Sören Gehlhaus
· 23.05.2023
Vanquish wasserte die VQ115 Veloce. Das neue Alu-Flaggschiff der Niederländer vertraut auf Oberflächenantriebe und knapp 8000 PS aus drei MTU-Aggregaten.
Bislang war bei Vanquish bei 80 Fuß Schluss. Bei den großen Formaten vertraut die Werft aus dem niederländischen Markenesse seit jeher auf Aluminium und auf die Einhaltung hoher Geschwindigkeitswerte. Unweit des IJsselmeers lief nun die VQ115 Veloce vom Stapel. Die lang gestreckten Linien mit flachem Aufbau entstammen den Rechnern von Guido de Groot Design. Die ebenfalls niederländischen Konstrukteure von Studio Delta taten sich mit Petestep aus Schweden für die Konzeption des Alurumpfes zusammen.
Als Nächstes stehen für den 6,70 Meter schmalen 100-Tonner Erprobungsfahrten auf der Nordsee an. Um auf den Topspeed von 43 Knoten zu kommen, dürften die drei je 2650 PS starken MTU-Motoren unter Volllast laufen; im zweimotorigen Betrieb und voll gebunkert mit 10.500 Liter Diesel gilt es eine Reichweite von etwa 500 Seemeilen zu erreichen. Läuft nur einer der 16-Zylinder, reicht es immer noch für 15 Knoten Fahrt. Für Komfort bei niedrigen Geschwindigkeiten sorgen zwei Kreiselstabilisatoren von Seakeeper.
Über zwei Tendergaragen wird das 35 Meter lange Flaggschiff auch zu einer Art schwimmendem Botschafter des werfteigenen Komposit-Portfolios, das nach unten hin bis zu 50 Knoten schnelle Spaßgeräte abgrenzen. Achtern über den Spiegel parkt eine VQ16 ein, steuerbords aus einer Rumpfklappe kommt eine VQ11. Das kleinste Vanquish-Modell lässt unter anderem Platz für Paddelboards, Sea-Doos und einen Tank für lebende Köder. Auch der Tiefgang von nur 1,35 Meter spricht für küstennahe Sportfisch-Touren.
Trotz der beeindruckenden Leistungswerte haben Vanquish und Guido de Groot die VQ115 Veloce nicht im Interior eingeschränkt. Das Hauptdeck dominiert ein Salon mit einer Pantry gegenüber des Steuerstands. Die offene Galley liegt ein Deck tiefer neben einem U-förmigen Sitzbereich. Zu den Unterkünften gehören eine Master-Suite achtern, eine VIP-Kabine im Bug und eine Gästekabine mit Einzelbetten dazwischen. Ein abtrennbarer Entertainmentraum erhöht mit zwei Pullman-Betten die Anzahl der Schlafplätze auf acht.