Ralf Marquard
· 20.07.2012
Spielzeug für Grosse: Die Kaiser Speedster 500 ist ein edles Jetboot aus Holz, das viel Fahrspaß verspricht.
Bei der Ankunft der K-500 Speedster merkt man gleich, dass sie „ein Gerät für große Jungs“ ist: flach, schnittig, schnell. Auf einem ebenso „gestylten“ Trailer kommt sie huckepack daher, und das Slippen ist ein Kinderspiel. Damit beim Festmachen an Steg und Spundwand keine Kratzer in die hochglänzenden Holzoberflächen kommen, hängt Werftchef Hans Jürgen Kaiser zwei Kugelfender, die an speziellen Edelstahlstiften befestigt werden, an die Seitenwände.
Ein Genuss ist schon das Starten des Motors, hier reicht der Druck aufs Knöpfchen, und das kernige Zweitakt-Geräusch entfaltet sich. Zweitakt-Gegner würden behaupten, in den Zylindern haben die Techniker einige Schrauben vergessen. Liebhaber dieser Technik bekommen dagegen leuchtende Augen. Den richtigen Sound entwickelt der 143-PS-Webermotor jedoch erst bei Geschwindigkeit.
Bevores soweit ist, müssen wir das Boot zuerst rückwärts aus der Slipanlage bugsieren; gar nicht so einfach, denn der Jet reagiert auf die Lenkeinschläge genau andersherum als ein herkömmlicher Antrieb. Legt man den Hebel dann endlich auf „voraus“, springt der Rumpf mit geringem Buganheben aus dem Wasser, und die Gaudi beginnt. Auf den ersten Metern Gleitfahrt merkt man bereits, dass die Lenkung sehr direkt reagiert und der Fahrer ein sensibles Steuerhändchen haben muss. Schlägt man nur mäßig ein, beginnt eine Karussellfahrt, und das Boot zieht mit einer Wasserfontäne am Heck einen sehr engen Kreis. Man muss sich dabei zwar gut festhalten, doch ein Einhaken oder Aufschaukeln geschieht lobenswerterweise nicht. Wer stur auf „geradeaus“ schaltet, erreicht laut Speedanzeige bei 7500/min fast 80 km/h. Das Beste zum Schluss: Herr Kaiser will rund 70 000 Euro für die Speedster haben. Infos: www.kaiserboote.de