145-Meter-YachtLürssen dockte Projekt „Luminance“ aus

Sören Gehlhaus

 · 10.02.2023

Lürssen dockte Projekt „Luminance“ in Bremen Aumund aus.
Foto: André Konarske

Die Länge der Yacht, die sich in Bremen Aumund zeigte, wird auf 145 Meter geschätzt. Der Riss scheint sich aus drei Lürssen-Gigas zusammenzusetzen, die Espen Øino gestaltete.

Viel ist – wie üblich bei dieser Art Neubauten – nicht bekannt über Projekt „Luminance“. Die Pressemitteilung von Lürssen enthält einen Satz, der über die Auslieferung im Laufe dieses Jahres und einer Länge von 130+ Meter informiert. Was jedoch aus dem Schwimmdock am Standort Bremen Aumund in die Weser gelangte, machte einen ähnlich langen Eindruck wie die an der Nachbarpier festgemachte „Opera“, die offiziell 146 Meter misst.

Projekt „Luminance“ vereint viele Designmerkmale

Projekt „Luminance“ wurde 2018 auf Kiel gelegt, und das Exterior soll, so wird es in der Szene kolportiert, aus den Rechnern von Espen Øino International stammen. Der Norweger mit Büro in Monaco arbeitet regelmäßig die Linien und Layouts von Lürssens Gigaformaten aus. Zuletzt waren es „Crescent“ (136 Meter), „Scheherezade“ (136 Meter) und „Flying Fox“ (136 Meter), die alle im Zusammenhang mit russischen Oligarchen stehen. Hier soll es aber um verwandte Designmerkmale gehen. So scheinen die dunkle Farbgebung des Stahlrumpfs und das Metallicgrau der Alu-Aufbauten von „Crescent“ entlehnt zu sein. Das stark abgesetzte Helideck mit den trapezförmig verlaufenden zwei Topdecks und der Verzicht auf einen Hangar erinnern an „Scheherezade“. Allerdings setzt sich die Helikopterplattform von „Luminance“ – der Klarname dürfte nach der Taufe ein anderer sein – durch eine von Knorpelwerk durchzogene Reling ab. Die ovale Einbuchtung in den Achterdecks findet sich so auch auf „Flying Fox“ wieder. Ähnlich ausladend wie auf der größten Charter-Yacht der Welt (3 Mio. Euro die Woche) zeigt sich die Bordwand, die den Hauptdeck-Suiten Balkone bescheren dürfte.

Während der spätnachmittäglichen Wasserung kam ein Detail zum Vorschein, das keine der genannten „Schwestern“ vorweist: Die Außenlinien wurden von LED- oder Laserlicht-Streifen hervorgehoben. Ähnlich in Szene setzt sich die 143-Meter-Lürssen „Nord“, die das italienischen Studio Nuvolari Lenard zeichnete. Rätsel geben zwei gegenüberliegende Kräne auf, die auf dem Achterdeck unter dem Helipad zu sehen sind. Eine dortige Lagerung der Tender würde doch sehr verwundern. Der Infinity Pool des achterlichen Hauptdecks hingegen nicht. Darunter waren noch im Schwimmdock drei Propeller zu sehen, die sich hoffentlich bald drehen werden. Mit den geschätzten 145 Metern würde Projekt „Luminance“ Platz 11 im BOOTE EXCLUSIV-Ranking der 200 längsten Yachten der Welt einnehmen.