Jan-Erik Viitala, Gründer und Mastermind der finnischen Axopar-Werft, auf deren Booten die Brabus-Serie fußt, bringt es so auf den Punkt: „Wir nennen die Shadow 1200 schlicht ‘The Beast’.“ Und das ist es wohl auch, was sie ausstrahlen will.
Wir fuhren beide Versionen des 45-Fuß-Bootes. Die auf der Düsseldorfer Bootsmesse erstmalig ausgestellte geschlossene Shadow 1200 Black OPS, sowie die brandneue offene Sun-Top-Version.
Beiden gemein ist zunächst einmal ihr Rumpf. Der knapp 14 m lange und 4,11 m breite Kunststoffrumpf verfügt über zwei Stufen im Unterwasserbereich, die ein Luftpolster erzeugen, den Wasserwiderstand verringern und das Boot damit schnell machen. Für die Seegängigkeit sorgt die V-Form mit 20 Grad Aufkimmung. Diese ermöglichen ein weiches Einsetzen des Rumpfes, auch bei hohen Geschwindigkeiten. Als besonderes Feature verfügen die Brabus-Boote darüber hinaus über einen integrierten G-Force-Messer, der vor zu hohen Kräften warnt.
Für mehr als ausreichend Speed sorgen drei Mercury-Racing-V 10- Maschinen mit insgesamt 1200 PS. Sie beschleunigen das Boot bei Bedarf auf mehr als 55 kn. Die kleinste Gleitfahrt erreichen wir bei etwa 15 kn, eine gute Cruisingspeed bei etwa 26 kn.
Die Fahreigenschaften beider Modelle können als wegweisend bezeichnet werden, wozu auch der tiefliegende Schwerpunkt des Bootes beiträgt. Selbst bei hohen Geschwindigkeiten und in scharfen Kurven verhält sich der Rumpf äußerst sicher, nimmt kein Wasser über und vermittelt dem Fahrer stets das viel zitierte „gute Gefühl“. Die auftretenden Kräfte sind moderat und Wellen werden weich durchfahren, beziehungsweise übersprungen. Trotz der Länge von 45 Fuß hat man das Gefühl ein Sportboot zu fahren. Die vom Fahrer wahrgenommenen Rückmeldungen vom Rumpf sind in der offenen Version naturgemäß direkter als in der geschlossenen Kabine, in der man sich selbst bei Topspeed noch entspannt unterhalten kann.
Hafenmanöver sind dank Joystick-Steuerung und Side-Power-Bugstrahlruder problemlos. Selbst ohne Nutzung der Joysticksteuerung sind Wendekreise mit knapp 2 Bootslängen machbar.
In der geschlossenen Version handelt es sich um ein vollwertiges Kajütboot mit zwei getrennten Kabinen, Naßzellen, Pantry und Allem, was man für längere Touren braucht. Die Heckkabine verfügt über ein großes Panorama-Fenster, die vordere Kabine betritt man vom Gangbord aus über Flügeltüren. Der große Salon läßt sich bei Bedarf im Nu nahezu komplett öffnen. Die seitlichen Schiebetüren sind in beide Richtungen (vor- und zurück) zu bewegen und das Webasto-Falt-Schiebedach gibt auf Knopfdruck den Blick in den Himmel frei. Hinzu kommen bei beiden Modellen ausklappbare Bordwände, die sich zu Sitzbänken wandeln lassen und so den Lebensraum an Deck noch einmal deutlich vergrößern. Große Liegeflächen im Bug- und Heckbereich runden das Platzangebot ab.