AusrüstungDiese Tender und Toys fürs Wasser sind neu

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 · 11.03.2023

„Miss Wonderley“: Falcons 11,60 Meter langer Plug-in-Hybrid erreicht mit zwei 199-Kilowatt-Dieseln 35 Knoten. Vollelektrisch sind es bis zu neun Knoten

Diese Neuheiten gibt es auf dem Markt: Neuer Player für Premium-Tender, Foil-Spaß mit Zugdrohne, E-Flaggschiff von Vita

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Tender “Miss Wonderley” überzeugt

Wer mit einer neuen Marke auf dem hart umkämpften Tender-Markt reüssieren möchte, tut dies am besten mit einer Eier legenden Wollmilchsau. Die von Falcon heißt „Miss Wonderley“ und misst 10,60 Meter in der Länge und 2,96 Meter in der Breite. Hinter der Unternehmung aus dem südenglischen Southampton steht Mark Pascoe, bekannt von der gleichnamigen Schmiede für Custom-Beiboote.

Sein Debütmodell ist ein Plug-in-Hybrid, für dessen kombinierte Batteriekapazität von 50 Kilowattstunden zwei Diesel oder der Stecker sorgen. Das Antriebssystem lieferte Huracan Marine, die Hyundai Seasall-Aggregate mit Z-Antrieb und je 199 Kilowatt Leistung über eine eigens entwickelte Kupplung per Keilriemen mit einem 27 Kilowatt starken E-Motor kombinieren. Dieselelektrisch sind etwas über 35 Knoten möglich und bei ruhigerer Fahrt ein Aktionsradius von 200 Seemeilen realistisch – wichtig für ein Arbeitsgefährt, das mitunter den gesamten Tag zwischen Yacht und Land pendelt.

Flüsterleise Pick-ups gelingen mit maximal neun Knoten und 16 Personen, inklusive Crew. Michael Leach Design gestaltete wellenförmig, der Steuerstand mit seinen vier Displays gleicht einer Sichel. Die Ausstattung lässt keine Wünsche offen: elektrohydraulische Steuerung, Trimmklappen, Kreiselstabilisator. Achtern geht es weiter mit Boarding-Optionen zu beiden Seiten, ins Schanzkleid eingelassenen Edelstahlklampen und Sitznestern für Gäste mit Frischluftdrang. Die Schiebetüren nach unten riegeln per aufblasbaren Dichtungen ab. Dort empfangen zwei Ledergarnituren, Porzellanboden und Bambusverkleidung. Seitenfenster gibt es auf zwei Höhen, um den beruhigenden Blick auf den Horizont im Sitzen und Stehen zu garantieren. „Fräulein Wunderlich“ weiß zu überzeugen.

„Miss Wonderley“: Falcons 11,60 Meter langer Plug-in-Hybrid erreicht mit zwei 199-Kilowatt-Dieseln 35 Knoten. Vollelektrisch sind es bis zu neun Knoten

Wasserdrohne mit Zug-Qualitäten

Foilboards mit E-Motoren gibt es viele, aber nur ein Hersteller hat ein ferngesteuertes Zugboot im Angebot. Das eTow von Takuma ist 175 Zentimeter lang und richtet sich auch an jene, die in den Schwebe-Wassersport einsteigen möchten. Erster Vorteil: konstanter Zug, den Strahlantriebe mit zweimal 5,5 Kilowatt Leistung generieren. Sie bringen das mit zwei 25-Ampere-Batterien 75 Kilogramm schwere Gefährt auf 24 Knoten. Da beim Foilen Unterwasser-Flügel den Gleitwiderstand erheblich verringern, reicht das komplett aus.

Ein weiteres Plus ist die einfache Kombination mit herkömmlichen Foilboards vom Kiten oder Wingsurfen, die ohne Propeller – ein erheblicher Sicherheitsgewinn – und die schweren Batterien auskommen. Letztere rauben E-Foilboards die Leichtfüßigkeit. Fortgeschrittene nutzen eTow zum Hineinziehen in Wellen, auf denen sie sich des Seils entledigen. Die Wasserdrohne folgt ihnen und bringt die Hantel nach erfolgreichem Ritt zurück. Allerdings verlangen die Franzosen mit 14.950 Euro auch ähnlich viel wie für einen E-Foiler.

eTow: Das Mini-Zugboot von Takuma wird bis zu  24 Knoten schnell und liefert einen konstanten Zug

Stilvoller stromen mit amerikanischem Tender

Die älteste Werft der USA fertigt einen modernen Daycruiser. Ein Widerspruch? Mitnichten! Die Schotten von Vita Yachts lassen ihr 10,50 Meter langes E-Flaggschiff Lion von Hodgdon bauen. Aus den Hallen im Ostküsten-Bundesstaat Maine kamen bereits diverse Einzelbauten verschiedener Tender und der Extremsegler „Comanche“ (jetzt „Andoo Comanche“). Die eleganten wie kraftstrotzenden Linien lieferte das Mailänder Studio Borromeo de Silva. Des Löwen Herzstück bildet eine Lithium-Ionen-Batteriebank mit 245 Kilowattstunden Kapazität, die sich an Gleichstrom-Ladestationen von Aqua superPower in anderthalb Stunden voll füllen.

Dank leichtgewichtiger Konstruktion kommt das Dayboat auf eine Verdrängung von nur fünf Tonnen. Allerdings ist die Bugkammer mit Tagestoilette und Waschbecken eher spartanisch ausgebaut. Bis zu acht Personen sitzen im Cockpit, das dank umklappbarer Lehnen zu einem U mit Speisetisch im Zentrum wird. Darunter surren zwei Elektromotoren, die zusammen und auf Dauer 300 Kilowatt an den Z-Antrieb von Mercury abgeben. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt über 35 Knoten, ökonomische Gleitfahrt stellt sich bei 24 Knoten ein.

Lion: Das 10,60 Meter lange E-Dayboat lässt Vita von der US-Werft Hodgdon bauen