sieht ein 3.300 Quadratmeter großes Museumsgebäude mit 2.500 qm Dauer- und 800 qm Sonderausstellungsfläche vor. Gemeinsam mit der “Peking” und dem bereits bestehenden Hamburger Hafenmuseum im Hansa-Hafen würde das Ensemble als Deutsches Hafenmuseum den Rang eines Nationalmuseums einnehmen.

Grund sind allgemein gestiegene Bau- und Energiekosten

Der Bund hatte daher schon 2015 Mittel in Höhe von 120 Millionen Euro bewilligt, die sowohl die Sanierung der “Peking”, als auch den Bau des Museumsgebäudes voll finanzieren sollten. Während der Windjammer auf der Peters Werft in Wewelsfleth an der Stör 2020 tatsächlich fertiggestellt werden konnte, drohen nun die allgemein gestiegenen Bau- und Energiekosten, den landseitigen Teil des Vorhabens zu vereiteln: Laut Bundesrechnungshof könnte der Finanzbedarf gegenüber der ursprünglichen Planung derart steigen, dass sich eine Finanzierungslücke von geschätzten 100 Millionen Euro ergäbe.

Eröffnung für 2029 fest geplant

Auch die zuständige Hamburger Kulturbehörde geht von einem Mehrbedarf aus, betont aber, dass die Planungen bereits vor Berichterstattung durch den Bundesrechnungshof an die Kostenexplosion im Baubereich angepasst wurden. Derzeit führe man Gespräche mit dem Senat der Freien und Hansestadt Hamburg über eine Kostenbeteiligung. Die Stiftung Historische Museen Hamburg, in deren Zuständigkeit der Betrieb des Museums fallen wird, geht von der Eröffnung des Deutschen Hafenmuseums im Jahr 2029 aus.


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