Bio-Diesel, Split-level und Wal-Silhouette

Boote Exclusiv

 · 14.08.2020

Bio-Diesel, Split-level und Wal-Silhouette
Bio-Diesel, Split-level und Wal-Silhouette | te

Bei Vripacks 66-Meter-Konzept „Futura“ ist der Name Programm. Die Yacht fährt mit Biodiesel (aus organischem Abfall), ein Kite lädt die Batterien.

„Futura“: Bei diesem 66 Meter langen Projekt zeigt die Form radikale Ansätze, und auch das Antriebskonzept ist durchaus revolutionär. | r.
„Futura“: Bei diesem 66 Meter langen Projekt zeigt die Form radikale Ansätze, und auch das Antriebskonzept ist durchaus revolutionär. | r.

Vripack gilt seit vielen Jahren als eines der innovativsten und produktivsten Yachtdesign-Studios der Welt – rund 7400 Boote und Yachten mit Vripack-Konstruktion oder -Gestaltung schwimmen auf den Weltmeeren. 1961 von Dick Boon gegründet, steuern inzwischen Marnix Hoekstra und Bart Bouwhuis ein agiles und höchst kreatives Team, das die Szene aktuell mit dem Entwurf „Futura“ verblüfft. Das 66 Meter lange und elf Meter breite Konzept zeigt nicht nur – wie die Bezeichnung bereits suggeriert – futuristische Linien, sondern auch ein sehr flaches Profil. Laut Vripacks Design-Statement besitzt „Futura“ nur ein Drittel der Höhe im Vergleich zu einer herkömmlichen 66-Meter-Yacht. Ihre geschwungenen Linien sollen besonders feminin wirken, ihre Aufbauten an die Silhouette eines Wals erinnern. Der aus Stahl und Aluminium zu bauende Verdränger nimmt 14 Gäste und genauso viele Crewmitglieder mit auf Reisen, besitzt eine Tankkapazität von 100 000 Litern und eine Höchstgeschwindigkeit von 16 Knoten.

Windernte: Die auf Bio-Basis entwickelten Batteriebänke können über einen Kite aufgeladen werden, der auf Knopfdruck am Bug von „Futura“ gestartet wird. | d.
Windernte: Die auf Bio-Basis entwickelten Batteriebänke können über einen Kite aufgeladen werden, der auf Knopfdruck am Bug von „Futura“ gestartet wird. | d.

Als Antrieb sehen die Vripack-Konstrukteure eine dieselelektrische Lösung vor, wobei ihnen als Kraftstoff finnischer Biodiesel vorschwebt, der aus organischem Abfall gewonnen und beispielsweise bereits im inter­nationalen Speditionsgeschäft eingesetzt wird. Die ebenfalls auf Bio-Basis entwickelten Batteriebänke können über einen Kite aufgeladen werden, der auf Knopfdruck am Bug von „Futura“ gestartet wird. „Wir wollten“, so sagt Bart Bouwhuis, „nicht warten, bis uns ein Auftraggeber mit den Wünschen nach einer möglichst ökologischen Yacht kontaktiert, sondern in Vorleistung gehen und bereits eine Lösung parat haben.“

Große Flächen: Zum Relaxen, Speisen und Baden bietet „Futura“ zahlreiche Zonen. Der Helikopter kann auf ihr achtern hinter dem größeren Pool landen. | n.
Große Flächen: Zum Relaxen, Speisen und Baden bietet „Futura“ zahlreiche Zonen. Der Helikopter kann auf ihr achtern hinter dem größeren Pool landen. | n.

Das Interior von „Futura“ beeindruckt den Betrachter dann nicht weniger als das Exterior. „Es ist ein Glaspalast, der auf dem Rumpf thront“, sagt Bouwhuis. Die Räume sind ab dem Hauptdeck aufwärts loftartig gestaltet und im Split-Level-Konzept angelegt. Das Unterdeck zeigt sechs gleich große Gästekabinen und ein Beachhouse samt Gym und Sauna sowie mittschiffs den Maschinenraum. Ein Deck weiter oben öffnen sich dann die Räume, bieten aber genügend Rückzugsmöglichkeiten, um etwas Privatsphäre zu genießen. Der visionäre Eigner von „Futura“ schläft vorne auf dem Hauptdeck. Im Bug lagern zwei Tender, achtern landet der Heli­kopter hinter dem Pool.

Neues Konzept: Das Interior zeigt loftartige Räume, die durch ein Split-Level-System verbunden sind. | d.
Neues Konzept: Das Interior zeigt loftartige Räume, die durch ein Split-Level-System verbunden sind. | d.