Dominanz der Ästhetik: Der Deutsche Boots- und Schiffbauerverband (DBSV) zeigt auf der Hanseboot in Hamburg drei ausdrucksstarke Retro-Klassiker.
Dass der Deutsche Boots- und Schiffbauerverband (DBSV) auf der hanseboot für eine Augenweide sorgt, hat Tradition: Seit vielen Jahren zeigt er auf seinem Hamburger Messestand in einer Sonderschau Boote, die Klassik-Fan-Herzen höher schlagen lassen. Für die 53. Ausgabe der Internationalen Bootsmesse Hamburg vom
27. Oktober bis 4. November hat er fünf Eyecatcher an Land gezogen, darunter drei besonders schöne Motorboot-Exemplare.
Allesamt Retro-Klassiker, alle entworfen vom Bremerhavener Konstruktionsbüro Judel, Vrolijk & Co. Zwei von ihnen, die Elbe 33 und die Georgia 50, wurden bei der Yachtwerft Lütje in Hamburg gebaut, das dritte vom Eigner Detlef Urban aus Wittenförden bei Schwerin eigenhändig in sechsjähriger Bauzeit.
Als der Kranvermieter und passionierte Segler, der mit 16 Jahren in der DDR seine erste Jolle selber zusammenzimmerte, den Auftrag für sein 32-Fuß-Runabout an das Konstrukteursbüro vergab, machte er eine zentrale Vorgabe: Das Boot sollte ausschließlich nach ästhetischen Gesichtspunkten entworfen werden.
Das Ergebnis präsentiert Detlef Urban auf der hanseboot am DBSV-Stand in Halle B2 persönlich. Während der Bauzeit wurde Urban, für den das Bootsbauen ein Hobby ist wie das Fahren oder Segeln eines Bootes, begleitet von den Konstrukteuren und von M.u.H. von der Linden, von denen er die hochmodernen Bootsbaumaterialien bezog. Die Fotos entstanden auf der Jungfernfahrt des Runabouts auf dem Schweriner See.
Bei der Georgia handelt es sich um eine Binnenmotoryacht in der Tradition klassischer Commuter, wobei ein besonderes Augenmerk auf eine stilvolle Kombination zeitgenössischer Proportionen und Elemente mit den Anforderungen an die vorgesehene neuzeitliche Nutzung gelegt wurde. Angetrieben wird die 15 m lange und 3,60 m breiten Yacht durch zwei 260 PS Yanmar-Motoren auf zwei konventionellen Wellenanlagen. Damit erreicht sie eine Höchstgeschwindigkeit von 20 kn.
Der Entwurf der 10 m langen und 3 m breiten Elbe 33 wurde von der Georgia, ebenfalls eine Judel/Vrolijk-Konstruktion, inspiriert. Diesen vorgenannten 50-Füßer mit 13 t Verdrängung baute Lütje Yachts vor einigen Jahren als eine Art Edelbarkasse im Auftrag eines privaten Eigners für Berliner Gewässer.
Die Elbe 33 ist eine handlichere und dank einmotoriger Ausführung mit einem 220-PS-Volvo-Fünfzylinder mit Duoprop-Antrieb ökonomischere Variante dieses viel beachteten Lütje-Werftbaus. Die Reisegeschwindigkeit liegt bei 12 bis 16 Knoten. Charakteristisch: die klassische Form mit angehobener Back und ins Vorschiff eingelassenen Bullaugen, charmant zum Achterschiff herabgeschwungenem Schandeck und Mahagoni-Süllrand.