Launch-NewsBeispiellose Giga-Konversion von Oceanco

Sören Gehlhaus

 · 26.01.2023

Das 105 Meter lange Projekt „1050H“ dockte Oceanco in Zwijndrecht aus.
Foto: Guillaume Plisson

Die Niederländer machten aus 95 Metern, die bei ihnen 2000 als „Trick One“ vom Stapel liefen, das 105 Meter lange Projekt „1050H“. Unter anderem schweißte Oceanco neue Aufbauten an.

Konversionen von Arbeits- oder Kreuzfahrtschiffen zu Yachten sind nichts Ungewöhnliches. Auch großformatigen Klassikern lassen Liebhaber regelmäßig neues Leben einhauchen. Doch eines recht jungen Bestandbaus nahm sich in dieser holistischen Art und Weise, wie es Oceanco nun mit Projekt „1050H“ getan hat, bisher noch keine Yachtwerft an.

Die 95 Meter lange Basis hieß bei der Erstwasserung im Jahr 2000 „Trick One“, wurde kurz darauf zu „Al Mirqab“ und befuhr ab 2006 zwölf Jahre lang als „Indian Empress“ die Weltmeere – bis das langjährige Oceanco-Flaggschiff 2018 für Schlagzeilen sorgte, nachdem der indische Eigner Vijay Mallya seine Crew nicht bezahlte. In der Folge ordnete ein maltesisches Gericht die Versteigerung an. Allerdings konnte der Gewinner das Endgebot in Höhe von 43,5 Millionen Euro nicht aufbringen. Ein neuer Käufer übernahm für 35 Millionen Euro und benannte in „Neom“ um, wohl in Anlehnung an die saudi-arabische Planstadt. Im Sommer 2019 wechselte das 23,5 Knoten schnelle 95-Meter-Format erneut den Eigner, der auf „H“ taufte.

Hier hieß Projekt „1050H“ noch „Indian Empress“, war 95 Meter lang und vertraute an den oberen Aufbauten auf die charakteristischen Flügel.Foto: Peter Seyfferth
Hier hieß Projekt „1050H“ noch „Indian Empress“, war 95 Meter lang und vertraute an den oberen Aufbauten auf die charakteristischen Flügel.

Gestalterisch betreute Reymond Langton Design den Umbau des 14,60 Meter breiten Stahl-Alu-Formats. Das britische Büro verordnete Projekt „1050H“ neue Aufbauten und machte völlig neue Interior-Vorgaben. Den Fotos nach zu urteilen, schweißte Oceanco in Zwijndrecht eine etwa zehn Meter lange Hecksektion an und ergänzte das vordere Hauptdeck um ein Fensterband. Oben mussten die beiden charakteristischen Flügelpaare weichen, die zum Ende des letzten Jahrtausends en vogue waren. Zudem erfüllen die Motoren nun die Emissionsstandards der Tier-III-Norm.

The A Group aus Monaco vertrat den Eigner, der eine fast neue Yacht nach seinen Vorstellungen erhält, ohne lang warten zu müssen. Die Ablieferungsfenster für Neubauprojekte sind bis in die zweite Hälfte des Jahrzehnts hinein ausgebucht. Das Ausdocken verfolgte auch Oceancos Vorsitzender Dr. Mohammed Al Barwani. Der omanische Geschäftsmann sagte:

Es ist ein stolzer Moment für mich, den nahenden Abschluss dieser Umgestaltung zu sehen, da ich persönlich an der Rückkehr der 1050H an ihren Geburtsort für dieses ehrgeizige Projekt beteiligt war.