Ganz klare Linie

Marcus Krall

 · 05.05.2013

Ganz klare LinieFoto: Matteo Gastel,Mondo Marine
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Eigner und Designer waren sich einig: Mondo Marine sollte die 41 Meter lange „Okko“ aus Aluminium ohne großen Styling-Pomp bauen. Und das Interieur würde ohne Overkill an Materialmix auskommen. Das gelang.

„Okko“ | o“Foto: Matteo Gastel,Mondo Marine
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Bei ihrem ersten Neubau zeigen manche Eigner eine gewisse Unbefangenheit. Nach einigen Änderungswünschen hier und dort während der zweijährigen Bauzeit kam dem "Okko"-Eigner der Gedanke, den Gästen auf dem Sundeck noch einen Gefallen zu tun. Wenige Monate vor dem ersten "Okko"-Auftritt auf der Monaco Yacht Show wünschte er sich einen Windschutz aus gläsernen Schiebetüren vor dem runden Speisetisch.
Der konstruktive Aufwand schien Mondo Marine wenig zu beeindrucken. Der Eigner fühlte sich verstanden und war zufrieden. In vielen anderen Punkten waren die Vorgaben für die Werft strikt gewesen: außen ein klares Design, innen eine unübersehbare Homogenität der Innenausstattung, von der Brücke bis in die Gästekabinen. Für beides sorgte Giorgio Vafiadis, der bereits die vorige Yacht des Eigners neu gestaltete, die dieser damals über einen Broker erworben hatte. Nach dem Kauf seinerzeit nämlich las er einen Magazinartikel über das 50 Meter lange Vafiadis-Design "O’Ceanos", einen Dreidecker aus Aluminium, und stieß so auf den Yacht-Couturier.
Für Mondo Marine entschied der Eigner sich auch aufgrund der Empfehlungen von Freunden. Von nun an begann ein Gestaltungsprozess, der bis zur Lieferung vier Jahre lang andauerte. Man war sich einig: Das Thema hieß Reduktion. Außen zeigt "Okko" gerade horizontale Linien, wie mit dem Lineal gezogen. Die Aufbauten fallen steil vertikal ab.
Innen sichert die Gestaltung der Räume aufwendig, aber auch gleichförmig das Gefühl, auf allen Decks zu Hause zu sein. Der Eigner wünschte sich den Verzicht auf einen bunten Mix von Hölzern und Materialien. Das machte die Sache nicht einfacher. Aufwendig erwies sich dabei die Verwendung des südafrikanischen Holzes Frakè. Es zeigt eine kontrastreiche und großzügige Zeichnung von gelblichen bis braunen Tönen in der Maserung. Für eingebautes Mobiliar und Paneele schnitt die Tischlerei das Holz so zu, dass eine gleichmäßige vertikale, an den Sockeln der Betten horizontale, etwa handbreite Zeichnung über alle Flächen läuft. Hochglanzlackierung verstärkt die sehr lebendige Wirkung der Maserung und ihres Verlaufes. Gelber Onyx-Marmor unterstützt die Atmosphäre in den Bädern; Rochenleder an den Decken kontrastiert diese Vafiadis-Idee.

Den kompletten Artikel lesen in der BOOTE EXCLUSIV-Ausgabe 3/2013.

„Okko“
Foto: Matteo Gastel,Mondo Marine