14 Jahre nach ihrem Untergang wurde die Charteryacht „Lady Jay“ auf dem Grund des Bodensees entdeckt. Der Schiffsbergeverein Romanshorn lokalisierte das Wrack in rund 170 Metern Tiefe zwischen Langenargen und Horn. Vereinspräsident Silvan Paganini fand das Schiff mithilfe von Sonartechnik und ferngesteuerten Unterwasserdrohnen, wie der Verein in der Nacht auf Mittwoch mitteilte. Die Entdeckung markiert den Abschluss einer langen Suche nach dem 2011 gesunkenen Motorboot.
Die „Lady Jay“ war im Sommer 2011 mit zwölf Passagieren an Bord in einen schweren Sturm geraten. Die Besatzung, bestehend aus acht Männern und vier Frauen, wollte bei starkem Seegang von Langenargen in Deutschland zum Schweizer Ufer fahren. Eine hohe Welle brachte das Boot zum Kentern. Durch das schnelle Eingreifen eines Ehepaars, das zufällig auf einem Segelboot in der Nähe war, konnten alle Personen gerettet werden. Vier Unterkühlte wurden in ein Krankenhaus gebracht.
Der Schiffsbergeverein Romanshorn, der sich seit 2023 der Bergung historischer Schiffe und anderer versunkener Objekte im Bodensee widmet, beschloss im März, sich auf die Suche nach dem Wrack zu begeben. Nach intensiver Recherche konnte der Suchradius eingegrenzt werden. Mithilfe von Sonden wurden zehn potenzielle Objekte lokalisiert. Diese wurden nacheinander abgesucht, bis schließlich die „Lady Jay“ zum Vorschein kam.
Eine Bergung des Wracks sei nicht vorgesehen, wie der Schiffsbergevereins berichtet. Die Belastung für die Umwelt sei 2011 von den zuständigen Behörden als gering eingeschätzt worden. Die „Lady Jay“ wird somit weiterhin auf dem Grund des Bodensees ruhen.
Die Entdeckung der „Lady Jay“ ist nicht nur ein technologischer Erfolg für den Schiffsbergeverein Romanshorn, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur maritimen Geschichte des Bodensees. Sie erinnert an die Gefahren, die selbst auf einem Binnensee wie dem Bodensee lauern können.