Sea TrialSessa C3X überzeugt mit ausgefallenem Konzept

Jan-Ole Puls

 · 10.11.2023

Wer es gerne sportlich mag, kann mit rund 40 Knoten Topspeed erreichen
Foto: Julian Fietze
Um sich von der Konkurrenz abzuheben, greifen viele Hersteller oft zu ausgefallenen Farben. So auch die Werft Sessa bei ihrer C3X IB. Das Metallic-Gold ist sicher nicht jedermanns Geschmack, sieht aber gut aus, finden wir, und hebt sich ab - das Konzept geht also auf.

Wir betreten das Boot vom Heck über die große Badeplattform, sofort fällt auf, dass hier viel Platz zum Sitzen oder Liegen geschaffen wurde. Beim späteren Ausmessen zeigt sich, dass der Eindruck nicht täuscht. Ohne das Rückenpolster, das die Hecksitzgruppe vom Cockpittisch trennt, hat das Boot eine Liegefläche von 1,65 x 2,50 Meter.

Der Cockpit-Tisch, an dem sechs Personen bequem Platz finden, ist aus Teakholz gefertigt und gut verarbeitet. Auch die Qualität der Sitzpolster ist gut: Sie haben eine angenehme Festigkeit. Weiter geht es mit der kleinen Cockpitliege an Backbord. Sie ist 2,35 x 0,94 Meter groß und ergonomisch geformt. Öffnet man das getönte Glasdach, kann man auch hier an der persönlichen Bräune arbeiten. Auf der Steuerbordseite befindet sich eine kleine Pantry mit einem zweiflammigen Gaskocher, einer Spüle mit Kalt- und Warmwasser sowie einem Isotherm-Kühlschrank. Dieser allein wäre etwas klein, aber unter Deck gibt es noch einen weiteren. Auch Stauraum ist ausreichend vorhanden.

Die Motordaten werden über ein Volvo-Glascockpit am Steuerstand angezeigt. Navigationsdaten und alles was man sonst noch sehen möchte, kann man sich auf dem Raymarine Plotter anschauen. Außerdem sind diverse Kippschalter, die Bedienelemente für die Ankerwinde und das Bugstrahlruder gut erreichbar eingebaut. Alles in allem ist die Aufteilung übersichtlich. Die Sicht nach vorne durch das Sicherheitsglas ist gut. Der Fahrersitz ist als Sportsitz ausgeführt und bietet Seitenhalt.

So sieht es unter Deck der Sessa aus

Unter Deck findet man zunächst eine kleine L-Sitzgruppe und die zweite, etwas größere Pantry. Hier befindet sich auch der bereits erwähnte zweite Kühlschrank. Der Salontisch lässt sich absenken und aus dem Sofa wird ein weiteres kleines Bett. Für Erwachsene ist das zu klein, für den Mittagsschlaf der Kinder aber völlig ausreichend. Von hier aus gehen die Kabinen ab. Im Bug befindet sich jene für den Eigner mit einem 1,50 x 1,95 Meter großen Bett. Es gibt ausreichend Stauraum in zwei Schränken. Das Raumgefühl ist angenehm. Im Liegen kann man aus den seitlichen Rumpffenstern schauen und auch die Decksluke sorgt für noch mehr Licht. Die Deckenverkleidung besteht aus Stoff und die Seiten sind zum Teil mit Holzfurnier verkleidet.

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Die Unterflurkabine im Heck verfügt ebenfalls über ein 1,50 x 1,95 Meter großes Bett und ein Rumpffenster. Was das Raumgefühl angeht, muss man im Vergleich zum Bug allerdings Abstriche machen. Beim Liegen hat man trotzdem nicht das Gefühl, dass einem die Decke auf den Kopf fällt. Stoffbezug gibt dem Raum ein angenehmes und gemütliches Gefühl.

Natürlich muss ein Boot der 11-Meter-Klasse auch eine Toilette haben. Diese befindet sich zwischen den beiden Kabinen und ist mit Waschbecken und WC. Letzteres wird mit einer Kunststoffklappe verdeckt, die beim Duschen als Sitz dient. Die Belüftung erfolgt über ein zu öffnendes Rumpffenster. Stauraum ist ausreichend vorhanden und auch zum Abtrocknen nach dem Duschen ist genügend Platz.

Die Sessa C3X ist in drei verschiedenen Versionen erhältlich. Eine offene ohne Dach, eine T-Top-Version und eine wie unser Testboot mit Hard Top. Außerdem kann zwischen Innenbord- und Außenbordmotor gewählt werden. Wir fuhren die Innenborderversion mit zwei V6-Benzinern von Volvo Penta. Wem das nicht reicht, kann das Boot auch mit zwei mal 350 PS bekommen.

Werte zur Testfahrt

Die zusammengerechnet 450 PS unserer beiden V6er beschleunigen unser Testboot auf maximal 40 Knoten. Das ist für diese Größe schon ordentlich. Durch den tiefen V-Rumpf ist das Boot auf dem Slalomkurs sehr wendig und neigt sich gern zur Seite. Das fühlt sich für Ungeübte am Anfang vielleicht ungewohnt an, ist aber nicht schlimm und auch bei hohen Geschwindigkeiten jederzeit sicher. Für besonders enge Kreisen kann man sich die Schräglage zunutze machen.

Auch bei geringeren Geschwindigkeiten (zwischen 3 und 8 Knoten) ist das Fahrverhalten gut. Die Sessa fährt stabil geradeaus ohne zu schlingern. Der Übergang zur Gleitfahrt erfolgt bei ungefähr 10 Knoten, bei etwa 22 Knoten (etwa 4000 Umdrehungen pro Minute) läuft das Boot optimal. Wirtschaftlich ist man bei 4000 Umdrehungen pro Minute und 22 Knoten. Legt man den Hebel auf den Tisch, zeigt die Logge 40 Knoten an. Dabei verbraucht das Boot dann 197 Liter in der Stunde.

Ganz nebenbei: Wem Gold nicht gefällt, kann die C3X natürlich auch in anderen Farben bekommen.


Technische Daten

  • Länge: 11,33 m
  • Breite: 3,45 m
  • Tiefgang: 1 m
  • Gewicht mit Motor: 6,5 t
  • Kraftstofftank: 750 l
  • Wassertank: 286 l
  • Schwarzwassertank: 110 l
  • Freibord: 1,45 m


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