Sören Gehlhaus
· 05.08.2021
Nach einem vollumfänglichen Refit beging Lusben den Relaunch von „Masquenada“ in Livorno. Pier Luigi Loro Piana gab das Redesign beim Mailänder Studio Nauta in Auftrag.
Der Stahl-Explorer lief 2006 bei der chinesischen Penglai-Werft als 45 Meter lange „Etra“ vom Stapel und checkte in den Jahren danach bereits bei Lusben ein. Als „Aspire“ wuchs sie 2019 in Griechenland um sechs Meter. Der italienische Modeunternehmer Pier Luigi Loro Piana erwarb die 51 Meter im Oktober 2020 und ließ erneut bei Lusben festmachen. Piana hatte den Verlust seiner 40-Meter-Baltic „My Song“ zu beklagen, nachdem diese Ende Mai 2019 während des Transports von der Karibik ins Mittelmeer vom Deck eines Frachtschiffs gefallen war. „Zeit ist der wichtigste Faktor für einen Eigner“, sagte Pier Luigi Loro Piana anlässlich des feierlichen Relaunchs. „Ich bin sehr zufrieden, dass Lusben diese unglaubliche Transformation in nur wenigen Monaten vollendet hat. Mein Projekt für die unmittelbare Zukunft besteht nun darin, mit meiner Familie auf Weltreise zu gehen.“
Die nutzbare Achterdecksfläche wurde verdoppelt und misst nun etwa 200 Quadratmeter, auch weil der Kran in die Lazarette umzog. Zudem erweiterten die Lusben-Schiffbauer sowohl Brücken- als auch Oberdeck um 1,50 Meter. Letzteres erforderte einen 3-D-Scan der Yacht, da kaum Konstruktionspläne vorlagen. Nauta-Designer Mario Pedol sagt über die Exterior-Modifikationen: „Das Profil ist jetzt viel schlanker und eleganter. Durch die Neugestaltung des Hecks ist es uns gelungen, ein ,Pieds dans l’eau’-Gefühl herzustellen.“
Aus Gründen der Geräusch- und Vibrations-Reduktion sitzen die drei neuen Generatoren in speziell angefertigten Gehäusen und sowohl der Bugstrahler als auch die hydraulische Ruderanlage werden nun elektrisch betrieben. Die Refit-Werft der Azimut-Benetti-Gruppe tauschte zudem die Klimaanlage, Stromrichter und Propeller aus. Die beiden je 820 Kilowatt starken CAT-Aggregate (3508B) verblieben an Ort und Stelle; dem alten Rumpf verhalfen sie zu 14 Knoten Höchstgeschwindigkeit. Allerdings berechnete Francesco Rogantin die 51 Meter lange „Masquenada“ neu, unter anderem aufgrund der Verlegung des Krans.
Lusben setzte Raumentwürfe der italienischen Innenarchitektin Misa Poggi um, die den „Stoffpapst“ seit 2002 in inneren Yachtangelegenheiten berät. Loro Piana betreibt außerdem ein 48 Fuß langes Chaseboat, das ursprünglich für „My Song“ vorgesehen war und zukünftig ein kleineres, aber sportlicheres Segel-Mutterschiff zur Seite gestellt bekommt.