Ralf Marquard
· 12.07.2012
Fahrprüfung - Mit der 750 löst Ferretti die Vorgängerin ab. Die Redaktion erlebte an Bord 34 Knoten – spitze!
Das ist dann doch einmal wieder eine der kleinen Annehmlichkeiten. Wir sind mit der neuen Ferretti 750 unterwegs. Bei 1500 Umdrehungen hatte der Cruiser mit Nutzung der Trimmklappen die Gleitfahrt angetreten. Mit gut 25 Knoten waren wir unterwegs, um das Wendeverhalten nach links und rechts zu überprüfen. Und siehe da, beim Loslassen des Rades drehte es selbstständig wieder in Mittelstellung. Ein Gefühl wie im Auto kam auf. Und das ist auch mittels der elektronisch angesteuerten Servolenkung so gewollt.
Das Durchschneiden der eigenen Welle bei diesen Links-rechts-Manövern verlangte dem Rumpf nichts ab. An Mühelosigkeit war dieses Kurven nur schlecht zu überbieten.
Die knapp 23 Meter lange Ferretti ist wieder einmal das Ergebnis der Zusammenarbeit der Designer des Studio Zuccon International Project, des Zentrums für Yachtbauforschung der Ferretti-Gruppe Advanced Yacht Technology (AYT) und des hauseigenen Centro Stile. Hier summieren sich Erfahrungen, die kleine Übergänge zu mehr Fahrfreude schaffen und insgesamt zu neuen Qualitäten führen.
Dazu gehört auch die Bequemlichkeit, dass der Rudergänger, der bei Formaten dieser Art nur allzu oft mit dem Eigner identisch ist, sowohl an Backbord als auch an Steuerbord ein Schott findet, um schnell mal auf den seitlichen Freidecks bei Manövern nach dem Rechten zu sehen. Es ist bei dieser Länge über alles auch nicht selbstverständlich, neben dem üblichen Niedergang vom Cockpit aus über eine Treppe im Salon die Flybridge zu erreichen. Bei der Vorgängerin 731 fehlte dieser Aufgang. Eine kluge Raumnutzung des Hauptdecks macht ihn möglich. Ein Haltegriff, es muss ja nicht gleich eine Reling sein, würde dieses Angebot angenehm perfektionieren.