Buster X

Ralf Marquard

 · 17.07.2012

Buster XFoto: Morten Strauch
Buster X im Test

Die Buster X kommt aus Finnland. Ausstattung und Farbwahl machen das handliche Mehrzweck-Aluminiumboot mit Außenborder äußerst familienfreundlich.

Buster X im TestFoto: Morten Strauch
Buster X im Test

Aluminiumboote haben aufgrund ihrer soliden Metallbauweise landläufig den Ruf, für Angler, Taucher und gewerbliche Zwecke oder Hilfsorganisationen, wie Feuerwehr und DLRG, da zu sein. Kalt wirkende Oberflächen und harte Kanten sind die häufigsten Negativpunkte, die Frauen aufzählen, wenn sie ein solches Boot sehen.

Test Buster XFoto: Morten Strauch
Test Buster X

Dies haben auch die Designer von Buster erkannt und gaben ihr mit ansprechenden Kunststoff-Cockpitmöbeln und Zierstreifen ein gemütlicheres Flair.So bietet das Boot reichlich Sitze und Stauraum für einen Ausflug mit der Familie oder Freunden zum Baden, Wasserskilaufen, Picknicken oder Revier-Erkunden. Der Clou: Mit wenigen Handgriffen lassen sich die Bänke ausbauen, und man hat Platz, um beispielsweise Schwimmkörper und Leinen für ein Bojenfeld zu transportieren. Auch das Mitführen von Tauchflaschen ist so leicht möglich.

Test Buster X
Foto: Morten Strauch

Problemlos zu bewerkstelligen ist ebenfalls der Bootstransport. Mit einem Gewicht von etwa 650 kg einschließlich Testmotor benötigt man einen Trailer von maximal 1200 kg Gesamtmasse, der locker von Golf und Co. geschleppt wird.

Für die Mobilität auf dem Wasser dürfen maximal 80 PS an den Spiegel. Über exakt diese Leistung verfügte unser Testmotor, ein DF80 von Suzuki. Wie er im Vergleich mit dem kleineren DF60 abschneidet, steht in BOOTE 4/12. Möchte man Wasserski laufen oder Wakeboard fahren, ist ein zügiger Übergang von Verdränger- in Gleitfahrt wichtig. Das schafft unser Testboot ohne Läufer ruck, zuck mit nur kurzer Sichtbehinderung.

Wer dabei vergisst, den Power-Trimm ganz an den Spiegel zu trimmen, benötigt für die Beschleunigungsphase spürbar mehr Zeit und hat etwa 4 sek den Bug im Sichtfeld, bis die Buster unter Wippen Gleitfahrt erreicht. Gut gleitet sie ab 3500/min (16,2 kn). Bei dieser Drehzahl errechnet sich außerdem die wirtschaftlichste Fahrt.

In Zahlen bedeutet das 0,55 l/sm Verbrauch und mit dem serienmäßigen Einbautank von 72 l eine Reichweite von beachtlichen 112 sm plus 15 % Reserve. Selbst bei Vollgas mit 6000/min (gut 33 kn) und einem Spritverbrauch von 0,86 l/sm erreicht das Buster-Suzuki-Gespann noch 12 sm mehr als die von uns geforderten 60 sm.

Über den gesamten Gleitbereich läuft das Boot kursstabil und erzeugt nur eine flache Heckwelle. Der maximale Trimm liegt bei unserem Testboot um 3/4 auf der Anzeige. Wer es mit dem Trimm übertreibt, bemerkt dies an einem geringen Wippen. Lässt man den Trimm in engen Kurven und Kreiseln stehen, reagiert die Buster mit einem Luft schnappenden Propeller, und man muss neu anfahren.

Wenn der Power-Trimm, wie in engen Kurven üblich, auf „down“ steht, zieht der Rumpf ohne Schaukeln und Haken in die Kurve und legt sich an der engsten Stelle kräftig auf die Seite. Die Lenkung bleibt hierbei, auf Slalomkursen und beim Verreißen stets leichtgängig und exakt. Bei den beiden letztgenannten Manövern zeigt das Boot mit und ohne Trimm ein sicheres und entspanntes Fahrverhalten.

Gleiches gilt für die Hafenmanöver, hier fährt die Buster X enge Kreise und schwenkt direkt um. Dass der an unserem Testtag vorhandene Wind von gut 4 Beaufort die genannten Manöver kräftig beeinflusste und man mit erhöhtem Standgas jonglieren musste, liegt in der Natur der Sache und ist nicht ungewöhnlich. Kabbelwellen auf der Schlei steckte das Testboot weich und trocken weg.

Damit der Fahrer immer entspannt und sicher sitzt, installiert die Werft einen bequem gepolsterten Schalensitz, der sich schieben und drehen lässt. Einen identischen Sitz findet man auf der Beifahrerseite. Halt bietet hier die Seitenreling oder ein Griff über dem Handschuhfach. Sportlenkrad und Einhebelschaltung bekommen ebenfalls Lob, weil exakt und gut zu erreichen.

Einziges Manko: Bei der Fahrt im Stehen ist der Abstand Sitz und Lenkrad trotz ganz nach hinten geschobenem Sitz nur ausreichend groß. Bis auf die Tankanzeige (teilweise vom Lenkrad verdeckt) lassen sich die Instrumente uneingeschränkt ablesen. Minus: Der Kompass kostet Aufpreis.

Die Elektroanlage besteht aus einfach zu bedienendem Wippschalter und 12-V-Steckdose am Fahrstand, Navigationslichtern (europäische Zulassung) sowie 95-Ah-Batterie in einem Kasten mit Haltegurt, gut erreichbarem Hauptschalter und Automaten in einem spritzwassergeschützten Kasten.

Den Tank verschrauben die Techniker fest unter der Außenborderwanne. Bis auf den fehlenden Absperrhahn bekommt der Rest der Tankanlage mit festen Spritschlauchanschlüssen und serienmäßiger Filterpatrone ein Lob. Fachmännisch zeigen sich auch Leitungsverlegung und gesamte Aluminium- und Einbautenverarbeitung.

Bei der Sicherheitsausrüstung spart die Werft an einer Handlenzpumpe, ansonsten gibt es in dieser Kategorie mit selbstlenzendem Cockpit, elektrischer Bilgenpumpe und Handfeuerlöscher nichts zu kritisieren. Auch die Bewegungssicherheit kommt mit rutschfesten Bodenstrukturen und passenden Handläufen nicht zu kurz. Damit man nach dem Baden wieder ins Boot klettern kann, spendiert Buster eine ausreichend breite Badeleiter.

Für den Anker integriert die Werft einen selbstlenzenden Kasten in die vordere Decksform. Daneben sitzt eine „fette“ Öse, die zum Festketten des Bootes gegen Diebstahl vorgesehen ist. Festgemacht wird an vier zum Boot passenden Klampen, Fender kommen an die Reling. Eine stabile, dicke, schwarze Kunststoffleiste sorgt für den Rundumschutz.

Fazit: Die Buster X ist ein durchdachtes, leicht trailerbares Boot in der 5-m-Klasse mit guten Fahr- und Manövrier-eigenschaften.

Datenblatt: Buster X

Werft: Buster

Typbezeichnung: Buster X

CE-Kategorie: C - Küstennahe Gewässer

Material von Rumpf und Deck: Kunststoff

Länge: 5,15 m

Breite: 2,06 m

Verdrängung: 0,48 t

Preis: 28.370,00 €