Maria Roberta Morso
· 22.08.2012
Mit der 26 Meter langen „Kanga“ bürstet Wally sein gewohntes Design gegen den Strich. Statt Speed lieferte Luca Bassani einen ruhigen Verdränger
Dass diese neue Wally erfolgreich sein wird, das lässt sich mit Sicherheit vorhersagen. „Kanga“ heißt das erste Exemplar der Serie. Mit diesem bulligen Verdränger beweist der Wally-Chef Luca Bassani, wie geschicktes Design auf 26 Metern ein großzügiges und luftiges Interieur zaubert. Schon auf den ersten Blick bieten sich einschlägige Begriffe an wie „Strandhaus“, „Pavillon mit Seezugang“.
Die Entwicklung dieses Verdränger-Projekts verfolgte ich vom ersten Augenblick an mit großer Aufmerksamkeit. In ihm stecken etliche Neuerungen. Nicht zuletzt trägt die geringe Differenz von Länge über alles und Konstruktions-wasserlinie zum großzügigen Raumgefühl bei, ohne dabei plump zu wirken.
Trotz des deutlichen Unterschieds zu den Linien der schnellen Wally-Motoryachten bleiben die Wally-Gene deutlich erkennbar. Die Familienähnlichkeit der Wally Ace ist nicht zu übersehen. „Sie ist für uns eine Premiere“, erklärte der Wally-Chef und -Gründer Luca Bassani.
„Bekannt sind wir eigentlich für unsere leistungsstarken Motor- und Segelyachten. In diesem Falle entwickelten wir erfolgreich eine sogenannte Navetta, die eindeutige Wally-Merkmale mit einem zeitgemäßen Design vereint.“ Die Frage, warum Wally sich mit dieser Navetta von den bewährten Konzepten und Traditionen der Marke entfernt hat, beantwortete Bassani so geradeheraus und klar, wie sich das Ace-Konzept selbst präsentiert: „Ein Kunde fragte uns, ob wir für ihn einen Verdränger mit den typischen technischen und funktionalen Merkmalen einer Wally entwickeln könnten. Im Pflichtenheft für die 26 Meter lange Ace stand eine hübsche Optik mit einfachem und bescheiden wirkendem Styling. Das Design orientiert sich an einzelnen funktionalen Anforderungen, sollte aber gleichzeitig für neue Ideen prägend sein. Wir halten das Ergebnis für so beeindruckend wie einmalig.“
An Bord wird das Konzept offenbar: Licht und Luft. Das Innere des Aufbaus und die äußeren Decksflächen gehen nahezu nahtlos ineinander über. Salon und Speiseplatz sind sichtbar mit dem Steuerstand verbunden. Zwei Glaswände begrenzen diese Abschnitte. Bei Bewally See darf trennen simple Jalousien den Platz des Rudergängers vom Loungebereich, dem wichtigsten Raum auf „Kanga“.