Martin Hager
· 19.09.2016
Die norddeutsche Firma HoloDimensions erstellt aus Yachtrenderings faszinierende 3-D-Hologramme.
Der Raum, in den wir zur Präsentation der Echtfarbhologramme geführt werden, ist fast dunkel, und auf dem Tisch liegt eine fünf Millimeter dünne, schwarze Platte. Sonst nichts. Auf unsere fragenden Blicke reagiert HoloDimensions-Geschäftsführer Eike Hinrichs mit dem Anschalten einer direkt über der Platte installierten leistungsstarken LED-Leuchte. Sofort und wie von Zauberhand erscheint ein offenbar plastisch greifbares dreidimensionales Yachtmodell, das sich von der Wasserlinie aufwärts aus der Acrylplatte hebt. Wir haben keine 3-D-Brille auf, und doch wirkt das vom Kieler Ingenieurbüro D & L entworfene, 75 Meter lange Yachtkonzept "Undine" plastisch real.
Die Verblüffung ist uns wohl anzusehen, denn prompt erklärt Eike Hinrichs: "Um solche Echtfarbhologramme herzustellen, verarbeiten wir komplexe Informationen aus 3-D-Programmen, die uns von den Design- und Konstruktionsbüros geliefert werden." Jedes digitale Hologramm besteht dabei aus vielen Tausenden sogenannter Holopixel, die in einen fotoaktiven Polymerfilm mittels starker Laser einbelichtet und schließlich auf eine Trägerschicht aus Acryl laminiert werden. "Diese Belichtungstechnik ermöglicht es uns, sogar aus Luft- und Satellitenaufnahmen naturrealistische Hologramme zu erstellen", ergänzt Hinrichs. Die gleiche Technik wird auch vom US-Militär zur Planung von Bodeneinsätzen genutzt. Die Belichtung der gerenderten 3-D-Modelle erfolgt so, dass sich die Hologramme von allen Seiten erleben lassen.
Wir drehen das "Undine"-Yachtmodell auf dem Tisch und sind beeindruckt: Eine 360-Grad-Ansicht des virtuellen Konzepts ist en détail möglich, und je nach Blickwinkel eröffnen sich zudem drei unterschiedliche dreidimensionale Einblicke in das Interior. "Für dieses Hologramm belichteten wir vier verschiedene Renderings, die jeweils aus unterschiedlichen Richtungen sichtbar sind", erklärt der Firmenchef. Je nachdem, an welchem Standort man sich befindet, lassen sich so Details aus der Eignersuite, der Tendergarage und der Galley betrachten.
Für Werften, Designer und Konstrukteure bieten diese 3-D-Modelle laut HoloDimensions zahlreiche Vorteile: Sie sind leicht, handlich, langlebig, farblich sehr nah an der Realität und bieten als Lichtskulptur ein faszinierendes Seh-Erlebnis. Mit etwa 5000 Euro für das Master genannte Erst-Hologramm sind die Modelle auch preislich interessant. Zudem lassen sich davon schnell und kostengünstig Kopien für Kunden oder Investoren herstellen.