Sören Gehlhaus
· 26.01.2023
Das „Bold“-Schwesterschiff zeigte sich im westaustralischen Fremantle. Die Werft mit deutschen Wurzeln fand für das Alu-Projekt „Globalfast“ erst Ende April einen Eigner.
SilverYachts ging 2014 aus der Werft Hanseatic Marine hervor, die der deutsche Unternehmer Guido Krass 2005 in Westaustralien ins Leben rief. Krass ist Gründer und Großaktionär des Energie- und Gebäudetechnikspezialisten Centrotec und der Eigner von „Bold“ (Ausgabe 3-20). Die militärisch anmutenden 85 Meter entwickelte der Werftgründer gemeinsam mit Espen Øino. Baunummer zwei aus der Silver World Explorer-Serie wurde in China auf Kiel gelegt. Ein verwegener Schritt, denn einen Eigner für Projekt „Globalfast“ gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Guido Krass aber präsentierte seine persönliche Yacht auf Messen weltweit und bot sie im Charter an. Mit Erfolg: Ende April – die Ausrüstung in Fremantle war bereits weit fortgeschritten – wurde ein Eigner gefunden, der auf der 85 Meter langen und 1561 Gross Tons großen Alukonstruktion am 28. Oktober mit bis zu 23 Knoten ablegt.
Äußerlich präsentiert sich die ebenfalls nur elf Meter breite „Bold“-Schwester ähnlich monochrom, setzt jedoch auf einen mattschwarzen Mast und einen deutlich helleren Grundton. Übernommen wurde das Layout des Achterdecks: Hier realisierte SilverYachts ein kommerzielles Helipad mit Hangar sowie Betankungsanlage und installierte einen Kran, der bis zu acht Tonnen schwere Tender ins Nass befördert.
SilverYachts ist Teil des Henderson Maritime Complex, der sich 23 Kilometer südlich von Perth befindet und von der westaustralischen Lokalregierung betrieben wird. Im Jahr 2010 wurde das 40 Millionen Euro teure Schwimmdock in Betrieb genommen und Yargan benannt. In der Sprache der Noongar steht das für Schildkröte. Damit können bis zu 12 000 Tonnen schwere Schiffe gewassert werden. Der australische Premierminister Scott Morrison kündigte im März 2022 an knapp drei Milliarden Euro in den Bau eines neuen Trockendocks zu investieren.